Deutliche Niederlage für den MSV in Kiel
40-Punkte Marke und Sprung auf Platz drei verpassten die Zebras nach einer 5:0 Schlappe
Beim Duell der Aufsteiger zogen die Zebras deutlich den kürzeren und unterlagen völlig verdient den Kielern mit 5:0. Der Auftritt passte so gar nicht in die bisherigen Spiele des MSV. Mit einem Rückstand von 2:0 ging es schon in die Pause, da war das Spiel schon entschieden gewesen. Ein Elfmeter, Kingsely Schiedler, und ein Eigentor von Gerrit Nauber sorgten dann für die Entscheidung.
Das der dritte Platz in der zweiten Liga unter zwei Aufsteigern ausgemacht wird hat sicherlich Seltenheitswert. Bei strahlendem Sonnenschein und 10.000 Zuschauern im Holstein Stadion, darunter circa 1.000 MSV-Fans wollten die Fans beider Mannschaften ein spannendes Spiel sehen.
Die Anfangsphase gehörte den Hausherren, die aus der eigenen Hälfte heraus das Spiel schnell nach vorne gestalteten. Die Defensive um Mark Flekken wurde so früh gefordert. In der 18. Minute belohnten sich die Kieler dann für ihre druckvolle Spielweise. Wolze und Nauber konnten sich gegen ihre Gegenspieler nicht durchsetzen und David Kinsombi stolperte den Ball an Mark Flekken vorbei ins Tor. Die Führung ging sicherlich in Ordnung, von den Zebras war in der Anfangsphase zu wenig zu sehen. Zwei Minuten später erhöhten die Kieler auf 2:0. Aaron Seydel brachte den Ball von links scharf rein, Dominick Drexler stand am zweiten Pfosten genau richtig und schob das Leder zum 2:0 rein. Beide Gegentore konnten zu einfach erzielt werden, die Zebras mussten sich was einfallen lassen, um nicht völlig unter zu gehen. Bis zur 30. Minute hatte es gedauert, bis die Zebras durch eine Ecke das erste Mal vor das Holstein Tor kamen, die Ecke durch Stoppelkamp brachte aber nichts ein. Die Kieler machten das clever und schalteten bei eigenem Ballbesitz immer schnall nach vorne. Trainer Ilia Gruev schickte seine Ersatzbank ab der 37. Spielminute schon zum warm machen, mit dem bisherigen Auftritt seiner ersten Elf war er überhaupt nicht zufrieden gewesen. In der 40. Minute hatte Stürmer Iljutcenko die erste Strafraumaktion für die Gäste, das ist bei diesem Spielstand deutlich zu wenig.
Mit einem 2:0 ging es für beide Mannschaften in die Halbzeit, damit waren die Duisburger sehr gut bedient gewesen. Die Kieler hatten vor der Pause noch die ein oder andere Möglichkeit gehabt weiter davon zu ziehen. Trainer Ilia Gruev muss in der Kabine jetzt die richtigen Worte finden, um dem Spiel nochmal eine andere Richtung zu geben. Seine Mannschaft nahm am Spiel überhaupt nicht teil und verteidigte nur halbherzig. In der zweiten Halbzeit musste deutlich mehr kommen vom gesamten Team.
Beide Trainer verzichteten auf Einwechslungen und schickten dieselben Spieler zurück auf den Platz. Die Kieler machten da weiter wo sie in der zweiten Spielhälfte aufgehört haben, sie spielten weiter schnell nach vorne. In der 50. Minute gab es einen Elfmeter für Holstein Kiel. Fabian Schnellhardt traf Marvin Ducksch, der ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und nahm die Situation dankend an. Kingsley Schindler traf sicher zum 3:0. In der 55. Minute wechselte Gruev das erste Mal, Boris Tashchy ging runter für ihn kam Kingsley Onuegbu rein. Der erste richtige Torschuss kam in der 57. Minute durch Moritz Stoppelkamp, der Ball ging knapp am Tor vorbei. In der 62. Spielminute landete der Ball wieder im Tor von Mark Flekken. Nach einer Ecke von Ducksch drückt ihn Rafael Czichos zum 4:0 über die Linie.
Sowohl vorne als auch hinten lief bei den Meiderichern nichts zusammen. Gruev wechselte in der 67. Minute nochmal, Tim Albutat kam für Lukas Fröde neu in die Partie. In der 69. Minute landete der Ball noch im Kieler Tor durch Onuegbu, das Tor zählte aber nicht, da der King im Abseits stand. Die MSV-Fans machten im Gästeblock weiter Stimmung und gingen es aufgrund des Spielstands mit einer gewissen Gelassenheit an. Youngster Lukas Daschner kam in der 79. Minute für Moritz Stoppelkamp nochmal in die Partie, damit hatte Trainer Gruev sein Wechselkontingent ausgeschöpft. Nach einer weiteren Ecke landete der Ball wieder im Duisburger Tor. Gerrit Nauber bekommt den Ball gegen seinen Oberkörper und bringt den Ball so mit einem Eigentor über die Linie. Der Schlusspfiff von Schiedsrichter Patrick Dankert war für alle Beteiligten des MSV eine Erlösung. Der Sprung auf Platz drei und die 40 Punkte wurden nach einer indiskutablen Leistung verpasst. Die Kieler feierten mit dem 5:0 ihren bisher höchsten Zweitligasieg und den ersten seit November. Dementsprechend zerknirscht war Kapitän Kevin Wolze nach dem Spiel: „Es war von Anfang an, von a bis z alles schlecht. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und wenn wir reingekommen sind, haben wir alle verloren. Kiel war giftiger in jeder Aktion und somit haben wir, auch in der Höhe, hochverdient verloren.“
Eine Woche vor dem Derby gegen Fortuna Düsseldorf wurde die Generalprobe verpatzt. Das Kiel Spiel muss jetzt schnell aus allen Köpfen raus und der Fokus voll und ganz auf das Duell gegen die Düsseldorfer gelegt werden. Trotz der Niederlage stehen die Meidericher nach wie vor auf einem fantastischen vierten Platz und die entsprechenden Lehren werden aus diesem Spiel sicher gezogen.
Autor:Marcel Faßbender aus Duisburg |
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