Hamborn 07 ist Testspiel-Gegner von Bundesliga-Absteiger Schalke 04 – Umbrüche bei der Jugend
Löwen besuchen die Knappen

Vor gut zwei Jahren wurde der Kooperationsvertrag zwischen der Schalker Knappenschmiede und der Jugendabteilung von Hamborn 07 von den damals Verantwortlichen im Vereinslokal am Holtkamp offiziell unterzeichnet. Die Zusammenarbeit trägt Früchte.
Fotos: Hamborn 07
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  • Vor gut zwei Jahren wurde der Kooperationsvertrag zwischen der Schalker Knappenschmiede und der Jugendabteilung von Hamborn 07 von den damals Verantwortlichen im Vereinslokal am Holtkamp offiziell unterzeichnet. Die Zusammenarbeit trägt Früchte.
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„Das ist der versöhnliche Abschluss einer verkorksten Saison“, freuen sich Spieler und Verantwortliche der Sportfreunde Hamborn 07 auf ein bevorstehendes Ereignis, das zugleich eine Zeitreise ist. Zum kalendarischen und endgültigen Abschluss der Landesliga-Saison 2020/2021 sind die „07er“ am Sonntag, 27. Juni, Anstoß um 15 Uhr, Testspiel-Gegner von Schalke 04 im Gelsenkirchener Parkstadion.

Möglich wurde dies durch eine besondere Partnerschaft, die beide Vereine im Rahmen der Nachwuchsförderung verbindet. Seit April 2019 besteht eine offizielle Kooperation zwischen der „Knappenschmiede“ des FC Schalke 04 und der Jugendabteilung der Sportfreunde Hamborn 07.

Vor knapp drei Wochen hat Schalke die Hamborner darüber informiert, dass im Rahmen des Vorbereitungsprogramms des Bundesligaabsteigers auch Testspiele gegen Kooperationsvereine geplant seien und angefragt, ob Interesse bestünde. Und das haben die Löwen selbstredend sofort bekundet.

Das Testspiel gilt als
besondere Gelegenheit

„Aus dem Kooperationsnetzwerk wurden dann zwei Vereine ausgewählt. Einer davon ist jetzt Hamborn 07“, freut sich Jörg Wittwer, Leiter der Jugendabteilung von Hamborn 07. Die Berücksichtigung im Testspielprogramm der Schalker sieht er auch als kleines Dankeschön der der Knappen für die gute Zusammenarbeit mit den Jung-Löwen. Für die Schalker ist das Spiel eine Art Einstieg in die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit in der Zweiten Liga, denn kurz danach geht es in das Trainingslager nach Österreich. Auf der anderen Seite ist es für die Hamborner der besondere Abschluss einer Corona-bedingt erneut ungewöhnlichen Saison, die bereits nach sieben Spieltagen unterbrochen und letztendlich abgebrochen werden musste.

Das unerwartete Aufeinandertreffen gibt den Löwen die Möglichkeit, sich mit einem besonderen Highlight von Trainer Michael Pomp, Co-Trainer Philipp Peitgen und einigen Spielern zu verabschieden, die zum Saisonende den Verein verlassen werden. Traditionell erfolgt die Verabschiedung normalerweise zum Saisonende beim letzten Heimspiel in der Meisterschaft. Da es dieses, wie schon in der Spielzeit davor, nicht gegeben hat, sind die Verantwortlichen dankbar für die eigentlich nicht eingeplante Gelegenheit, „Danke“ zu sagen.

Zuschauerfrage
noch nicht geklärt

„Nach dem kuriosen und frühzeitigem Ende der Saison sollen die Jungs noch einmal Spaß haben“, gibt Hans-Günter Bruns, Sportlicher Leiter von Hamborn 07, eine recht entspannte Marschrichtung für das Spiel vor, wobei er in erster Linie natürlich die Akteure des alten Kaders meint. „Unsere neuen Spieler sind ja erst ab 1. Juli unter Vertrag und stehen somit auch dann erst zur Verfügung“, dämpft Hans-Günter Bruns mögliche Erwartungen der Fans, die „Neuen“ schon einmal im Einsatz erleben zu können. Auch Spieler aus dem eigenen Nachwuchs werden vermutlich im inzwischen „altehrwürdigen“ Parkstadion, eine der Spielstätten der Fußball-WM von 1974, zum Einsatz gegen die „Millionen-Truppe“ kommen.

Ob und in welchem Umfang Zuschauer zugelassen werden, ist noch nicht geklärt. Man werde, sobald die Rahmenbedingungen feststehen, uns bemühen, die Löwen-Fans informieren, denn, so Pressesprecher Markus Oeste, „es wäre natürlich toll, wenn möglichst viele Anhänger unsere Mannschaft begleiten und unterstützen könnten, waren doch die letzten Monate ohne Fußball live unvorstellbar lang und öde.“ Zudem würden bei vielen älteren Löwen-Fans Erinnerungen an die „gute, alte Zeit“ wach. Derbys zwischen Schalke und Hamborn waren vor der Gründung der Bundesliga immer absolute Höhepunkte im Revier-Fußball.

Die letzten Meisterschafts-Duelle gab es in der Oberliga West in der Saison 1962/1963. Das Hinspiel gewannen die Löwen in der Gelsenkirchener Glückauf-Kampfbahn mit 2:1, im Rückspiel trennten sich beide Teams 2:2. In den Reihen der Schalker stand an jenem 3. Februar 1963 Dribbel-Wunder Reinhard „Stan“ Libuda, bei den Löwen kickte Rolf Schafstall für Hamborn. Lang, lang ist‘s her.

Jetzt aber heißt es, den Blick nach vorne zu richten. Das gilt ganz besonders für die Jugendabteilung von Hamborn 07. Mit Jörg Wittwer, seit September letzten Jahres Sportlicher Leiter der Junglöwen, Thorsten Lastering und Marco Wellmann konnten die Verantwortlichen ein erfahrenes Trainer-Team an die Seite ihrer U15 stellen, das die erfolgreiche Arbeit der Coaches Andreas Wallenhorst (ab Juli im Trainerteam der A-Jugend) und Lars Barten fortführen soll.

Junge Trainer sollen für
frischen Wind sorgen

„Unser primäres Ziel ist es, die Klasse zu halten. Wir wollen auf jeden Fall die Abstiegsplätze vermeiden, und dann die Qualifikation für die Niederrheinliga schaffen. Mehr kann man von einer komplett neu formierten Mannschaft auch nicht erwarten“, sagt Jörg Wittwer. Neben dem sportlichen Ansporn für sein neues Team hat er aber auch bereits die Perspektive für die nachrückenden Jahrgänge im Blick: „Wir wollen es nach Möglichkeit schaffen, dass unsere jetzige U14 im nächsten Jahr Niederrheinliga spielen kann.“

Veränderungen gibt es auch bei der U17. Jan Eul und Sebastian Balzer werden in der neuen Spielzeit die Trainingsverantwortung für die B1 der Hamborner Löwen übernehmen und treten damit die Nachfolge von Göksan Arslan an, der sich bei Viktoria Buchholz neuen Herausforderungen stellt. Mit der Verpflichtung von Eul und Balzer wurde zum einen auf Kontinuität gesetzt, denn beide haben Göksan Arslan bereits in den letzten beiden Spielzeiten bei der Trainingsarbeit unterstützt. Zum anderen bringen die jungen Trainer aber auch neue Ideen und damit frischen Wind mit.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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