Sieg für Uwe Reich und Marc-Uwe von Niesewand in Spa-Francorchamps
Perfektes Rennwochenende für das Vater-Sohn-Team in den belgischen Ardennen
Der Ausflug ins benachbarte Belgien hat sich für den Duisburger Motorsportler Uwe Reich vom AMC Duisburg und seinen Sohn Marc-Uwe von Niesewand gelohnt. Mit dem von KWL Motorsport eingesetzten Audi 50 dominierte das Familienteam in der ADAC Youngtimer Trophy bereits am Samstag das Zeittraining in der Klasse der 1,3-Liter-Tourenwagen bis Baujahr 1981. Tags darauf überzeugten die beiden auch in dem Wertungslauf über 60 Minuten mit einer gelungenen Boxenstoppstrategie und fuhren nach einem hart umkämpften Rennen zum verdienten Klassensieg.
Während Uwe Reich den kleinen Ingolstädter Flitzer bereits bestens kannte und mit genau dem gleichen Auto 1999 schon einmal in Zandvoort gewonnen hatte, bedeutete der Ausflug in die Youngtimer-Szene für seinen Sohn Marc-Uwe weitgehend Neuland. Der 32-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieur hatte seine Tourenwagenkarriere im Volkswagen Lupo Cup begonnen und 2012 mit dem Gewinn des Meistertitels im Renault Clio Cup gekrönt. Der Start mit einem fast 40 Jahre alten Fahrzeug war dennoch eine besondere Herausforderung für den Rheinländer. „Der Audi 50 hat keinerlei elektronische Hilfsmittel, noch nicht mal eine Servolenkung. Da ist jede Runde richtig harte Arbeit!“
Dass die Umstellung dennoch perfekt gelang, bewies von Niesewand bereits im Zeittraining, als er den 7,004 Kilometer langen Grand Prix Kurs in 3:09,683 Minuten umrundete und die Konkurrenz in seiner Klasse um mehr als eine Sekunde hinter sich ließ. „Ich habe etwas gebraucht, um mich auf das sehr spezielle Fahrverhalten des Youngtimers einzustellen. Aber dann klappte es immer besser und ich wurde Runde um Runde schneller“, strahlte der frischgebackene Familienvater hinterher. „Spa-Francorchamps ist eine wunderschöne Strecke, auf der das Fahren einen Riesenspaß macht. Und mit der Pole Position in unserer Klasse haben wir eine sehr gute Ausgangsposition, um hier auch im Rennen um den Sieg mitzufahren.“
Für den Start nahm zunächst Uwe Reich hinter dem Lenkrad des KWL-Audi 50 Platz, doch der Routinier hatte im dichten Gedränge der fast 50 Teilnehmer zunächst alle Hände voll zu tun, um in den ersten Kurven eine Kollision zu vermeiden. Auch in der folgenden Runde musste der 74-jährige Steuerberater immer wieder für Teilnehmer aus schnelleren Klassen Platz machen, was viel Zeit kostete. Daraufhin entschloss sich das Team zu einer außergewöhnlichen Strategie. „Das Reglement schreibt einen Pflichtstopp mit Fahrerwechsel vor, dessen Zeitpunkt man im Rennen aber relativ frei wählen darf“, erklärt das Mitglied des AMC Duisburg. „Deshalb habe ich unser Auto bereits nach vier Runden an Marc-Uwe übergeben, der anschließend eine völlig freie Strecke vorfand und unbehindert Gas geben konnte.“
Diese Chance nutzte von Niesewand aus und brannte eine Reihe von schnellen Runden in den Ardennen-Asphalt, die ihn im Klassement Position um Position nach vorne brachte. Nachdem auch die Konkurrenten gestoppt hatten, sahen sie nur noch die Rückleuchten des weißblauen Audi mit der Startnummer 149 und mussten sich hinter dem Sieger mit den weiteren Plätzen zufrieden geben. „Ein perfekter Tag für meinen Vater und mich. Nach dem frühen Wechsel hatte ich die Ideallinie der Strecke rundenlang für mich alleine und konnte das Auto mit Topzeiten nach vorne fahren. Rolf Krogel und seine Mannschaft haben das Auto bestens vorbereitet und wir hatten nicht das kleinste technische Problem. Bei einem Fahrzeug diesen Alters verdient das großen Respekt und so konnten wir den Sieg sicher nach Hause fahren.“ CS + FW / Motorracetime.de
Autor:Cornelia Simon aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.