Altenpfleger pflegen Alte
"Alter schützt vor Scharsinn nicht" heißt ein Kriminalroman von Agatha Christie. In der Regel nehmen im fortgeschrittenen Lebensalter die körperlichen und geistigen Fähigkeiten ab. "In dieser Situation kann ein Altenpfleger helfen," berichtet Christina Kaleve. Die gelernte Altenpflegerin ist im Deutschen Bundesverband für Altenpflege mit Sitz in Duisburg aktiv.
Der Beruf des Altenpflegers und die Spezialisierung zum Fachaltenpfleger - sie sind in BerufeNet, der berufskundlichen Internetplattform der Bundesagentur für Arbeit, enthalten. "Diese Beschreibung ist ein oberflächlicher Einstieg," betont Kaleve. Und ergänzt: "Der Altenpfleger ist ein staatlich anerkannter Beruf und in den Gesundheitsberufen dem Krankenpfleger gleichgestellt. Die Ausbildung erfolgt schulisch. Das Land finanziert die Fachschulen und kontigentiert die Ausbildung. Trotz des demographischen Wandels gibt es also nur begrenzte Ausbildungskapazitäten. Es herrscht Lernmittelfreiheit. Altenpflegeschüler erhalten dieselbe Vergütung wie Krankenpflegerschüler."
Nach Kaleves Angaben ist die Langzeitbetreuung die Kernaufgabe eines Altenpflegers. Das umschließt nicht nur die medizinische Pflege, sondern auch die soziale und persönliche Betreuung.
Das Ansehen des Berufes in der Öffentlichkeit unterliegt derzeit einem Wandel. "Wir haben zwar keinen `Boom´, der Anteil von Männern steigt aber," berichtet Kaleve. Der Altenpfleger ist ein Frauenberuf, schlecht bezahlt und der Karriere nicht förderlich. Oder? Kaleve wünscht sich ein stärkeres Engagement der Altenpfleger im Verband, mehr Mitglieder, eine größere Selbstvertretung.
Gleichzeitig mahnt sie eine bessere Ausbildungsförderung für die Zukunft an. "Der Altenpfleger ist ein Mangelberuf. In ganz Deutschland fehlen rund 300.000 Altenpfleger. Der Beruf gehört auf jeden Fall in die Bildungszielplanung der Arbeitsverwaltung."
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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