Nachwuchs mit Seltenheitswert
Kleine Roloway-Meerkatze im Duisburger Zoo geboren
Putzmunter tobt das kleine Affenkind durch das Stroh und erkundet die Umgebung. Geboren wurde die männliche Roloway-Meerkatze bereits vor einer Woche. Mit der bisherigen Entwicklung sind die Tierpfleger sehr zufrieden, wie Jan Woudboer erzählt.
„Das Jungtier ist sehr aktiv, trinkt regelmäßig und nimmt schon jetzt Kontakt zu den Artgenossen auf“. Immer an der Seite des Winzlings: Affen-Mutter Manou. Für das 25-jährige Weibchen ist es bereits das fünfte Jungtier, welches sie gemeinsam mit Partner Owen (23) in Duisburg aufzieht. „Manou ist eine vorbildliche und sehr liebevoll Mutter, die die Umgebung immer im Blick hat und nicht von der Seite ihrer Kinder weicht“, schwärmt Tierpfleger Woudboer.
Ursprünglich leben Roloway-Meerkatzen in zwei kleinen Gebieten im Süden von Ghana sowie der Elfenbeinküste. Durch Wilderei und der Abholzung ihres Lebensraumes sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten dramatisch gesunken. Die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) geht davon aus, dass nur noch rund 300 Roloway-Meerkatzen in den Regenwäldern Afrikas leben. Deswegen ist jede Zucht unter geschützten Bedingungen ein wichtiger Schritt zum Erhalt dieser charismatischen Primaten-Art. Koordiniert wird der Erhalt dieser, und vieler weiterer Tierarten, in Zoos über das sogenannte EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm). Zootierärztin Dr. Carolin Bunert erklärt: „Die Aufgabe des EEP liegt darin, passende Zuchtgruppen zusammen zu stellen und eine zukunftsfähige Population in Menschenhand aufzubauen. Sie werden europaweit geführt“. Tiere dieser Zoo-Reservepopulationen können im besten Fall Auswilderungsprojekten bereitgestellt werden. Bevor das aber passieren kann, müssen sich die Lebensbedingungen der jeweiligen Tierarten im ursprünglichen Lebensraum verbessern. Im Fall der Roloway-Meerkatzen unterstützt der Zoo Duisburg bereits seit Jahren die West African Primate Conservation Action (WAPCA). Das Projekt setzt sich für den Schutz der Regenwälder Ghanas und der Elfenbeinküste ein. Dazu wird insbesondere die Ausbildung von Rangern gefördert, welche den ursprünglichen Regenwald schützen. Außerdem werden die Gehälter der Ranger finanziert, damit diese ein geregeltes Einkommen haben und somit ihre Familien ernähren können. Des Weiteren bietet WAPCA den lokalen Landwirten Lehrgänge an, in welchen Grundlagen der nachhaltigen Landwirtschaft unterrichtet werden. Das soll der Abholzung des Regenwaldes entgegenwirken.
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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