Pokalsensation am Kruppsee

Geschichte haben sie geschrieben: Als erstes Wasserballteam der Oberliga gewinnt die erste Herrenmannschaft des SV Rheinhausen (SVR) den NRW-Pokal. Im Finale setzte sich der Oberligist mit 6:3 (0:1/0:1/3:1/3:0) gegen die Nachbarn aus der 2. Bundesliga, das Team vom SV Krefeld 72 II, durch. Nach dem Deutschen Wasserballpokal ist der Pokal der Landesverbände der höchste erreichbare Pokal für die Teams der 2. Bundesliga und der Oberliga. Und noch nie hatte ihn ein Oberligist gewonnen. Abonnementssieger ASC Duisburg (sie gewannen die letzten vier Jahre!) war bereits in der zweiten Runde gegen die Krefelder ausgeschieden. Genau dieses Team aus Krefeld war nun der Endspielgegner der Rheinhausener.

Aber auch der SVR war nicht zufällig ins Finale gekommen. Nach einem ungefährdeten 20:8 in Schermbeck in der ersten und einem Freilos in der zweiten Runde, hatte das Team von Andreas Kammermeier ein ‚Hammerlos‘ erwischt: es ging gegen den Tabellenführer der zweiten Bundesliga, gegen die erste Mannschaft des SC Düsseldorf. Wie berichtet, gewann man dieses Spiel souverän und verdient mit 13:9 am heimischen Kruppsee. Im Halbfinale ging es nach Bochum zum SV Blau Weiß. Auch hier ließen die Duisburger nichts anbrennen und gewannen 11:6.

Nun kam es zum Showdown gegen den Tabellensechsten der zweiten Bundesliga am Kruppsee in Friemersheim. Gut 300 Gäste freuten sich auf ein spannendes Pokalfinale und wurden belohnt. Das Wetter hatte ein Einsehen und so hörte es pünktlich zu Spielbeginn auf zu Regnen und die Sonne kam heraus.

Doch für den SVR ging es gar nicht gut los. In den ersten beiden Vierteln kam das Team um Spielführer Thomas Sensen überhaupt nicht ins Spiel und gegen das Abwehrbollwerk der Krefelder an. Im Gegenzug gingen die 72er mit schnellen Kombinationen souverän mit 2:0 in Führung. Eigentlich war dies schon geschmeichelt, denn SVR-Torwart Oliver Greck hatte eine seiner Sternstunden erwischt, wehrte eine Vielzahl weiterer Chancen mit grandiosen Paraden ab und hielt damit das Team im Spiel. Auch das dritte Viertel ging mit einem Tor für die Krefelder los: 0:3 aus Sicht des SVR. Erst in der 20. Minute gelang Christian Pingen endlich der Anschlusstreffer. Dies war, als ob ein Ruck durch die Mannschaft ging. Keine Minute später konnte Thomas Sensen auf 2:3 verkürzen, ehe Tim Baran mit einem sehenswerten Alleingang und einem tollen Tor kurz vor Viertelende den Ausgleich markieren konnte. Im letzten Viertel spielte dann nur noch der SVR: 4:3 durch den bis dahin glücklos agierenden Andreas Czymay, für den damit der Knoten platzte und der knapp zwei Minuten später auch für das 5:3 sorgte. Den Abschluss, und damit den Pokalsieg perfekt, machte mit seinem Tor in der letzten Spielminute zum 6:3-Endstand dann Christian Jünemann.

Nach dem Sieg des Bezirkspokals im letzten Jahr war dies für die Mannschaft wieder ein toller Triumph und ein Erfolg für die viele und harte Arbeit der letzten Wochen und Monate. Natürlich haben auch die Verstärkungen durch Greck, Jünemann, Klares und Pingen dazu beigetragen. Doch die müssen erst einmal integriert und motiviert werden. Genau dies ist Trainer Kammermeier meisterlich gelungen. In der Oberliga ist man derzeit souveräner Tabellenführer und der Aufstieg in die 2. Bundesliga ist eigentlich nur noch theoretisch nicht mehr möglich. Aber auch das macht Kammermeier aus: „Wir sind aufgestiegen, wenn das letzte Spiel vorbei ist!“ kommentiert er sachlich und bescheiden. Am kommenden Dienstag und beim letzten Spiel in einer Woche kann dies perfekt gemacht werden. Aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt darf man sich erst einmal über den Pokalerfolg freuen.
Mehr zum SVR unter: www.sv-rheinhausen.de !!!