Duisburger Totalausfall in der zweiten Halbzeit
Deutliche 0:4 Niederlage gegen Kiel

Fabian Schnellhardt konnte mit seinen Kollegen gegen Kiel nur eine Halbzeit mithalten. | Foto: Hannes Kirchner
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  • Fabian Schnellhardt konnte mit seinen Kollegen gegen Kiel nur eine Halbzeit mithalten.
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Es bleibt dabei, der MSV Duisburg kann einfach nicht gegen Holstein Kiel gewinnen. Nachdem es zur Halbzeit noch 0:0 stand, ein Elfmeterpfiff blieb zu Gunsten der Zebras aus, kam in der zweiten Hälfte der Absturz. Schindler, Kinsombi, Serra und Lee machten die deutliche Niederlage perfekt. Bei diesem Spiel lief wirklich gar nichts zusammen und die Defensive versagte komplett. Der Blick geht weiter nach unten, der vorläufige Befreiungsschlag blieb aus.

Ungeschlagen wollten beide Mannschaften am 1. Advent bleiben und ihre jeweiligen Serien ausbauen. Torsten Lieberknecht musste zwei Veränderungen vornehmen: Boris Tashchy musste mit Leistungsproblemen passen, Stanislav Iljutcenko nahm auf der Bank Platz. Enis Hajri und John Verhoeck spielten dafür von Beginn an. Cauly Souza nahm nach seiner Verletzung das erste Mal wieder auf der Bank Platz. Seit vier Spielen haben die Zebras gegen die Störche nicht mehr gewonnen. Vor dem Anpfiff präsentierten die MSV-Fans zahlreiche Spruchbänder, auf denen sie die Abschaffung der Montagsspiele forderten.
Beste Möglichkeit hatte nach 14. Minuten die Gastgeber. Kevin Wolze schlug den Ball nach innen, Verhoeck rutschte ganz knapp am Ball vorbei. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, beide Mannschaften suchten nach ihren Möglichkeiten. Die Zebras spielten schnelle Konter nach vorne und versuchten so, die Kieler Abwehrreihen auszuhebeln. In der 21. Minute klärten die Kieler eine Flanke von Stoppelkamp. Spieler und Fans reklamierten sofort auf Handspiel, Schiedsrichter Badstübner entschied sich allerdings gegen einen Pfiff und irrte sich damit. Einen Elfmeter hätte man an dieser Stelle durchaus geben können. Kingsley Schindler hatte in der 28. Minute die beste Möglichkeit für die Gäste, sein Schuss ging ganz knapp am Tor vorbei. Zum Ende der ersten Halbzeit wurden die Kieler gefährlicher. Daniel Mesenhöler war aber stets zur Stelle und konnte die Angriffe klären. Torlos ging es dann in die Pause. Beide Mannschaften spielten nach ihren Möglichkeiten und entwickelten Chancen. Am Ende fehlte die nötige Durchschlagskraft um in Führung zu gehen. Auffälligster Akteur beim MSV war Ahmet Engin, der mit hoher Laufbereitschaft überzeugen konnte und von den Kielern schwer aufzuhalten war. Die Fans erhofften sich für die zweiten 45 Minuten einen Treffer.

Zebras hadern mit dem nicht gegebenen Elfer

Ohne personelle Veränderungen begann die zweite Halbzeit. Ausgeglichen ging die erste Hälfte zu Ende, beide Teams mussten mehr investieren um ein Tor zu erzielen. Verhoeck probierte es in der 55. Minute mit einem Fallrückzieher. Im direkten Gegenzug konterten die Kieler und Kingsley Schindler traf in der 56. Minute zur 0:1 Führung für die Störche. Die torlose Serie war damit beendet und Trainer Lieberknecht musste auf den Rückstand jetzt reagieren. Vier Minuten später traf David Kinsombi zum 0:2. Er stand völlig frei am zweiten Pfosten und konnte den Ball ohne Gegenwehr im Tor unterbringen. Lieberknecht wechselte nach dem Gegentor, Moritz Stoppelkamp ging runter, für ihn kam Cauly Souza zu seinem Comeback nach der Verletzungspause. Kiel nutze mit zwei Angriffen konsequent seine Chancen und erwischte die Zebras eiskalt. Lieberknecht stellte sein Team jetzt offensiver auf. In der 67. Minute ging Verteidiger Dustin Bomheuer, für ihn kam Stürmer Sukuta-Pasu. In der 75. Minute ging Schnellhardt für Iljutcenko vom Feld, offensiver konnte Lieberknecht nicht aufstellen, um in der letzten Viertelstunde das Spiel noch zu drehen. Allerdings setzten seine Spieler nach vorne kaum Impulse. Auf der anderen Seite erhöhten die Norddeutschen in der 77. Minute durch Janni Serra auf 0:3. Viele Fans des MSV verließen daraufhin zahlreich die Tribünen. Die Defensive der Zebras fiel regelrecht zusammen und konnte den Angriffen nichts entgegensetzen. Den Schlusspunkt setzte Lee in der 89. Minute zum 0:4. Verteidiger Enis Hajri bewerte die erste Hälfte gut: „Wir sind super ins Spiel reingekommen, wir wollten aggressiv nach vorne verteidigen. Die erste Halbzeit war total in Ordnung.“ Bei der zweiten sah das natürlich anders aus: „Dann laufen wir in Konter rein, was so nicht passieren darf.“ Kevin Wolze kommentierte die Schiri-Leistung so: „Vom Glück verfolgt von den Schiedsrichtern.“ Der Elfmeter hätte das Spiel noch eine andere Wendung geben können, trotz allem erklärt das nicht die Demontage in der zweiten Spielhälfte. Torsten Lieberknecht erklärte sich die Niederlage so: „In der zweiten Halbzeit sehr ärgerlich, durch einen eigenen Freistoß Kiels ins Spiel bringen. Kiel hat die Qualität gezeigt, wir haben schlecht verteidigt. Der Weg wird nicht kürzer, er wird lang bleiben. Wir haben gegen einen starken Gegner verloren. In der zweiten Halbzeit haben uns die falschen Defensiv Entscheidungen das Genick gebrochen.“ Demonstrativ stellte sich das Team nach dem Spiel im Kreis auf und schwor sich ein. Der Gang zu den Fans war natürlich bitter, aufmunternden Applaus gab es trotzdem. Am kommenden Samstag, 8. Dezember geht es zum Auswärtsspiel nach Heidenheim.

Weitere Bilder vom Spiel gibt es in der Galerie von Hannes Kirchner hier

Autor:

Marcel Faßbender aus Duisburg

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