MSV Museum führt Michael-Bella-Medaille ein
Der Rekordspieler bekommt die erste Medaille selber

Als erstem wurde Michael Bella die Medaille samt Urkunde als Namensgeber selber überreicht
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Eine besondere Ehrung erfuhr der Rekordspieler des MSV Duisburg am Donnerstag.
Um die Leistung von Personen, Vereinen, Gruppierungen oder Institutionen, welche sich im Besonderen im Umfeld des MSV Duisburg engagiert haben, zu würdigen, plant der Verein MSV Museum e.V., diese künftig mit einer besonderen Medaille auszuzeichnen.
Bei der Suche nach einem Namen für diese Plakette fiel die Wahl auf den Rekordspieler des MSV Duisburg, Michael Bella. Bella hat von 1964 bis 1978 405 Bundesligaspiele für den Traditionsverein bestritten und dabei 13 Tore erzielt und ist somit absoluter Rekordspieler des Vereins.

Am 29. September 1945 auf der Vogesenstraße im Duisburger Stadtteil Meiderich geboren, hatte er schon früh den Fußball als sein Hobby entdeckt. „Ich erinnere mich an Straßenkämpfe, wie Vogesen- gegen Reinholdstraße“, erzählt er mir bei einem persönlichen Gespräch in seinem Zuhause in Dinslaken, wo auch heute noch das Zebra, Wahrzeichen des MSV Duisburg, Schilder in seinem Garten ziert.

Von Lösort zum MSV

Vom DJK Lösort, bei dem er später kickte, wechselte er auf Betreiben seines Freundes und Arbeitskollegen Werner „Eia“ Krämer, der bereits beim MSV spielte und Michaels Talent erkannt hatte.
„Jedes Jahr“, erinnert sich Michael heute, wurden aus der A-Jugend zwei Spieler in die Profi Mannschaft berufen“. 1964 war er einer davon. Fortan gehörte es zu seinen Aufgaben, als Abwehrspieler, die gegnerischen Spielemacher, wie Jürgen Grabowski, Stan Libuda, Heinz Flohe, Günther Netzer oder Klaus Fischer zur Verzweiflung zu bringen. Gegnerische Spieler fürchteten seinen harten aber stets fairen Einsatz, mit dem er deren Bemühungen, ein Tor zu erzielen, vereitelte.
„Damals war meine Aufgabe, die Spielmacher zu decken“, resümiert er, „Wenn mir das gelang, war mein Part erledigt“. Heute arbeite man die Spielzüge am Computer aus und es gelte, Räume dicht zu machen. „Wenn den Spielern heute die geplanten Spielzüge am Computer gezeigt werden“, gibt er zu bedenken, „was machen die denn, wenn sich der Gegner anders als erwartet verhält?“
Auch den Videobeweis empfindet er als überflüssig. „Schiedsrichterentscheidungen waren immer Tatsachenentscheidungen und alle sind gut damit gefahren“.

Nicht nur Bundesliga

Absolviert hat der heute 75jährige nicht nur die Bundesligaspiele, vielmehr bestritt er daneben 37 Spiele mit zwei Toren im DFB Pokal. Zweimal kamen die Meidericher bis zum Endspiel. 1966 gegen Bayern- München, welches 2:4 endete und 1975 gegen Eintracht Frankfurt mit dem Ergebnis 0:1. Dazu kamen vier UEFA Cup Spiele und vier Spiele, in denen er das Trikot der Nationalmannschaft trug. Auch zum Aufgebot der Europa Meisterschaft 1972 gehörte Bella.
1968 heiratete der Kicker seine Frau Edeltraud, mit der er auch heute noch glücklich ist.
Im Jahr 1975 machte sich der Ausnahme Kicker, der von der Saison 1966/67 bis zur Saison 72/73 203 Bundesligaspiele machte, ohne auch nur einmal auszufallen, mit einem Stahlbaubetrieb im Obermeidericher Gewerbegebiet selbständig. Dort stellte er auch Eia Krämer, der bis dahin einiges Pech im Leben hatte, ein.
„Viele Gründe, Michael Bella als Namensgeber für die Medaille auszuwählen“, begründet der Vorstandssprecher des MSV Museums die Entscheidung.
Da sei es nur konsequent gewesen, ihm selber die erste Medaille zu verleihen, folgert Baumann.
Auch MSV Vorstand Ingo Wald und Thomas Heine, Vorstand des Museums würdigten die Verdienste Bellas um den MSV Duisburg in ihrer jeweiligen Laudatio.
Bella ist selbstverständlich auch Mitglied der Jury, die darüber entscheidet, wer die nächste Medaille am 04. 05. 2021 bekommt.

Jedes Jahr am 04.05.

„Den 04.05., an dem die Medaille künftig in jedem Jahr verliehen wird, hat man in Anlehnung an meine 405 Bundesligaspiele für den MSV Duisburg gewählt“, erklärt der frisch Geehrte, der sich sehr über die ihm entgegengebrachte Wertschätzung seiner Leistung freut.
Seine Fußball Karriere beendete der Abwehrspieler 1978. Mittlerweile hat er auch seine Firma verkauft, hilft dort aber hin und wieder noch aus.
Mehr oder weniger regelmäßig treffen er und seine Frau sich immer noch mit Spielern und deren Frauen von damals zum Stammtisch.
„Leider ist das ja momentan nicht möglich“, bedauert Edeltraud, „das ist immer sehr schön und gesellig“.
Deshalb freuen sich die beiden schon auf den nächsten Stammtisch und genießen bis dahin ihre Freizeit auf dem schönen Grundstück mit dem herrlichen Teich, in dem sich jede Menge Kois, zwei Störe und viele andere Fische tummeln.
Zwei wundervolle Menschen, über die ich sagen kann, „Ich bin froh, sie kennengelernt zu haben“.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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