Der MSV Duisburg holt gegen Arminia Bielefeld nur ein 2:2-Unentschieden
Dieser Punkt ist zu wenig

Fabian Schnellhardt und Havard Nielsen probierten alles, am Ende reichte es aber wieder nicht für einen Sieg. | Foto: Bartosz Galus
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  • Fabian Schnellhardt und Havard Nielsen probierten alles, am Ende reichte es aber wieder nicht für einen Sieg.
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Nur ein Sieg hätte die Hoffnung für den Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg für den Klassenerhalt aufrecht erhalten. So sind es weiterhin fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, neun Punkte sind noch zu vergeben. Die Zebras konnten sich zweimal zurück ins Spiel kämpfen, eine rote Karte gegen die Bielefelder half kurz vor Schluss nicht mehr für einen weiteren Torerfolg.

Für viele Fans war es schon das Finale im Abstiegskampf. Durch die Siege von Ingolstadt (1:0 gegen Dresden), Sandhausen (3:2 gegen Kiel) und Magdeburg (2:1 gegen Fürth) rutschten die Zebras immer tiefer unten rein. Der Rückstand auf den Relegationsplatz betrug sechs Punkte, gegen Bielefeld zählte nur ein Sieg. MSV-Legende Bernard Dietz verdeutlichte vor dem Spiel, die Bedeutung eines Abstiegs: „Es wird ganz schwierig werden, wenn wir absteigen sollten.“ Ein wenig Restoptimismus ist aber auch noch bei Dietz vorhanden.
Beim letzten Heimspiel gab es ein 2:2 gegen den SV Sandhausen, MSV-Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Startelf auf zwei Positionen: Enis Hajri und Boris Tashchy erhielten den Vorzug vor Andreas Wiegel und Tim Albutat.
Es konnte für die Zebras nur eine Richtung geben: alles nach vorne und die Gäste aus Bielefeld früh unter Druck setzen.
Nach einem eigenen Angriff der Zebras setzten die Arminen zum Konter an, Fabian Klos brachte den Ball von außen in den Strafraum rein, Voglsammer lief in den Rücken der MSV-Abwehr hinein und traf aus sechs Metern Entfernung zur 0:1-Führung für die Ostwestfalen. Ein mieser Start für die Zebras, die nach sieben Minuten schon einem Rückstand hinterher laufen mussten. In der 20. Minute sorgte Stanislav Iljutcenko für den 1:1-Ausgleich. Moritz Stoppelkamp brachte den Ball mit einem Schuss vor das Tor, Iljutcenko stand am zweiten Pfosten genau richtig und grätschte den Ball über die Torlinie.
Nach dem Ausgleich entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Mannschaften. Beide Teams hatten nach 35 Minuten jeweils drei direkte Schüsse auf das jeweilige Tor.

Umstrittener Elfmeter gegen die Zebras

Zur Pause verabschiedeten sich beide Mannschaften mit dem 1:1 in die Kabinen. Nach dem Rückstand kämpften sich die Meidericher zurück ins Spiel. Ein Punkt ist in der Situation noch zu wenig, Lieberknecht musste seinem Team noch etwas mehr Druck machen.
Zunächst reagierte er und brachte Tim Albutat für Cauly Souza, der in der ersten Halbzeit komplett aus dem Spiel genommen worden ist und keine Akzente setzen konnte.
Nach einem Foul von Bomheuer an Klos gab Schiedsrichter Michael Bacher einen umstrittenen Elfmeter. Nach einem Laufduell berührt Bomheuer Klos, dieser nahm den Kontakt gerne an. Voglsammer nutze die Chance für seinen zweiten Treffer und erhöhte für die Gäste auf 1:2. Wiedwald war noch dran, konnte den Ball aber nicht entscheidend klären. Sehr ärgerlich für die Zebras, die wieder einen Elfmeter hinnehmen mussten, der mehr als strittig war. In der 62. Minute wechselte Lieberknecht erneut, Tashchy ging runter, für ihn kam Gyau neu in die Partie. Ab der 67. Minute waren die Bielefelder nur noch zu zehnt am Platz. Iljutcenko war mit dem Angriff durch gewesen, wurde aber von Behrendt unsanft von den Beinen geholt. Schiedsrichter Bacher holte sofort die Rote Karte raus. Kevin Wolze trat den fälligen Freistoß und traf sehenswert in der 68. Minute zum 2:2-Ausgleich, damit erzielte er sein viertes direktes Freistoßtor und ließ sein Team weiter hoffen. Die Bielefelder wurden daraufhin in die eigene Hälfte gedrängt, die Zebras warfen jetzt alles nach vorne. Trainer Lieberknecht zeigte es von der Bank aus an, alles nach vorne.

Am Sonntag müssen die Zebras nach Kiel

In der 79. Minute gab es den letzten Wechsel bei den Zebras, Kapitän Nauber ging vom Platz, Ahmet Engin kam rein. Bielfeld wusste sich nur noch mit Fouls zu helfen, zunächst bekam Yabo die gelbe Karte (81.), zwei Minuten später Clauss (83.). Nielsen bekam in der 86. Minute den Ball im Strafraum zugespielt, seinen Schuss konnte Ortega gerade noch so parieren. Fünf Minuten Nachspielzeit gab es oben drauf, die Zebras machten weiter Druck. Nach einem Foul an Klos bekam Kevin Wolze seine zehnte gelbe Karte, er wird am kommenden Sonntag, 5. Mai, um 13.30 Uhr in Kiel zuschauen müssen. Es blieb beim 2:2-Unentschieden, die Köpfe der Zebras gingen nach unten. Bei drei ausstehenden Spielen bleiben noch fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Die Aussichten bleiben mehr als düster, ein Sieg hätte die Gesamtsituation nur verbessern können, der Punkt hilft den Zebras überhaupt nicht weiter. Seit sieben Spielen konnte nicht mehr gewonnen werden. Verteidiger Dustin Bomheuer fasste das Spiel so zusammen: „Für mich ist es kein Elfmeter. Andere sagen: es ist clever gemacht. Es ist wie es ist, wir können es nicht ändern. Wir haben uns vorgenommen, alles zu geben. Wir haben einen Sieg gebraucht, dass haben wir nicht geschafft. Es tut mir einfach leid für die Mannschaft. Wir spielen jetzt in Kiel, da müssen wir Kräfte mobilisieren und reinhauen.“ Torschütze Kevin Wolze weiß, dass der Klassenerhalt sehr unrealistisch ist: „Wir wussten, dass wir heute gewinnen mussten, um noch die Chance zu wahren. Wir hatten uns mehr erhofft, jetzt sind wir leer. Wir können alle die Tabelle lesen, dass es schon an ein Wunder grenzt, wenn wir das noch schaffen.“ Der nächste Abstieg könnte am Sonntag in Kiel schon feststehen, denn meisten dürfte es bewusst sein, dass für den MSV Duisburg nichts anderes übrig bleibt, als der bittere Gang in die dritte Liga.

Autor:

Marcel Faßbender aus Duisburg

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