Was nun, Herr Kentsch?

Anschluss verpasst! Kohle verpasst! Die Sorgenliste beim MSV wird immer größer

Manchmal denkt man, es kann nicht mehr schlimmer kommen. Der MSV erlebte eine Woche, die nicht schlechter hätte laufen können. Zuerst das Pokal-Aus gegen Karlsruhe letzte Woche, dann die Niederlage in der Liga gegen den FSV Frankfurt.

Doch zwischen diesen Spielen gibt es viele Unterschiede zu vermelden. Gegen Karlsruhe stimmte die Leistung an allen Ecken und Wänden nicht. Dazu wurde der MSV mehrfach vom Schiedsrichtergespann benachteiligt. Dadurch dass so viele MSV- Spieler gelb verwarnt waren, mussten die Zebras etwas Härte herausnehmen, jedoch kann der Fußballfan erwarten, dass erfahrene Profis wie Toni Da Silva oder Goran Sukalo mit Aktionen dieser Art umgehen müssen. Sukalo wurde vom Referee in der 80. Minute wegen wiederholten Foulspiels vom Platz gestellt. Nach einem Freistoß, der keiner war, köpfte der Karlsruher Tobias Kempe das 1:0 für den KSC. Der Höhepunkt folgte. Als Keeper Felix Wiedwald seine Mannschaft nochmal anfeuern wollte und den Ball Richtung Mittellinie warf, verfehlte er Schiedsrichter Tobias Stieler nur knapp. Er war der Auffassung, dass Wiedwald versucht habe ihn zu treffen und stellte ihn mit Glatt Rot vom Platz. Das Team agierte ohnehin sehr unglücklich und wurde vom Schiedsrichterbeobachter, der vor Ort war, in der Kabine heftig kritisiert. Zudem soll der Assistent gegenüber Brosinski eine Drohung ausgesprochen haben, die nicht so viel mit Fußball zu tun hatte. Das alle Spieler so hinter Wiedwald in der Situation standen, beweist das der MSV immer mehr zur Einheit wird.

Punktabzug droht

Doch so schlecht die Leistung des Gespanns war, so muss sich der MSV auch an die eigene Nase packen. Sie hatten viel Selbstvertrauen aus dem Sandhausen- Spiel mitgebracht und präsentierten sich in einer Weise, die man nicht gutheißen kann. Vor allem, da es ein kleines Existenz- Finale war. Die finanzielle Situation ist angespannter wie nie zuvor und die 531.000 Euro, die dabei herausgesprungen wären, hätten Geschäftsführer Roland Kentsch aufatmen lassen. Was nun droht ist Punktabzug. Wenn der MSV die Nachlizensierung des DFL nicht erfüllen kann, muss man mit Konsequenzen dieser Art rechnen.

Zudem haben sich die MSV- Anhänger eine tolle Aktion ausgedacht. Das Aktionsbündnis „Zebras gegen DFL- Papier“ soll Fans über die DFL- Auflagen und die damit verbundene Problematik informieren. Am 12.11 wird es um19.00 Uhr eine Infoveranstaltung im Parkhaus Meiderich (Bürgermeister Pütz Str. 123) geben. Dort soll auch die Sicherheit in Stadien thematisiert werden. Genauere Infos finden Sie auf www.zebras-gegen-dfl-papier.de

Die Spieler des MSV Duisburg wurden gezwungen, dieses Spiel abzuhaken und sich auf den FSV Frankfurt vorbereiten. Am Samstag hat er MSV sich in der Schauinsland- Reisen- Arena sich jedoch nicht wie ein künftiger Drittligist präsentiert. Das Team von Coach Kosta überzeugte mit frühem Pressing und erspielte sich gute Chancen durch Brandy und Baljak. Eine Neuheit in der Aufstellung: Zvonko Pamic, bisher überwiegend im zentralen Mittelfeld eingesetzt, agierte über rechts außen. Der eigentliche Rechtsaußen Daniel Brosinski vertrat den verletzen Benni Kern auf der rechten Verteidigungsposition. Die Fans waren von ihrer Mannschaft in der ersten Halbzeit begeistert, bis den Frankfurtern durch zwei Ecken, zwei Tore gelangen. Im Stadion wusste keiner, wie das Spiel so kippen konnte.

Koch gibt Comeback

Noch vor der Pause durften die MSV jubeln, allerdings nicht wegen eines Tores. Publikumsliebling Julian Koch ersetzte den Rot- Gefährdeten Dzemal Berberovic. Er war es auch der mit einem hervorragenden Pass den Anschlusstreffer von Maurice Exslager einleitete. Zum Punktgewinn reichte es jedoch nicht mehr. Dennoch zeigte der MSV eine engagierte und couragierte Leistung, weshalb die Pfiffe der Fans auch nicht gerechtfertigt waren. Julian Koch könnte allerdings noch zur Waffe werden. Früher war er beim MSV auf der Zehnerposition schon der heilige Messias. Coach Kosta spielte meistens mit eigentlichen Stürmern auf dieser Position, da der eigentliche Spielmacher Jürgen Gjasula immer noch mit seinem Virus kämpft.

Die nächste Aufgabe für den MSV heißt 1. FC Köln. Beim letzten aufeinander treffen (im DFB- Pokal- Viertelfinale) gewann der MSV mit 2:1. Tor Nummer zwei erzielte übrigens Julian Koch. Die Kölner stecken ebenfalls in einer Krise, sodass man auf drei Punkte durch aus hoffen kann. Doch das dringendste Problem ist finanziell. Die Spieler haben es nicht geschafft den MSV daraus zu hauen. Also lautet die Frage an den Geschäftsführer des MSV Duisburg: „Was nun, Herr Kentsch?“

Autor:

Nils Vorholt aus Duisburg

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