Heimpremiere für Torsten Lieberknecht misslungen

Torsten Lieberknecht hatte sich sein erstes Heimspiel ganz anders vorgestellt. Sein Team wirkte verkrampft und kreierte kaum Torchancen. Fotos: Frank Preuß
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  • Torsten Lieberknecht hatte sich sein erstes Heimspiel ganz anders vorgestellt. Sein Team wirkte verkrampft und kreierte kaum Torchancen. Fotos: Frank Preuß
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Fünf Heimniederlagen hintereinander gab es für die Zebras noch nie, es fehlte vor allem die Zielstrebigkeit

Mit 0:1 mussten sich die Zebras gegen den FC St. Pauli am Montagabend geschlagen geben. Der eingewechselte Sami Allagui erzielte in der 84. Minute das Tor des Abends. Die Hamburger hatten über die 90 Minuten mehr vom Spiel. Den Meiderichern fehlte es vor allem an der nötigen Konsequenz und an Durchschlagskraft.

Genau zwei Wochen ist es her, als Trainer Torsten Lieberknecht seine Premiere als MSV-Trainer feierte und beim 1. FC Köln gab es einiges zu feiern. Mit 2:1 setzte sich der Tabellenletzte beim Tabellenführer durch. Nach acht sieglosen Spielen gelang endlich ein Sieg. Die Euphorie zog wieder ein in Duisburg und die Zuversicht war groß vor dem Anpfiff. Lieberknecht selber freute sich sehr auf seine Heimpremiere: „Natürlich bin ich voller Vorfreude auf mein erstes Heimspiel. Mit unseren Fans im Rücken, wird der Kessel sicherlich brennen.“ Über 20.000 Fans waren am Montagabend in die Arena gekommen, um ihr Team zu unterstützen. Die Hamburger kamen mit einer breiten Brust an die Wedau, seit vier Spielen sind sie ungeschlagen und wollten ihren Lauf auch in Duisburg fortsetzen. Lieberknecht baute auf zwei Positionen um. Ahmet Engin kam für Gyau, er konnte wegen einer Entzündung um Fuß nicht spielen. Verhoeck meldete sich fit zurück und ersetzte Stanislav Iljutcenko.
Die Anfangsphase gehörte zunächst den Hamburgern, die das Spiel schnell nach vorne gestalteten. Unterstützt wurden sie dabei von unnötigen Ballverlusten der Zebras. Wenn der MSV mal am Zug waren, dann probierten sie es hauptsächlich aus der Distanz, eine richtige Gefahr ging von den Schüssen von Schnellhardt und Wolze aber nicht aus. Kurz vor der Halbzeit war dann endgültig die Luft raus und beide Mannschaften konzentrierten sich auf das Mittelfeldspiel.

Jokertor von Sami Allagui

Ohne eine nennenswerte Torchance endete die erste Halbzeit. In dieser Begegnung ist noch deutlich Luft nach oben, beide Mannschaften spielten aber ohne ein unnötiges Risiko einzugehen. Der MSV konnte mit dem 0:0 sicher besser leben als die Gäste aus Hamburg. Eine Leistungssteigerung wünschten sich die Fans von beiden Vereinen.
In der 54. Minute gab es eine gute Freistoß Chance für die Zebras. Schnellhardt wollte den Ball zunächst in den Sechzehner spielen, Ziereis hob den Arm und bekam dafür die gelbe Karte. Kevin Wolze probierte es aus 20 Metern, indem er den Ball unter der Mauer durchschob, der Ball war aber zu unplatziert geschossen und Himmelmann im Tor von St. Pauli hatte keine Probleme den Schuss zu halten. Die größte Chance im Spiel hatten in der 60. Minute die Gäste. Nach einem Eckball bekommt Miyaichi den Ball auf den Kopf zugespielt, der Ball geht haarscharf über den Querbalken. Vom MSV kam weiterhin zu wenig, die Defensive stand gut aber im Angriff passierte nichts. Von der Dynamik beim Spiel in Köln war nichts zu sehen. In der 69. Minute schoss Wiegel einfach mal drauf, Himmelmann konnte den Ball gerade noch so parieren, ,,Engin will den Abpraller nutzen, kam aber nicht dran und ging zu Boden und musste kurz behandelt werden. In der 75. Minute wechselte Lieberknecht doppelt: Albutat kam für Fröde, Iljutcenko für Tashchy. Souza war wieder Mal der Antreiber der Zebras bot sich an und machte das Spiel breit. Nach einer Ecke landete der Ball dann doch noch im Tor der Zebras. Der zuvor eingewechselte Allagui stand im Strafraum völlig frei und nutze seine Möglichkeit in der 84. Minute eiskalt aus. St. Pauli ist das Team der späten Tore und sie haben wieder zugeschlagen. Die Zuordnung stimmte überhaupt nicht und alle Gegenspieler waren von Allagui zu weit weg. Lieberknecht reagierte nochmal an und brachte Sukuta-Pasu für Verhoeck. Passieren sollte aber nichts mehr, am Ende mussten die Fans des MSV wieder als Verlierer aus der Arena gehen.

Wichtiges Spiel am Sonntag in Ingolstadt

Die Enttäuschung war bei allen Beteiligten groß, man hatte sich für das Spiel viel vorgenommen. Stürmer John Verhoek wusste genau, woran es gelegen hat: „Wenn man keine Chancen kreiert dann kann man auch kein Tor machen und leider hat das heute gefehlt, das Tor zu machen.“ Als Stürmer hatte er gar keine Berührungspunkte und hing wie seine Kollegen in der Luft, trotz allem geht der Blick weiter nach vorne: „Wir müssen die guten Dinge mit nach Ingolstadt nehmen um da zu punkten.“ Für Torsten Lieberknecht war es ein gebrachter Abend, eine Analyse viel ihm aber nicht schwer: „Wir hatten am Anfang große Probleme diese Heimspielgeschichte abzuschütteln, wir hatten in der ersten Halbzeit Probleme, Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Haben es dann mit den Umstellungen defensiv besser hinbekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel drin, bei dem Standard haben wir aber komplett die Ordnung verloren.“
Der MSV bleibt mit fünf Punkten auf Platz 17, mit vier Punkten Rückstand auf den rettenden Platz. Entscheidend wird das Spiel am kommenden Sonntag beim FC Ingolstadt sein. Die Ingolstädter sind am Tabellenende und sind punktgleich mit dem MSV. Eine weitere Niederlage und die Situation könnte sich weiter verschärfen.

Autor:

Marcel Faßbender aus Duisburg

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