Start mehr als misslungen

Zebras verlieren gegen Aalen nach unterirdischer Leistung mit 1:4.

Es ist die 63. Spielminute in der Schauinslandreisen- Arena. Die vierte Offizielle hält die Anzeigetafel mit einer roten 14 und einer grünen 34 hoch. Sören Brandy verlässt den Platz und der Hoffnungsträger Antonio Da Silva betritt beim Stande von 1:4 den Platz. Das dies zu spät passierte, war wohl jedem im Stadion klar.

Die Zebras verloren ihr erstes Heimspiel der neuen Spielzeit gegen Aufsteiger VfR Aalen glatt mit 1.4. Dabei fingen die Blau-Weißen gar nicht schlecht an. Eine Kombination über die rechte Seite schloss Brosinski jedoch mit einem harmlosen Fernschuss ab. In der 14. Minute griffen sie dann zu alten Mitteln, indem Kapitän Branimir Bajic eine Ecke hereinstocherte. Etwas, was in der Vorsaison sieben Mal geklappt hatte. Doch vor und nach dem Tor zeigten sich bereits die Defizite, die das Team von Olli Reck noch auszugleichen hat. Das beste Beispiel waren die Außenverteidiger. Über Berberovics Seite kamen die Aalener Mehrmals durch den bärenstarken Kevin Kampl gefährlich vor Wiedwalds Tor. Auch Kevin Wolze über links war alles andere als sicher. Nachdem er und der ebenfalls erschreckend schwache Sören Brandy sich auf links nass machen ließen köpfte Marcel Reichwein den Aalener Ausgleich. In der 33. Minute verwandelte Martin Dausch einen berechtigten Elfmeter zur verdienten Führung für die Gäste. Danach brachen die Zebras völlig ein. Wenn Felix Wiedwald hinten nicht gestanden hätte, hätte das Endergebnis durchaus schon das Pausenresultat markieren können. 14.377 Zuschauer sahen eine schwache Duisburger Halbzeit. Die Mannschaft wurde dementsprechend mit Pfiffen in die Kabine begleitet.

Zur Pause kam Srdjan Baljak für den ebenfalls enttäuschenden Valeri Domovchyski in die Partie. Der ehemalige Kapitän konnte nach 22 Sekunden zwei Ballkontakte vorweisen. Beide Male wie er einen Anstoß ausführte. Kevin Kampl, der beste Mann auf dem Platz, markierte nämlich bereits in der 46. Minute das 3:1. Der Mann mit der Marco-Reus-Gedächtnis-Frisur stammt aus der Jugend von Bayer Leverkusen und war für Aalen im Aufstiegsjahr bereits ein Schlüsselspieler. In der 60. Minute patze nun auch noch Felix Wiedwald gegen Robert Lechleiter. 4:1!

Dann kam Duisburgs Schlüsselspieler Toni Da Silva in der 63. Minute. Auf einmal hatte das Duisburger Spiel eine Struktur. Der Ideengeber war nun auf dem Platz und schon spielte sich der MSV durch Jovanovic Chancen heraus, was zeigt, dass in der Mannschaft viel mehr steckt. Weder Goran Sukalo noch Zvonko Pamic verfügen über das Format eines Spielmachers. Mit Da Silva und dem zurückkehrenden Maurice Exslager muss nun gegen Jahn Regensburg am Sonntag Wiedergutmachung geleistet werden. „Dieser Start war ein schwerer Schlag für uns. Wie schwer dieser wiegt, werden wir in den kommenden Wochen sehen. Ich kann meiner Mannschaft den Willen nicht absprechen, allerdings waren wir nach unserem Führungstreffer nicht mehr so präsent. Wir haben mit unserer Spielweise den Aalenern in die Karten gespielt, haben ihnen Platz zum kontern gegeben. Ich hatte es mir definitiv anders vorgestellt.“, meinte Coach Olli Reck nach dem Spiel. Wenn jetzt keine unmittelbare Antwort kommt, wird der MSV dieses Jahr wieder ganz tief im Abstiegskampf stecken.

Autor:

Nils Vorholt aus Duisburg

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