Psychiatrische Patienten bei Lamas und Alpakas
Tiere als Seelentröster
Dass der Kontakt mit Tieren nachweislich positive Effekte auf die psychische Gesundheit hat, ist mittlerweile bekannt. Gerade bei Menschen, die von Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen betroffen sind, kann der Umgang mit ihnen emotionale Stabilität und ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit fördern.
Diesen Effekt machte sich auch das Team der Psychiatrie an der Helios Marien Klinik in Duisburg zunutze und bot Patientinnen und Patienten geführte Spazierausflüge mit Lamas und Alpakas an. Während der Veranstaltung hatten die immer etwa zehn Teilnehmer ausreichend Gelegenheit, die Tiere aus nächster Nähe kennenzulernen, zu streicheln und die ein oder andere Leckerei zu verfüttern.
Im Anschluss an die Interaktion gab es dann noch ein gemeinsames Picknick unmittelbar in der Nähe der zutraulichen Kleinkamele, was die entspannte Atmosphäre zusätzlich verstärkte.
Steigerung des
Wohlbefindens
Begleitet wurden die Ausflüge jeweils von zwei Pflegefachkräften der Tagesklinik, die auch den therapeutischen Prozess unterstützten. Denn im Anschluss füllten die Patienten im Alter zwischen 18 und 55 Jahren kleine Fragebögen aus, in denen sie beschrieben, wie sie sich vor und nach der Erfahrung gefühlt hatten. Das Ergebnis: Fast allen Beteiligten ging es nach dem Ausflug deutlich besser.
Sie berichteten von einer spürbaren Steigerung ihres Wohlbefindens und einer vermehrten emotionalen Ausgeglichenheit. ,,Ich konnte von Minute zu Minute fühlen, wie es mir besser ging und das Gedanken-Karussell stoppte. Bei den Tieren ist man einfach im Hier und Jetzt“, fasst ein Teilnehmer sein Empfinden zusammen. Er leidet schon seit Jahren an wiederkehrenden Depressionen und ist daher seit kurzem erstmals stationär in Behandlung.
Patienten erzählen
noch lange davon
Auch der pflegerische Stationsleiter der Allgemeinpsychiatrie Tobias Olbers ist überzeugt vom Nutzen der Ausflüge: „Es sind zwar nur ein paar Stunden, aber man bemerkt auch im Anschluss noch über Tage den Effekt der Tierbegegnungen. Viele Patienten erzählen uns lange davon.“
Das Team plant daher, auch in Zukunft ähnliche Angebote zu organisieren, um ihren Patienten weiterhin wertvolle Erlebnisse und positive therapeutische Effekte zu ermöglichen.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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