Derbyniederlage für die Zebras
1:2 Niederlage für den MSV gegen Fortuna Düsseldorf
Die erste Halbzeit wurde hauptsächlich von Taktik geprägt. Das 0:1 durch Rouwen Hennings in der 40. Minute resultierte aus einem Fehler in der Duisburger Defensive. Der Anschlusstreffer durch Boris Tashchy kam für die Zebras leider zu spät. Leistungsmäßig ging die Kurve im Vergleich zum Kiel-Spiel wieder deutlich nach oben.
Am 26. Spieltag stand das Straßenbahn Derby zwischen dem MSV Duisburg und der Fortuna aus Düsseldorf auf dem Plan. Beide Teams und Fanlager fieberten diesem Duell gespannt entgegen. Die Schauinsland-Reisen-Arena war seit Wochen ausverkauft gewesen, 28.000 Zuschauer wollten live dabei sein. Die hohen Sicherheitsauflagen machten sich bezahlt, rund um die Arena blieb es friedlich.
Die Nordkurve begrüßte die Zebras mit einer Choreographie, die Fans aus Düsseldorf brannten Pyrotechnik ab. Der MSV wollte sich für die 3:1 Niederlage im Hinspiel gerne revanchieren. Trainer Ilia Gruev konnte wieder auf seine Defensivspezialisten Enis Hajri und Dustin Bomheuer bauen und schickte sie von Beginn an auf das Spielfeld. Im Vergleich zum Kiel Spiel waren das die einzigen Veränderungen in der Startelf. Mit einem Heimsieg würde sich der MSV auch gleichzeitig die 40 Punkte Marke holen.
Beide Teams starteten zunächst verhalten in die Begegnung. Es wurde sich an die Strafräume angetastet ohne ein unnötiges Risiko einzugehen. Der Tabellenführer aus Düsseldorf könnte mit einem Sieg die Konkurrenz auf Abstand halten. Das Spiel war sehr taktisch geprägt und beide Defensivreihen standen stabil und kompakt. Die Stimmung in der Arena blieb weiterhin erstklassig und beide Fanlager peitschen ihre Teams nach vorne. Etwas überraschend landete der Ball in der 40. Spielminute zum 0:1 für die Gäste im Tor. Gerrit Nauber schlug den Ball unüberlegt auf die Außenbahn, Fink erkannte die Gelegenheit und spielte den Ball zu Hennings. Der ließ in dieser Situation seine Klasse aufblitzen, legte sich den Ball aus 17 Metern zurecht und holte den Hammer raus. Mark Flekken im Duisburger Tor konnte dem Ball nur hinterher gucken, wie er ins linke obere Eck einschlug. Die knapp 5.000 Düsseldorfer Gästefans durften lautstark jubeln, die Zebras-Fans waren aufgrund des Rückstandes zunächst schockiert gewesen. Wegen Meckerns sah Duisburgs Stürmer Stanislav Iljutcenko in der 42. Minute die gelbe Karte, seine fünfte, er wird beim Auswärtsspiel kommende Woche in Braunschweig fehlen. Mit dieser knappen Führung verabschiedeten sich beide Teams in die Kabinen. Große Offensivaktionen waren zunächst Mangelware, da musste in den zweiten 45 Minuten mehr kommen.
Ohne Auswechslungen ging es für beide Mannschaften weiter, die Meidericher waren jetzt gezwungen mehr Tempo zu geben, um so schnell wie möglich den Ausgleich zu erzielen. In der 55. Minute probierte es Kapitän Kevin Wolze aus der Distanz, Keeper Raphael Wolf war aber schnell genug unten. In der 57. Minute legte Düsseldorfs Julian Schauerte Kevin Wolze im Strafraum um. Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied aber auf Abstoß. In dieser Entscheidung lag er aber falsch, der Kontakt war da und den Elfer hätte er geben müssen. Lukas Fröde sah in der 58. Minute seine zehnte gelbe Karte, auch er wird das nächste Spiel wegen einer Sperre verpassen. Es wurde ruppiger und beide Mannschaften brachten jetzt mehr Feuer rein in die Partie. In der 63. Minute wechselte Trainer Ilia Gruev das erste Mal. Kingsley Onuegbu kam für Stanislav Iljutcenko ins Spiel, der vorne nicht zu seinen Möglichkeiten kam. Nach einem Konter von Düsseldorf knallte Hennings den Ball an die Latte. Beste Möglichkeit für den MSV in der 72. Minute durch Kingsley Onuegbu. Nach einem Einwurf von Enis Hajri landet der Ball bei Onuegbu, der kann seinen Körper durchsetzen und schießt direkt, der Ball geht aber daneben. Zwei Minuten später der nächste Wechsel beim MSV. Kapitän Wolze ging runter, Dan-Patrick Poggenberg ist neu im Spiel. Das Spiel konzentrierte sich weiter rund um den Fortuna Strafraum. Die Zebras probierten es unermüdlich, versuchten es aber immer über die Mitte und da standen die Düsseldorfer kompakt. Rouwen Hennings hatte die Möglichkeit die Führung per Kopf zu erhöhen, sein Versuch ging in der 84. Minute aber daneben. Letzter Wechsel von Gruev in der 86. Minute. Gerrit Nauber ging runter, für ihn kam Youngstar Lukas Daschner. In der 88. Minute machten die Gäste durch Takashi Usami das 0:2. Der Anschlusstreffer durch den MSV kam eine Minute später durch Boris Tashchy, der den Ball im Strafraum bekommt und konsequent abschließt. Vier Minuten Nachspielzeit gab es oben drauf, die Düsseldorfer spielten jetzt auf Zeit, die Zebras rannten weiter an. Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel nahm durch eine Auswechslung in der Nachspielzeit noch etwas Zeit von der Uhr. Ahmet Engin holte sich noch eine gelbe Karte ab. Onuegbu hatte noch zwei Möglichkeiten, konnte diese aber nicht nutzen. So blieb es am Ende bei der 1:2 Niederlage aus Sicht der Duisburger.
Düsseldorf spielte seine Stärken aus und war am Ende einfach cleverer als die Zebras. Das Aufbäumen in den letzten Minuten kam zu spät, Düsseldorf sicherte sich den Derby Sieg und baute die Tabellenführung weiter aus. Die Fans des MSV müssen weiterhin warten um die 40 Punkte-Marke zu knacken. Es war die erste Heimniederlage seit dem achten Spieltag für die Meidericher. Trainer Ilia Gruev haderte im Anschluss mit den vergebenen Chancen in der Schlussphase: „Nach dem Rückstand war es nicht einfach für uns – wir haben es aber dennoch solide gelöst und einige gute Aktionen nach vorne gezeigt. Wenn wir den Elfmeter bekommen und ausgleichen können, wäre ein Punktgewinn absolut realistisch gewesen. So haben wir im Anschluss aber alles in die Waagschale geworfen, konnten uns aber nicht belohnen. Ich bin sicher, wir gehen unseren Weg natürlich weiter!“
Der MSV bleibt mit 37 Punkten sechster in der Tabelle, nach zwei Niederlagen hintereinander soll es am kommenden Wochenende wieder mit dem punkten klappen.
Mehr Bilder vom Spiel finden Sie von Frank Preuß in seiner Galerie hier.
Autor:Marcel Faßbender aus Duisburg |
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