Nächste Heimpleite binnen sechs Tagen – 1:3 Niederlage gegen Holstein Kiel
Die 13. 578 Zuschauer in der Arena mussten wieder mit leeren Händen nach Hause gehen. Schindler traf in der ersten Halbzeit zum 0:1. Dominik Drexler traf dann doppelt, dass 0:3 erzielte er per Elfmeter. Lukas Fröde traf in der Nachspielzeit noch zum Anschlusstreffer. Es bleibt dabei, in dieser Spielzeit gab es vor heimischen Publikum noch keinen Heimsieg für die Zebras
Am Dienstag erkämpften sich die Zebras ein 2:2 beim FC Ingolstadt, heute ist Mitaufsteiger Holstein Kiel zu Gast gewesen in der Arena. Die Kieler haben einen sehr guten Start erwischt, am Dienstag gab es aber eine knappe Heimniederlage gegen den FC St. Pauli. Es ist das erste Spiel beider Mannschaften in der zweiten Liga, bisher traf man nur in der dritten Liga aufeinander. Auswärts sind die Meidericher voll im Soll und Haben in der Fremde bisher die Punkte gesammelt. Heute Abend sollte es endlich mit dem ersten Heimdreier klappen.
Fabian Schnellhardt stand aufgrund seines Fiebers immer noch nicht zur Verfügung, Ilia Gruev vertraute von daher derselben Aufstellung wie beim Spiel in Ingolstadt.
Die Kieler machten direkt Druck, in drei Minuten hatten sie schon vier Eckbälle zusammen. Die Abwehr von Mark Flekken ließ sich dadurch aber
nicht aus der Ruhe bringen und verteidigten die Bälle. In der 5. Minute der Schreckmoment für den MSV. Nach einem Zweikampf in der Luft kommt Boris Tashchy unglücklich auf und musste zunächst runter. Obwohl es schon Bewegung auf der Bank gab probierte es Tashchy weiter und spielte weiter.
Die Kieler nutzen ihre Überlegenheit und gingen verdientermaßen in der 9. Minute mit 1:0 in Führung. Kingsley Schindler wurde hervorragend angespielt und hatte keine Mühen den Ball aus kurzer Distanz an Flekken vorbei im Tor unterzubringen. Wie schon bei den Gegentoren gegen Nürnberg sah die Verteidigung nicht gut aus.
In der 18. Minute ging es für Boris Tashchy nicht mehr weiter, für ihn kam Kingsley Onuegbu neu ins Spiel. Beim MSV klappte bisher so gar nichts, viele Fehlpässe und im Angriff kam nichts zustande, die Zuschauer in der Arena wurden schon langsam nervös und ungeduldig. Es gab kaum Entlastung, weil die Kieler immer wieder schnell nach vorne spielten.
In der 32. Minute die erste Chance für den MSV, Onuegbu legt aus 20 Metern für Hajri ab, der Versuch ging ganz knapp am Tor vorbei. Obwohl Kiel deutlich überlegen war stand es nach der ersten Halbzeit doch „nur“ null zu eins aus Sicht der Meidericher. Wenn die Kieler ihre Überlegenheit konsequenter genutzt hätten, dann wäre der Rückstand auch schon höher ausgefallen.
Die Zebras zeigten die schwächste erste Halbzeit in der laufenden Saison. Es passte in den ersten 45. Minuten einfach gar nichts. Die Abwehr wirkte nervös und überfordert und im Angriffsspiel kam keine richtige Chance durch die zahlreichen Fehlpässe zustande. Da muss in der zweiten Halbzeit von allen Akteuren deutlich mehr kommen, falls man noch was Zählbares aus diesem Heimspiel mitnehmen möchte. Ilia Gruev musste in der Kabine jetzt die richtigen Worte finden um sein Team wachzurütteln.
Gruev wechselte zur Halbzeit, Cauly Souza musste runter, dafür kam Ahmet Engin. Souza überzeugte in den bisherigen Spielen mit viel Kreativität im Mittelfeld, gegen die kompakt stehenden Kieler konnte er seine Qualitäten aber nicht zeigen.
Der MSV wurde jetzt aber aktiver und kam durch Stoppelkamp und Onuegbu zu seinen Möglichkeiten. Beide Mannschaften waren jetzt aktiver und legten mehr Tempo in die Partie rein. Die Zweikämpfe wurden ruppiger und Schiedsrichter Benjamin Cortus musste bei seinen Entscheidungen jetzt genauer hinsehen. Die Stimmung im Stadion nahm auch an Fahrt auf, nachdem es in der ersten Hälfte etwas ruhiger war als sonst. Großchance für Bomheuer in der 60. Minute, Wolze brachte den Ball von links hochrein in den Sechzehner, rauscht zunächst an allen vorbei. Bomheuer erwischt den Ball frei noch gerade so mit seinem Fuß, kann den Schuss aber nicht kontrollieren und so landete der Ball im aus.
In der 65. Konnte Holsteins Keeper Kronholm noch gerade so einen Schuss von Ahmet Engin parieren. Eine Minute später hatte Wolze den Ausgleich auf den Fuß, nach einer Ecke landet der Ball bei Wolze. Dieser schoss aus der zweiten Reihe aber Kronholm ist wieder zur Stelle und kann den Ball an den Querbalken lenken. In der 69. hätte Drexler erhöhen können, er steht frei vor dem MSV Gehäuse, sein Ball verfehlt das Tor aber nur um Zentimeter.
In der 73. Minute konnte Drexler dann für die Störche auf 2:0 erhöhen. Nach einem feinen Zuspiel tauchte er alleine vor Flekken auf und lupfte den Ball ins Tor. Die Duisburger Abwehrreihe spekulierte auf Abseits und musste dann beim erneuten Gegentreffer chancenlos zusehen. Hatten die Zebras jetzt noch ein Rezept parat um den Rückstand aufzuholen? Viel Zeit blieb nicht mehr, zumal die Kieler hinten jetzt sicher zu machen würden. In der 83. Minute wechselte Gruev das letzte Mal, Nico Klotz ging runter, der vor allem in der ersten Halbzeit Probleme hatte. Für ihn kam Andreas Wiegel neu in die Partie.
In der 87. Minute rauschte Flekken aus seinem Tor und räumte Schindler weg, dafür sah Flekken gelb und die Kieler hatten einen Elfmeter gut. Dominik Drexler trat an, versetzte Flekken und verwandelte sicher zum 3:0 für die Gäste. Damit eroberten die Kieler die erneute Tabellenführung, für die Meidericher war das ein Abend zum schnellen abhacken gewesen. Schon wieder wandern die Punkte auf das Konto einer Gastmannschaft, ein Punkt wurde zuhause erst geholte und das am zweiten Spieltag gegen den VfL Bochum. Zwei Minuten gab es als Nachspielzeit oben drauf. Lukas Fröde gelang in der 92. Minuten noch der Anschlusstreffer, ein Tor gab es für die MSV-Fans zu bejubeln.
Danach war Schluss und der MSV konnte in der englischen Woche aus drei Spielen nur einen Punkt mitnehmen. Der Sieg ging für die Kieler in Ordnung, der MSV wachte zwar in der zweiten Halbzeit auf, nutzte seine Möglichkeiten aber nicht. Kiel war konsequenter und beendet den Freitagabend als Spitzenreiter der zweiten Bundesliga.
Ilia Gruev war nach dem Spiel dementsprechend konsterniert: „Die ersten 30 Minuten waren schwach, wir hatten viele Fehlpässe und haben es nicht geschafft, Kiel unter Kontrolle zu bekommen. Das hatte zur Folge, dass Kiel in Führung gegangen ist. Unsere Leistung in der zweiten Halbzeit war deutlich besser, da wir einiges umgestellt haben.“
Als nächstes geht es am 2. Oktober weiter beim Rheinderby in Düsseldorf, ein Spiel dem beide Fanlager mit Spannung entgegenfiebern. Bis dahin hat Gruev Zeit seine Jungs wiederaufzubauen und mit einem Sieg beim Rivalen wären zumindest die Niederlagen gegen Nürnberg und Kiel vergessen.
Weitere Bilder vom Spiel finden Sie in der Galerie von Frank Preuß hier
Autor:Marcel Faßbender aus Duisburg |
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