Der Gastgeber aus Turquel konnte seinen Heimvorteil kaum nutzen
Rote Teufel unterliegen knapp in einem Wahnsinns Spiel

Viel Motivation war vor dem Spiel nicht nötig gewesen. Die Spieler wussten worauf es ankam und lieferte den Fans einen spannenden Europapokal-Abend.
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  • Viel Motivation war vor dem Spiel nicht nötig gewesen. Die Spieler wussten worauf es ankam und lieferte den Fans einen spannenden Europapokal-Abend.
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Als der Ball endlich um 22 Uhr portugiesischer Zeit rollte, sahen die Fans von beiden Mannschaften einen irren Europapokal-Fight. Mit nur einem Tor Unterschied musste sich die RESG Walsum geschlagen geben. Nach dem 4:4 im Hinspiel endete die Europapokal Reise für das Team von Trainer Christopher Nusch. Stolz waren Sie nach diesem Spiel alle.

Zunächst begann der Abend für die daheimgebliebenen Fans mit einer riesigen Enttäuschung. Viele hatten auf einen Livestream über Youtube gehofft. Die Rechner waren schon hochgefahren und die Daumen gedrückt. Die Bildschirme blieben aber leider schwarz, die Kameras in der Halle waren zwar bereit, durften vom Verband aus aber nicht eingesetzt werden. So blieb es bei Nachrichten über alle möglichen Messanger. Der Fanclub machte über Facebook einen Ticker und lud vereinzelte Spielszenen hoch. So konnten die Fans zumindest teilweise live dabei sein. Leider verpassten sie ein grandioses Spiel, Trainer Christopher Nusch war nach dem Spiel sichtlich mitgenommen: „Im ersten Moment sind alle etwas enttäuscht, wäre aber auch nicht richtig, wenn es nicht so wäre. Alle haben alles dafür gegeben, dass wir die Sensation schaffen. Auf jeden Fall bin ich stolz über die gezeigte Leistung.“ Das Spiel ging zunächst mit einem Kaltstart los. Nach vier Minuten stand es schon 1:0 für die Gastgeber. Pedro Batista legte vor, wenige Minuten später erhöhte Andre´ Moreira auf 2:0. Es sah zunächst danach aus, dass sich der Favorit keine Blöße gab und das Ergebnis schnell nach oben schrauben wollte. Die RESG ließ sich durch den Rückstand aber nicht beeindrucken und kämpfte sich zurück ins Spiel. Miquel Vila verkürzte zunächst auf 2:1, Sebastian Haas drosch die Kugel aus der Entfernung einfach mal drauf und fand eine Lücke im Tor von Diogo Almeida zum 2:2 Ausgleich. Die mitgereisten Fans der RESG waren begeistert und peitschten ihr Team weiter nach vorne. Es entwickelte sich ein unglaublich spannendes Spiel mit vielen tollen Torchancen auf beiden Seiten. 35. Sekunden vor der Halbzeit gelang Turquel noch der 3:2 Führungstreffer, sicher ein ungünstiger Zeitpunkt. Zu allem Überfluss musste Xavier Berruezo noch mit „blau“ vom Feld. Den fälligen Penalty konnte Wahlen aber entschärfen und hielt sein Team so weiterhin im Spiel. Die Roten Teufel kamen aber wieder Angriffslustig aus der Kabine raus. Die Unterzahlsituation wurde auch ohne ein weiteres Gegentor überstanden. Pedro Queiros startete aus der eigenen Hälfte durch und spielte den Ball zu Stan Holtzer, der ohne Probleme abschließen konnte und so das 3:3 erzielte. Turquel ging aber wieder in Führung, einen weiteren Penalty konnte Wahlen wieder entschärfen und so die unfassbare Spannung weiter hochhalten. Selbst nach dem zehnten Walsumer Teamfoul ließ er sich nicht überwinden. Zwei Minuten vor dem Ende musste Nusch alles auf Angriff setzten und tauschte Keeper Tobias Wahlen durch einen fünften Feldspieler aus. Turquel nutze die Chance mit dem leeren Tor und spielte einen Konter zum 5:3 aus. Damit war der Drops leider gelutscht. Zwölf Sekunden vor dem Ende gab es noch einen Penalty für Walsum, Christopher Berg legte sich die Kugel zurecht und verkürzte zum 5:4 Endstand. Minutenlang spendeten die Zuschauer Applaus und verneigten sich vor der Leistung von beiden Teams. Das Spiel war an Dramatik nicht zu überbieten und die RESG setzte ein weiteres Ausrufezeichen im europäischen Wettbewerb. Ein Klassenunterschied war in beiden Spielen nicht zu sehen und so schied die RESG mit erhobenem Haupte aus dem diesjährigen Wettbewerb aus. Ein Tor hat gegen den Favoriten wieder für eine Verlängerung gefehlt, Trainer Nusch wusste nach dem Spiel woran es gelegen hat: „Man hat gemerkt, dass uns in der Offensive etwas fehlt! Wir können nicht 50 Minuten offensiv und defensiv das gleiche läuferische Niveau auf die Platte bringen. Da macht sich dann bemerkbar, dass wir im Vergleich keine Profis sind, was aber nicht schlimm ist!“ Weiter geht es am kommenden Samstag bei der ERG Iserlohn, dass Selbstbewusstsein aus diesem Spiel soll dann mit ins Sauerland genommen werden, so Nusch: „Die Einstellung vor und während des Spiels, die Motivation, die Leidenschaft, der Wille und die Unbekümmertheit müssen unsere Tugenden bleiben, um auch in der Liga unsere Saisonziele zu erreichen. Im Europapokal haben wir unser Saisonziel erreicht und fast übertroffen. In diesem Jahr haben wir leider kein Heimspiel mehr aber drei ganz wichtige Auswärtsspiele. Die Jungs brauchen die Unterstützung der Leute in ihrem persönlichen Umfeld und rund um den Verein. Nur dann können sie ihr ganzes Potential abrufen!“ Die Unterstützung ist dem Team von Trainer Nusch sicher, die nächsten drei Auswärtsspiele werden Richtungsweisend sein. Das Team befindet sich wieder auf dem Rückweg nach Deutschland und wird viele Erkenntnisse von diesem Spiel mit in den Liga Alltag nehmen.

Viel Motivation war vor dem Spiel nicht nötig gewesen. Die Spieler wussten worauf es ankam und lieferte den Fans einen spannenden Europapokal-Abend.
Das Team war von Anfang an bereit für diese Aufgabe. Der Optimismus war groß, am Ende musste man sich ganz knapp geschlagen geben.
Autor:

Marcel Faßbender aus Duisburg

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