Rollhockey Cracks der RESG ziehen sich aus dem Europapokal zurück
Kosten sind nicht tragbar
Aufgrund der Corona-Pandemie hat die RESG Walsum beide Mannschaften aus dem Europapokal zurückgezogen. Die Männer hätten es mit dem Schweizer Vertreter RHC Wimmis zu tun gehabt, die Damen hätten gegen die Spanier von CP Manlleu antreten sollen.
Trotz Corona hält der europäische Verband seine Pläne aufrecht, die internationalen Wettbewerbe zu Ende zu spielen. Für die RESG und viele andere europäische Vereine war eine Fortsetzung allerdings keine Option, 17 Mannschaften haben sich entweder aus dem WSE-Cup zurückgezogen oder keine Antwort gegeben. Im Tableau verbleiben einzig alle fünf spanischen Teams sowie Hockey Sarzana aus Italien. Wie viel Sinn es macht einen internationalen Wettbewerb mit so wenigen Teilnehmern zu Ende zu spielen erschließt sich den Verantwortlichen der RESG nicht, zumal die Bedingungen für eine Fortführung erhebliche finanzielle Kosten mit sich bringen würde.
PCR-Tests aus der eigenen Tasche bezahlen
Die Termine für die Hin- und Rückspiele wären variabel, genauso wie die Spielorte, die sich nach Lage der Pandemie und Infektionszahlen richten würden. Des Weiteren besteht der Verband auf eine PCR-Testpflicht vor jedem Spiel für alle Beteiligten. Aus diesen Gründen haben sämtliche Vereine ihre Teilnahme zurückgezogen, allein die passenden Flüge zu finden, die in das schmale Budget der Vereine passen, sind eine Herausforderung. Die PCR-Tests kosten pro Runde bei zwei teilnehmenden Teams und Hin- und Rückspiel mehr als 5.000 Euro, die zu den ohnehin horrenden Kosten hinzukämen. Die Gesundheit der Spieler wäre bei einem internationalen Wettbewerb nicht gegeben, deswegen haben alle Teams aus Österreich, der Schweiz, Frankreich und Italien (mit einer Ausnahme) ebenfalls so entschieden. Der Wettbewerb wird mit Mannschaften aus Spanien und Portugal zu Ende gespielt, Hockey Sarzana aus Italien ist die einzige Mannschaft, die sich dazu entschlossen hat, weiter am Wettbewerb teilzunehmen. Bei den Damen sieht es nicht anders aus. Alle Teams aus Frankreich und Deutschland haben ihre Teilnahme an der Female League zurückgezogen. Jetzt sind nur noch sieben Mannschaften dabei. RESG-Abteilungsleiter Reinhold Luerweg kann das nicht nachvollziehen, zumal die Vereine in der Coronakrise noch ganz andere Probleme haben: „Wir können bis heute nicht einmal einen Trainingsbetrieb wiederaufnehmen,
geschweige denn über eine Fortsetzung der nationalen Ligen nachdenken. Wir werden, wenn überhaupt in absehbarer Zeit wieder
gespielt werden kann, weiterhin keine Zuschauer haben und keine weiteren Einnahmen generieren. Kontinuierlich verlieren wir einen Sponsor nach dem anderen. Wir sind sehr skeptisch, ob wir alle Spielerinnen und Spieler nach einer soll langen Pause zurückholen können. Im Jugendbereich ist es noch dramatischer. Der Rückgang der Vereinsmitglieder ist schon jetzt erschreckend groß." Ganz verstehen kann Luerweg die Entscheidung des Verbandes nicht: „Das Komitee muss sich auch einmal Gedanken darübermachen, ob man wirklich nur noch mit maximal drei Nationen (Spanien, Portugal, Italien) spielen möchte. Wie man da ernsthaft jetzt von den Vereinen verlangt, für PCA-Tests zu jedem Spiel selbst aufzukommen, ist mir völlig unverständlich und auch ganz klar an der Mehrheit aller zunächst teilnehmenden Vereine vorbeigeplant."
Aufgrund dieser Diskrepanz hält sich die RESG zunächst offen, ob eine Teilnahme in Zukunft an den internationalen Wettbewerben überhaupt noch Sinn ergibt. Für alle Beteiligten ist es natürlich schade, nicht auf internationalem Parkett spielen zu können, gerade die Damen hatten sich sehr auf ihre ersten Europokalspiele gefreut. Die Gesundheit und Sicherheit alle Beteiligten geht natürlich vor. Die RESG hofft, zumindest die reguläre Bundesligasaison in Zukunft noch zu Ende spielen zu können.
Autor:Marcel Faßbender aus Duisburg |
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