Der Rollhockey-Spielbetrieb ist bis Ende Januar eingestellt
Verlängerung der Zwangspause

Die Rollhockey-Cracks der RESG müssen sich weiterhin in Geduld üben. Die Saison ist zunächst bis Ende Januar unterbrochen. Ob und wie es überhaupt noch weitergehen kann, ist offen. Die Trainer der RESG haben Verständnis für die Maßnahmen. | Foto: Faßbender
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  • Die Rollhockey-Cracks der RESG müssen sich weiterhin in Geduld üben. Die Saison ist zunächst bis Ende Januar unterbrochen. Ob und wie es überhaupt noch weitergehen kann, ist offen. Die Trainer der RESG haben Verständnis für die Maßnahmen.
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Der bundesweite Rollhockey-Spielbetrieb bleibt bis Ende Januar 2021 eingestellt, mindestens. Grund sind die weiterhin hohen Infektionszahlen und deren Auswirkungen auf den Spiel- und Trainingsbetrieb.

Trotz der von der Bundes- und den Landesregierungen ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist weder der Spiel- noch der Trainingsbetrieb für die Vereine und Mannschaften möglich.
Die Sporthalle Beckersloh, die Heimat der RESG Walsum, bleibt also weiterhin geschlossen. Männer-Trainer Christopher Nusch hat Verständnis für diese Maßnahmen: „Wir haben mit der Verlängerung schon gerechnet. Wir können nicht in die Sporthalle. Man darf sich nicht in Gruppen treffen, es war also eine logische Konsequenz. Solange die Zahlen nicht runter gehen, sind uns da die Hände gebunden. Es ist so jetzt aber auch in Ordnung."
Die Sehnsucht nach einem geregelten Spiel- und Trainingsbetrieb ist natürlich groß, trotz allem wissen die Roten Teufel die Pause zu nutzen: „Jeder hält sich individuell, wie seine Möglichkeiten es her geben, fit. Man guckt Spiele aus Spanien oder Portugal, die alle live übertragen werden, mehr kann man nicht machen. Zwei Monate nicht auf Rollen oder am Schläger, das ist schon mehr Pause als im Sommer. Vieles bleibt da aus sportlicher Sicht auf der Strecke. Egal, wie oft man 'trocken' Übungen macht. Es ist einfach nicht das Gleiche."
So müssen sich alle Abteilungen der RESG Walsum weiter in Geduld üben. Nusch denkt dabei vor allen an den Nachwuchs: „Viel mehr Sorgen mache ich mir um die Kinder und Jugendlichen. Es wurde sehr sehr viel Zeit und Kraft investiert, damit wir überhaupt wieder genügend Kids auf Rollen haben und Jugendmannschaften melden können. Ich hoffe sehr, dass sie, wenn wir wieder dürfen, zurück in die Halle kommen und sich nicht für andere Dinge interessieren. Damit kämpft der gesamte Sport in Deutschland, noch mehr als bereits vor der Pandemie."
Die Spieler und Verantwortlichen machen sich auch Gedanken um die weiteren Planungen. Bei dem einen oder anderem Spieler geht der Blick schon weiter, so Nusch: „Wir haben ja auch Jungs hier, die sich Gedanken machen, ob sie in Deutschland bleiben und wie ihre Zukunft aussieht. Andere stehen am Ende ihrer Ausbildung oder sind im Umbruch, was die Arbeit oder das Studium angeht. Man wird sehen, welche großen Veränderungen noch auf uns zu kommen."

Große Veränderungen

Damen-Trainer Markus Lusina sieht das genauso wie Nusch und kann die Entscheidungen nachvollziehen, auch wenn sie für ihn einen Beigeschmack haben: „Sinnvoll ist die Verlängerung in jedem Fall, da es jetzt das Ziel sein muss, die Zahl der Neuinfektionen zu senken. Von einer Benachteiligung gegenüber dem Profisport kann man nicht unbedingt sprechen, aber mit welchem Maß wird hier gemessen? Im Bereich Profisport ist ganz klar zu erkennen, dass die besten Hygienekonzepte manchmal nichts bringen. Es machen sich immer wieder Meldungen breit, dass sich ein bis zwei oder mehr Spieler aus Profivereinen angesteckt haben."
Trainieren ist für alle Rollhockey-Spieler ein Problem, mal eben in der eigenen Wohnung mit Rollschuhen zu trainieren ist sicherlich eine Herausforderung. Lusina und seine Mädels setzen auf technische Hilfsmittel: „Im Homeoffice trainieren ist in unserer Sportart leider nicht möglich, weil der nötige Platz und das Equipment fehlen. Das Einzige, was man machen kann, ist sich fit zuhalten mit Kraft- und Ausdauertraining. Dazu nutzen wir eine App." Sein Kollege hinter der Bande, Thomas Drootboom, strahlt für das nächste Jahr schon Optimismus aus: „Ja, die Situation ist echt komisch – jeder möchte gerne wieder was tun, und alle sehnen sich danach, trainieren zu dürfen. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Februar wieder starten können, und das baut auf."

Enger Zeitplan für die Nationalmannschaft

National gesehen, hat der Verband auch noch ein anderes Problem: Derzeit finden ebenfalls keine Trainingsmaßnahmen der Rollhockey-Nationalmannschaften statt. Die Kaderathleten können noch nicht einmal in ihren Vereinen trainieren. Wichtige gemeinsame Trainingseinheiten sind ausgeschlossen. „Damit fallen wir im internationalen Vergleich wohl weiter zurück“, fürchtet Thomas Ullrich, Vorsitzender der Sportkommission Rollhockey. „Die Herren-EM steht im Juli an, eine Teilnahme ohne vorherige Trainingsmaßnahmen ist schlichtweg undenkbar. Neben den Nachholspielen der Bundesligen müssten auch diese noch im Termin-Kalender untergebracht werden. Das wird dann eine verdammt enge Kiste!“
Den Landesverbänden wurde empfohlen, ihren eigenständig organisierten, regionalen Spielbetrieb ebenfalls bis mindestens Ende Januar auszusetzen. Deren Wettbewerbe können je nach Verlauf und Entwicklung der Pandemie zu unterschiedlichen Zeitpunkten wieder aufgenommen werden.

Die Rollhockey-Cracks der RESG müssen sich weiterhin in Geduld üben. Die Saison ist zunächst bis Ende Januar unterbrochen. Ob und wie es überhaupt noch weitergehen kann, ist offen. Die Trainer der RESG haben Verständnis für die Maßnahmen. | Foto: Faßbender
Bis die Damen wieder jubeln können, wird noch einige Zeit vergehen. | Foto: Faßbender
Autor:

Marcel Faßbender aus Duisburg

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