Amateur-Box-Club Homberg von 1923: JAN SPANG + AHMET ÖZTÜRK erreichen FINALE bei den NABV Meisterschaften der JUGEND
Bei den Meisterschaften des Niederrheinischen Amateur-Box-Verbands e. V. in den Jugendaltersklassen Schüler (U13) bis Jugend (U19) hatte fast jeder der dem Verband angeschlossenen 69 Vereine aus den Bezirken Nordrhein (38 Vereine) und Rhein-Ruhr-Wupper (31 Vereine) Kämpfer gemeldet.
So gab es sowohl bei den Halbfinalkämpfen am 18./19.02.2012 in Kamp-Lintfort als auch eine Woche später, am 25./26.02.2012 in Mönchengladbach eine Vielzahl von sehr guten und spannenden Kämpfen in allen Alters- und Gewichtsklassen.
Von den 4 gemeldeten Jugendlichen des traditionsreichen Amateur-Box-Club Homberg 1923 erreichten 2 Athleten die Finalkämpfe in Mönchengladbach.
In der Gewichtsklasse bis 64 kg scheiterte Hawal Omar im Halbfinale an Ilias Benouiia vom BC Essen-Vogelheim und konnte an seine noch bei den Bezirksmeisterschaften gezeigten Leistungen nicht anknüpfen.
Eine nicht unbedingt zu erwartende aber dennoch sehr gute Leistung zeigte hingegen wieder einmal Diaaldin Barakeh (U19) in der Gewichtsklasse bis 69 kg. Obwohl durch schulische Belastungen und Verletzungen in der Vorbereitung gehandicapt, bot der Schüler des Homberger Franz Haniel Gymnasiums dem früheren 3. Deutschen Meister Junus Seyit einen tollen Kampf und brachte den Mönchengladbacher vor allem in Runde drei durch beherzte und überlegte Angriffsaktionen mehrfach in Verlegenheit. Das der Mönchengladbacher sich trotz offensichtlicher konditioneller Schwächen letztlich mit einem Punktsieg durchsetzte, hatte sicherlich auch ein Stück weit mit dem Blick auf die Finalkämpfe in Mönchengladbach zu tun. Das wollte Fachübungsleiter Harald Jonischeit allerdings nicht so unterschreiben. „Diese Gewichtsklasse wird derzeit von Junus und Abass dominiert“, meinte der Homberger Trainer. „Es ist fast unmöglich an einen dieser beiden Top-Athleten vorbei zu kommen. Von daher ziehe ich meinen Hut vor der Leistung von Diaaldin“. Der amtierende internationale Deutsche Meister, Abass Baraou (Oberhausen), siegte im zweiten Halbfinalkampf vorzeitig gegen Hysen Riza (Bottrop).
Ahmet Öztürk (U19) war in seiner Gewichtsklasse (+91 kg) bei insgesamt nur 2 Meldungen bereits automatisch für das Finale qualifiziert.
In seinem erst zweiten Ringauftritt überhaupt bot er dem um 26 Kämpfe erfahreneren Serkan Bulut vom BC Wesel über die gesamte Kampfdistanz (3 Runden a 3 Minuten) einen fast gleichwertigen Kampf.
Nach dem emotional etwas aus den Fugen geratenen Kampfdebüt bei den Finalkämpfen des Bezirks Nordrhein in Moers, boxte der Homberger im Finale der Niederrheinmeisterschaften nunmehr konzentriert und kontrolliert. In der 2. Runde schlug der Superschwergewichtler seinen Gegner sogar mit einer linken Geraden zu Boden. Über den gesamten Kampfverlauf gesehen wurde jedoch der Unterschied zwischen der Erfahrung von 26 Kämpfen zu 2 Kämpfen deutlich. Entscheidend war letztlich die Cleverness eines Serkan Bulut, die ihm den Punktsieg einbrachte und der Homberger Öztürk sich mit dem Titel des Vizemeisters zufrieden geben musste. Das Homberger Trainerteam mit Anton Podos, Werner Hügel und Harald Jonischeit war diesmal jedenfalls sehr zufrieden mit der Leistung des 16-jährigen Hombergers. „Im Vorfeld des Kampfes wurde uns ja schon empfohlen, unseren Jungen zurückzuziehen. Darüber hinaus wurden Wetten abgeschlossen, ober er nun in der 1. oder in der 2. Runde KO geht“, erklärte Harald Jonischeit. „Da wir uns der guten Ausbildung des Jungen jedoch bewusst waren und es lediglich um die Umsetzung der eigenen Fähigkeiten im Ring ging, hat Ahmed unser Vertrauen in ihn ja auch bestätigt“.
Ein weiterer Meisterschafts- und Finalteilnehmer:
Der Youngster des ABC, der 13-jährige Jan Spang. Dieser startete in diesem Jahr erstmals in der neuen Altersklasse U15 und ist einer der wenigen Verbandsathleten aus dem Vorjahr, der seine Gewichtsklasse bis 38 kg problemlos halten konnte. Auch die mit der Änderung der Altersklasse verbundene Rundenzeit von 3 x 1 Minute (U13) auf jetzt 3 x 2 Minuten (U15) hat er gut verkraftet.
Durch ein Freilos musste der Homberger in seiner 3er Gruppe erst am zweiten Halbfinaltag gegen den Verlierer des Vortags in den Ring. Mit einem hauchdünnen 6:5 Punktsieg über Kadir Kol vom ASV Wuppertal qualifizierte er sich für das Finale in Mönchengladbach.
Hier traf der Youngster eine Woche später auf den Rechtsausleger Dino Küppers (MTG Horst), der vom früheren Deutschen Meister und ehemaligen Velberter Bundesligaboxer Sebastian Tatlik trainiert wird. „Das war ein von Taktik geprägter Kampf bei dem Jan sehr intelligent vorgegangen ist und sich absolut an unsere taktischen Vorgaben gehalten hat. Das war letztlich auch ausschlaggebend für den Sieg“, erklärte Harald Jonischeit. „Wir hatten besprochen, dass Jan zunächst einmal abwartet und schaut was sein Gegenüber macht. Auf keinen Fall sollte er angreifen und so in die Schlaghand seines Gegners laufen. Stattdessen sollte er selbst die eigene Schlaghand einsetzen, sobald der Gegner angreift“.
So gingen beide Kontrahenten nach dem Gongschlag und der Freigabe des Kampfes durch den Ringrichter auch zunächst aufeinander zu, verharrten kurz und machten erst einmal wieder einen Schritt zurück. Da der Homberger aber sofort die Ringmitte „blockierte“, tanzte sein Gegner wechselweise mal links und mal rechts herum. Aktionen = null! Für die zahlreichen Zuschauer eine kuriose, aber dennoch nicht außergewöhnliche Situation.
Was war passiert? Offensichtlich hatten beide Trainer ihre Schützlinge mit der gleichen Taktik in den Ring geschickt. Nach ca. einer Minute unterbrach der Ringrichter den Kampf und ermahnte die Kämpfer nunmehr das zu tun, wofür sie eigentlich im Ring standen. Von da an zeigte Jan Spang dann das bessere taktische Verständnis. Während sein Gegner nach wie vor die totale Defensive bevorzugte, bemühte sich der ABC-Schützling um vorsichtige und kontrollierte Angriffsaktionen. Mit dem Lob seiner Sekundanten und der Vorgabe für weitere kontrollierte Angriffsaktionen ging Jan in die 2. Runde, erboxte sich nun einige Vorteile, musste aber auch selbst einige Treffer nehmen. In der 3. Runde erhöhten beide Kämpfer dann noch einmal das Tempo. Zwar gelang es dem Homberger fast ständig der Schlaghand seines Gegners auszuweichen, den einen oder anderen Treffer seines Kontrahenten konnte er allerdings nicht verhindern. Beide Kämpfer erhielten vom fachkundigen Publikum viel Applaus. Die Punktwertung nach Kampfende: 8:8.
Nun mussten die entsprechenden Hilfspunkte her. Und hier hatte der Homberger dann durch seine offensivere Kampfesführung die Nase bzw. die Punkte vorne. Die Niederrheinmeisterschaft war unter Dach und Fach.
Die nächsten Ziele für Jan Spang: NRW Meisterschaften am 05./06.05.2012 sowie die damit verbundene Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften vom 31.05.-03.06.2012.
Autor:Harald Jonischeit aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.