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Die DTM auf dem Norisring

v. l. Maximilian Götz, Volker Noeske und Lucas Auer | Foto: CS  / Motorracetime.de
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Maximilian Götz war als Co-Kommentator Moderator tätig

Auf dem Stadtkurs von Nürnberg fand die 4. Runde der DTM statt. Mit dabei vom AMC Duisburg, Maximilian Götz, der nicht hinter dem Lenkrad saß, sondern als Co-Kommentartor aus der Sprecherkabine die Besucher mit seinen Fachwissen informierte. Am Samstagabend fungierte er als Moderator im DEKRA VIP Zelt mit rund 500 Gästen und interviewte unter anderen Volker Noeske von der DEKRA und den DTM-Mercedes- Piloten Lucas Auer.

Nervenstark und fehlerlos – René Rast feierte am Samstag auf dem Stadtkurs in Nürnberg seinen ersten Saisonerfolg. Der BMW-Pilot von Schubert Motorsport ließ sich auch vom plötzlich einsetzenden Regen nicht aus der Ruhe bringen, blieb auf Slicks und wurde nach 69 Runden als Sieger abgewunken. Damit stand der dreimalige DTM-Champion nach vier Podiumsplätzen in den vergangenen zwei Jahren am Norisring wieder ganz oben auf dem Treppchen. „Der Norisring ist für mich eine der besten Strecken im Kalender, dieser Sieg fühlt sich gigantisch an. Am Funk ist es ein bisschen lauter geworden, weil ich trotz des Regens unbedingt mit Slicks weiterfahren wollte. Das war eine mutige Entscheidung, aber sie hat sich ausgezahlt“, erzählte der Routinier. Die Rast-Strategie zahlte sich auch für Franck Perera vom Lamborghini Team TGI by GRT und seinen Teamkollegen Luca Engstler aus, die nach einem turbulenten Rennen die Plätze zwei und drei belegten.

Der Samstagslauf am Norisring begann bei strahlendem Sonnenschein mit einem guten Start von Pole-Setter Jack Aitken im Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing. Hinter dem Briten reihten sich Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport), Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti, Maro Engel im Mercedes-AMG GT3 und Rast auf den Plätzen zwei bis fünf ein. Wegen angekündigten Regens absolvierten die Spitzenfahrer ihre Pflicht-Boxenstopps sehr spät, um auf einen möglichen Wetterumschwung reagieren zu können. Fast alle Piloten blieben jedoch auf den Pirelli-Slicks. Allerdings verlor Aitken zwei Plätze und musste Sheldon van der Linde und Bortolotti vorbeiziehen lassen. Rast folgte auf Rang vier, Fünfter war zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer Kelvin van der Linde im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Abt Sportsline. Kurz danach setzten die angekündigten Niederschläge ein und fast das gesamte Feld wechselte auf Regenreifen.

Rast übernahm auf Slicks die Führung vor Perera, der sich trotz der teilweise nassen Fahrbahn ebenfalls gegen Regenreifen entschied. Diese Strategie ging voll auf. Die Konkurrenten konnten im weiteren Verlauf den Rückstand nur unwesentlich verkürzen und fuhren in der Schlussphase sogar langsamere Rundenzeiten. Davon profitierte Engstler. Der Lamborghini-Pilot hatte das Rennen auf Platz 15 in Angriff genommen und kämpfte sich mit den Trockenreifen in den letzten Umläufen noch auf den dritten Podiumsplatz vor. Vierter wurde der Däne Nicki Thiim, der nach einem Überholmanöver in der letzten Kurve seinen Teamkollegen Bortolotti auf Rang fünf verwies.
Franck Perera: „Besonders die Schlussphase des Rennens war unfassbar intensiv. Einerseits bin ich immer dichter an René Rast rangekommen, andererseits wollte ich auch den zweiten Platz absichern. Bei solchen Bedingungen kann immer etwas passieren. Glücklicherweise hat es nur in der ersten Kurve stärker geregnet, die Slicks waren die richtige Wahl.“

Luca Engstler: „Nach einer Kollision am Start verlief die erste Rennhälfte so schlecht, dass ich das Auto eigentlich schon abstellen wollte. Als aber die ersten Tropfen kamen, wusste ich, dass nach vorne was gehen kann. Am Ende haben wir die richtigen Entscheidungen getroffen und sind als Team mit zwei Autos aufs Podium gefahren.“

Das gab es in der DTM noch nie: Nicki Thiim von SSR Performance gewann am Sonntag auf dem Norisring sein erstes DTM-Rennen. Der Lamborghini-Pilot und sein Vater Kurt Thiim sind damit das erste Vater-Sohn-Gespann in der 40-jährigen DTM-Geschichte, das in den Siegerlisten der Rennserie steht. Zwei seiner 20 Erfolge verbuchte Kurt Thiim auf dem Stadtkurs in Nürnberg. „Als kleiner Junge habe ich hier die DTM-Rennen meines Vaters verfolgt, ein Sieg am Norisring stand immer schon ganz oben auf meiner Bucket-List. Den Erfolg meines Vaters zu wiederholen, fühlt sich besonders nach der bisher schwierigen Saison unglaublich an. Die Momente nach der Zieldurchfahrt waren sehr emotional für mich“, schilderte ein sichtlich gerührter Thiim nach seinem souveränen Start-und-Ziel-Sieg. Mercedes-AMG-Pilot Maro Engel zeigte in seinem 100. DTM-Rennen eine starke Leistung und beschenkte sich zum Jubiläum mit Platz zwei. Thiims Teamkollege Mirko Bortolotti wurde Dritter und geht damit als neuer Tabellenführer in die zweite Saisonhälfte. 110.000 Besucher erlebten ein aufregendes 40-jähriges DTM-Jubiläumswochenende auf dem einzigen Stadtkurs in Deutschland mit viel Action auf sowie neben der Strecke.

Pole-Setter Thiim bestätigte beim Start zum achten DTM-Lauf seine gute Form und baute die Führung in der erste Rennhälfte kontinuierlich vor seinem Teamkollegen Bortolotti aus. Auf Rang drei folgte Engel, dahinter belegten der bis dato noch Gesamtführende Kelvin van der Linde im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Abt Sportsline und Mercedes-AMG-Pilot Luca Stolz die Ränge vier und fünf.
Als das Boxenstopp-Fenster nach 20 Minuten geöffnet wurde, schlug der Stratege Engel zu. Der Routinier wechselte als einer der ersten Piloten seine Pirelli-Reifen und konnte danach den vor ihm platzierten Bortolotti, der eine Runde später in die Box gefahren war, mit den bereits angewärmten Pneus überholen. Spitzenreiter Thiim absolvierte einen perfekten Boxenstopp und ging als Führender vor Engel sowie Bortolotti wieder auf die Strecke. Rund zehn Minuten vor Schluss kam das Safety-Car zum Einsatz, weil ein Karbonteil von der Fahrbahn geborgen werden musste. Nach dem Re-Start hielten die Top-Drei ihre Positionen – Thiim überquerte nach 69 Runden als Sieger die Ziellinie. Hinter dem Spitzen-Trio belegte Arjun Maini im Mercedes-AMG vom Mercedes-AMG Team HRT nach einer fehlerlosen Vorstellung Rang vier. Als Fünfter bewies Samstagssieger René Rast im BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport einmal mehr seine Entschlossenheit und machte gegenüber dem Start 14 Plätze gut.

Maro Engel: „Die Saison war bisher ein Auf und Ab. Umso schöner, dass wir ein gutes Rennen zeigen konnten und ich bei meinem Jubiläum aufs Podium gefahren bin. Wer die DTM mit all den Fans am Norisring erlebt, weiß, für was die Serie steht. Dazu war es ein absolutes Highlight, gemeinsam mit meiner Tochter oben auf dem Podest zu stehen.“

Mirko Bortolotti: „Ich genieße es jedes Mal, mit der DTM am Norisring zu fahren. Die Stimmung auf den Tribünen war mega. Für die gesamte Mannschaft ist es ein super Ergebnis. Die erste Saisonhälfte lief für uns nicht perfekt, trotzdem freue ich mich über die Tabellenführung. Darauf können wir aufbauen, um in der zweiten Hälfte noch stärker zu sein.“

In der Meisterschaft führt Mirko Bortolotti mit 104 Punkten vor Kelvin van der Linde mit 99 und Rene Rast mit 93 Punkten. Schubert Motorsport hat in der Team-Wertung mit 186 Zählern die Nase vorne, gefolgt von Abt Sportsline mit 170 und SSR Performance mit 149 Zähler. Auf Platz eins in der Manufacturer Classification liegt Lamborghini mit 221 Punkten. Platz zwei und drei nehmen Mercedes und BMW mit 205 und 196 Punkten ein.

Start GT4 Germany Rennen eins | Foto: TSP  / Motorracetime.de
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GT4 Germany: Blauer Himmel, die typische Hitze, volle Tribünen und jede Menge Rennaction. Das Debüt der ADAC GT4 Germany auf dem Norisring hat genau das eingehalten, was im Vorfeld erwartet wurde. Am Ende des rund einstündigen Laufs auf dem Straßenkurs in Nürnberg gewannen Michael Schrey und Gabriele Piana ( Hofor Racing by Bonk Motorsport). Es war bereits der vierte Sieg im fünften Saisonrennen für das BMW M4 GT4-Duo. Schrey/Piana setzten sich somit auch die Krone für den inoffiziellen Halbzeitchampion der Saison 2024 auf. Die Markenkollegen Leyton Fourie und Max Rosam (FK Performance Motorsport) belegten Platz zwei. Tim Reiter und Leon Wassertheurer machten mit Platz drei ein starkes Ergebnis für Hofor Racing by Bonk Motorsport perfekt.
Gabriele Piana – Sieger für Hofor Racing by Bonk Motorsport „Besser konnte es nicht laufen. Tatsächlich bin ich ein wenig überrascht. Ich hatte nicht erwartet, dass wir so viel mehr Speed als die anderen haben würden. Somit konnte ich früh damit beginnen, die Reifen zu managen. Heute war es jedoch relativ heiß, was insbesondere für die Porsche ein Problem darstellte. Ich bin zufrieden: Schnellste Runde, Pole-Position und der Sieg. Was will man mehr?

Das Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Norisring bot Spannung bis zur letzten Sekunde. In einem sehenswerten Duell um den Tagessieg setzte sich das Porsche 718 Cayman GT4-Duo Finn Zulauf und Josef Knopp (AVIA W&S Motorsport) durch und sorgte für den ersten Saisonsieg für den Hersteller aus Zuffenhausen. Knapp geschlagen holten sich die Markenkollegen Simon Birch und Denny Berndt (Razoon - more than Racing) Platz zwei und feierten damit ihr erstes Gesamt-Podium in der ADAC-Serie. Zum dritten Mal im dritten Sonntagsrennen 2024 fuhren Max Kronberg und Hendrik Still (AVIA W&S Motorsport) auf Rang drei. Kronberg konnte somit gleichzeitig auch die Trophy-Wertung für sich entscheiden.

Finn Zulauf – Sieger für AVIA W&S Motorsport: „Endlich – unser erster Saisonsieg in der ADAC GT4 Germany war lange überfällig. Josef hatte in der zweiten Rennhälfte einen mega Job gemacht und kühlen Kopf bewahrt, obwohl er mächtig Druck hatte. Vielen Dank auch an das Team, das uns ein super Auto hingestellt hat.“

In der Meisterschaft führen Michael Schrey / Gabriele Piana mit 121 Punkten vor Finn Zulauf / Josef Knopp mit 96 und Max Kronberg / Hendrik Sill mit 72 Punkten. Auf Platz eins in der Junior-Wertung befinden sich Finn Zulauf / Josef Knopp mit 115 Zähler, gefolgt von Leyton Fourie / Max Rosam mit 91 und Enzo Jouliè mit 83 Zähler. Die Trophy-Wertung führt Max Kronberg mit 217,5 Punkten an. Platz zwei und drei nehmen Tano Neumann mit 162 und Markus Eichele mit 97,5 Punkten ein. Hofor Racing by Bonk Motorsport hat in der Team-Wertung mit 127 Zähler die Nase vorne. Dahinter liegen AVIA W&S Motorsport mit 110 und BWT Mücke Motorsport mit 86 Zähler.

Cornelia Simon /  TSP Motorracetime.de

Autor:

Cornelia Simon aus Duisburg

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