Zebras gewinnen das letzte Spiel gegen St. Pauli mit 2:0

Per Kopf traf Moritz Stoppelkamp, kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit zum 1:0 für die Zebras. | Foto: Frank Preuß
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  • Per Kopf traf Moritz Stoppelkamp, kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit zum 1:0 für die Zebras.
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Emotionale Verabschiedungen von verdienten Spielern vor dem Spiel und in der Halbzeit

Die Spieler des MSV Duisburg schenkten den 25.324 Zuschauern in der Schauinsland Reisen Arena zum Abschluss noch einen Heimsieg. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit traf Moritz Stoppelkamp per Kopf. Christian Gartner sorgte für das 2:0. Der MSV beendet die Saison auf einem fantastischen siebten Tabellenplatz.

20 Minuten vor dem Anpfiff wurden die ersten Spieler verabschiedet. Die Verantwortlichen wollten nicht alle sieben Abgänge auf einmal verabschieden, sondern teilten das Prozedere auf. Ersatztorwart Daniel Zeaiter und der ehemalige Kapitän Branimir Bajic durften sich als ersten von den Fans verabschieden, und jeweils ein Bild von sich in Aktion in Empfang nehmen. Für Bajic gab es von den Fans noch gesonderte Sprechchöre. Sieben Jahre spielte er für den MSV, als Überraschung gab es für ihn noch einen Platz an der Legendenwand in der Nordkurve.
Trainer Ilia Gruev ließ Bajic mit Kapitänsbinde nochmal von Anfang an spielen, Daniel Davari ersetze den verletzten Keeper Mark Flekken im Kasten. Kingsley Onuegbu war wegen einer kurzfristigen Verletzung nicht mehr im Kader gewesen.
In der neunten Minute landete der Ball das erste Mal im Tor der Gastgeber. Wegen eines Schubsers im Strafraum nahm Schiedsrichter Deniz Aytekin den Kopfballtreffer von Jeremy Dudziak wieder zurück. St. Pauli hatte in den ersten 15 Minuten deutlich mehr vom Spiel und machte ordentlich Druck auf das Tor von Davari. Bajic hielt seine Defensive aber zusammen und trieb seine Teamkollegen jetzt nach vorne. Beiden Teams war aber anzumerken, dass es um nichts mehr ging, so fehlte teilweise auch die Entschlossenheit um die Zweikämpfe zu gewinnen. Richtig gefährliche Strafraumszenen gab es auch nicht. Die Stimmung von beiden Fanlagern war trotz alledem fantastisch. Die Fans des FC St. Pauli feierten den Abstieg des HSVs und freuen sich schon auf ein Derby in der kommenden Saison. Die Fans des MSV stimmten daraufhin mit ein und fiebern den Duellen mit den Hamburgern schon entgegen. Die Zebras waren vor dem Pauli Strafraum jetzt etwas mutiger, zwingend gefährlich wurde es aber noch nicht. Entweder standen sich die Spieler selbst im Weg oder die Verteidiger von Pauli. Als niemand mehr damit rechnete, landete der Ball in der Nachspielzeit im Tor von St. Paulis Torwart Robin Himmelmann. Fabian Schnellhardt brachte den Ball per Ecke in den Strafraum, Moritz Stoppelkamp war mit seinem Kopf zur Stelle und traf zum 1:0 für die Zebras.

Mit dem umjubelten Treffer ging es dann in die Halbzeit. In der Pause wurden dann die restlichen fünf Spieler verabschiedet. Manager Ivo Grlic ließ es sich nicht nehmen, Kingsley „King“ Onuegbu einen Umhang und eine Krone zu verpassen. Ein würdiger Abschied für Onuegbu, der nach fünf Jahren in Zebrastreifen eine neue Herausforderung sucht.
Ilia Gruev ließ seine Mannschaft unverändert, St. Pauli drängte sofort nach Wiederanpfiff auf den Ausgleich. In der 59. Minute war für Branimir Bajic Feierabend gewesen, die Fans zollten minutenlang Applaus und Standing Ovation für ihren Kapitän, Gerrit Nauber kam für ihn neu ins Spiel. Stoppelkamp hatte in der 70. Minute das 2:0 auf dem Fuß. Sein gedrehter Ball von der Strafraumgrenze konnte gerade noch so von Himmelmann aus dem Winkel gefischt werden. In der 73. Minute ging Fabian Schnellhardt vom Platz, für ihn kam Youngstar Lukas Daschner rein. Das Spiel plätscherte so vor sich hin, die Fehlpässe häuften sich und ein geordneter Spielaufbau von beiden Mannschaften wurde immer seltener. St. Pauli musste mehr investieren, um noch zu punkten. Die Zebras verwalteten ihr Ergebnis und lauerten auf Konter. In der 82. Minute wechselte Gruev das letzte Mal, Stürmer Boris Tashchy durfte vom Feld, er wurde durch Stanislav Iljutcenko ersetzt. In der Nachspielzeit klingelte es nochmal im Tor der Hanseaten. Moritz Stoppelkamp konnte sich sehr gut durchsetzen, Himmelmann konnte gerade noch so abwehren. Der Ball landete genau vor den Füßen von Christian Gartner, der ohne Probleme auf 2:0 erhöhen konnte. Mit diesem Sieg verabschieden sich die Zebras in die wohlverdiente Sommerpause. Nach dem Abpfiff blieb es emotional. Die Fans forderten das ganze Team dazu auf, auf den Zaun zu klettern. Bajic übernahm das Mikro und heizte den Fans ordentlich ein. Trainer Gruev und Manager Grlic ließen sich nicht lange bitten und kletterten ebenfalls auf den Zaun und ließen sich zurecht für eine herausragende Saison feiern.

Trainingstart am 24. Juni

Branimir Bajic tat sich schwer, nach so vielen tollen Momenten die richtigen Worte zu finden: „Das es so schwer werden würde, hätte ich nicht gedacht. Ich bin richtig stolz auf unsere Fans und mir fehlen die Worte. Duisburg ist mein Verein, meine Familie. Der MSV hat mir mehr gegeben als ich zurückgeben konnte.“ Sein Nachfolger Kevin Wolze konnte dem nur zustimmen: „Ich war den Tränen nahe aber für jeden war es ein perfekter Abschluss gewesen. Wir sind froh und glücklich über den Abschluss und jetzt wollen wir erstmal Party machen. Die Mannschaftsfahrt geht wieder nach Mallorca, da können die Spieler entspannen und gegebenenfalls den Klassenerhalt ordentlich feiern. Trainer Ilia Gruev hatte auf der abschließenden Pressekonferenz auch nicht mehr viel zu sagen, außer: „In den letzten vier Spielen haben wir zehn Punkte geholt. Wir haben seriös weitergespielt. Es war eine überragende Saison für den MSV Duisburg, wir wollten die Saison erfolgreich beenden und das haben wir geschafft. Danke an alle für diese unglaubliche Unterstützung. Jetzt freue ich mich über etwas Ruhe und meinen Urlaub. Vielen Dank an meine Mannschaft, die in den letzten Spielen einen unglaublichen Willen gezeigt hat.“ Am 24. Juni startet die Vorbereitung auf die neue Zweitligaspielzeit an der Westenenderstraße. Bis dahin wird der eine oder andere Spieler noch neu dazu kommen, um die Abgänge zu ersetzen. Die Arbeit für Ivica Grlic geht in den nächsten Tagen erst richtig los.

Mehr Bilder vom Spiel finden Sie in der Galerie von Frank Preuß hier.

Autor:

Marcel Faßbender aus Duisburg

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