Der Stadtsportbund blickt zufrieden auf das abgelaufene Jahr zurück und will sich weiter verbessern für die kommenden Jahre
Bewegung für die Stadt
„Wir sind Männer mit Millionen“, mit diesem Satz eröffnete der Vorsitzende des Stadtsportbundes (SSB) Duisburg, Rainer Bischoff, die diesjährige Bilanz-Pressekonferenz. Bischoff wurde im April wiedergewählt und blickt mit seinen Vorstandskollegen auf ein gutes Jahr zurück. Für 2020 steht vor allem auf der Agenda, Geld unter den Duisburger Vereinen zu verteilen.
Im Rahmen des NRW-Landesprogramms „Moderne Sportstätten 2020“ stehen 300 Millionen Euro zur Verfügung für die Instandsetzung und Sanierung von Vereinsanlagen. Der Stadtsportbund verfügt dabei über 6,7 Millionen Euro für Duisburger Vereine, dieses Geld soll im kommenden Jahr verteilt werden. 75 Anfragen gab es schon von Vereinen, die gerne von den Millionen profitieren würden. Eine Bedingung ist, dass die Vereine, ihre Sportanlagen selber tragen müssen, Anlagen die von der Stadt oder von DuisburgSport betrieben werden können dabei nicht berücksichtigt werden. Drei Vereine dürfen sich schon auf das Geld im kommenden Jahr freuen. Die Wasserballvereine ASCD und DSV 98 und der Segelverein am Loheider See bekommen insgesamt 1,4 Millionen Euro.
Duisburger Athleten für Olympia 2024
Die Stadt beteiligt sich mit weiteren 670.000 Euro, sodass sich der Eigenanteil der Vereine weiter verringert und mehr Geld zur Verfügung steht. Geschäftsführer Uwe Busch ist sehr froh über diese Förderung: „Das Landesprogramm hilft, bessere Voraussetzungen für den Sport in der Stadt zu schaffen. Wir als SSB sehen uns dabei als Vermittler zwischen den berechtigten Interessen der Vereine und dem Land als Zuschussgeber.“
Der Stadtsportbund hat unter seinem Dach insgesamt 424 Sportvereine mit mehr als 97.500 Mitgliedern, damit sind die Zahlen im Vergleich zum letzten Jahr stabil geblieben. Insgesamt ein Fünftel der Bevölkerung organisiert sich im Sport über den Stadtsportbund. Aus diesen vielen Mitgliedern soll auch mal wieder ein Olympia-Teilnehmer hervortreten, am liebsten schon im kommenden Jahr in Tokio, ansonsten 2024 in Paris. Vorsitzender Bischoff gibt sich optimistisch: „Unser Ziel ist es, für 2024 einen oder mehrere Olympia Teilnehmer aus Duisburg zu stellen. Damit die Athleten wettbewerbsfähig sind, sollen sie gefördert werden.“
Der Stadtsportbund hat dabei „die Klinken geputzt“ und konnte so 200.000 Euro auftreiben. Bischoff ist froh und dankbar über dieses Ergebnis und die prominente Unterstützung: „Nicht zuletzt dank der Unterstützung durch Gabriela Grillo als prominente Fürsprecherin des Projekts konnten wir eine finanzielle Basis schaffen und die ersten Mittel an die Vereine auszahlen.“ Die Athleten sind das Aushängeschild für die Vereine und der Stadtsportbund hat das Geld bereit für die Sportarten Kanu, Hockey, Judo und Wasserball vorgesehen.
Sorgen um die Sportschau 2020
Unter Beobachtung stehen zudem die Sportarten Fußball (Damenbereich) und Handball. Es geht vor allem darum, den Vereinen zu helfen, wieder nach oben zu kommen, damit diese weit über die Grenzen Duisburgs hinaus auf sich aufmerksam machen können. Die Stadt und der Stadtsportbund tauschen sich regelmäßig aus und führen Gespräche.
Der „Pakt für den Sport“ ist dem SSB sehr wichtig, die bestehende Vereinbarung mit der Stadt läuft im kommenden Jahr aus. Die Laufzeit soll sich um fünf weitere Jahre verlängern, die Ergebnisse stehen aber noch aus. Damit erhöht Bischoff den Druck: „Wir sind bereits in guten Gesprächen, den Pakt für die kommende Ratsperiode zu verlängern. Das sind echte Verhandlungen, denn wir wollen, dass die Stadt die Unterstützung für den Sport erhöht und sich dabei auf eine verbindliche Summe festlegt.“
Intern möchte der Stadtsportbund ebenfalls an sich arbeiten und sich moderner aufstellen. Ein hauptamtlicher Vorstand soll installiert werden, um die eigene Organisationsstruktur zu verbessern.
Sorgenfalten bereitet dem SSB die Situation rund um das Theater am Marientor. Ende November fand dort die 41. Sportschau statt, ob dieses Event auch im kommenden Jahr dort stattfinden kann sei fraglich, so Uwe Busch: „Wir sehen die Unsicherheit, wie es mit dem Theater am Marientor weitergeht. Das bedeutet auch, dass wir derzeit keine Spielstätte für unsere Sportschau haben. Wir würden gerne im TaM bleiben, Alternativen müssen noch gesucht werden. Was ich schon mal sagen kann: Die Sportschau wird in keiner Turnhalle stattfinden.“
Drei Optionen stehen bisher im Raum, zum einen die Mercartorhalle, zum anderen das Theater oder die Kraftzentrale im Landschaftspark Nord. Die Verantwortlichen des SSB hoffen darauf, im Theater am Marientor bleiben zu können.
Im kommenden Jahr können sich die Sportler wieder auf zahlreiche Großveranstaltungen in der Stadt freuen, wie den 36. Rhein-Ruhr Marathon oder die Ruhr Games. Darüber hinaus unterstütze der SSB auch den Kanu-Regatta-Verein bei seiner Para-Weltmeisterschaft im Mai 2020 und den International Wedau Regatta e.V. bei der U23 EM der Ruderer im September.
Autor:Marcel Faßbender aus Duisburg |
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