Gegen den tierischen Hunger
Der Duisburger Zoo stellt sein neues Futtermittellager vor
Um die Wege kurz zu halten und seine Tiere schnell und effizient mit Futter zu versorgen, hat der Zoo bereits 2021 einen neuen Wirtschaftshof bekommen. Dieser beherbergt neben einem großen Futterlager auch Werkstätten und Räumlichkeiten für die Mitarbeiter. Bei der offiziellen Vorstellung war auch Oberbürgermeister Sören Link vor Ort.
Von Sascha Mangliers
Im Zoo Duisburg leben derzeit über 6000 Tiere aus 400 Arten. Und von der Blattschneiderameise bis zum afrikanischen Elefanten haben alle Tiere eines gemeinsam: Hunger. Bei der Menge an hungrigen Mäulern gehen pro Woche Tausende Kilogramm an Gemüse, Fleisch, Fisch und Trockenfutter in die Gehege. Allein 1.200 Kilogramm Karotten sind es. Damit das Futter möglichst zentral gelagert und schonend aufbereitet werden kann, wurde Mitte 2021 der Wirtschaftshof nach 18 Monaten Bauzeit in Betrieb genommen.
Bislang lagerte der Zoo seine Futtermittel in mehreren in die Jahre gekommenen Altbauten aus den späten 1940er Jahren. Das Problem war, dass diese energetisch nicht mehr dem Stand der Dinge entsprachen und zudem dezentral angeordnet waren. Das bedeutet, dass das Futter nicht an einem Ort gelagert wurde und somit stets über Umwege zu den Tieren gebracht werden musste. Mithilfe der 5,2 Millionen Euro aus den Mitteln des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes (KIDU) erhielt der Zoo nun ein zentrales Futterlager. 300.000 Euro betrug der Eigenanteil des Zoos.
Modern und arbeitssparend
Gleich mehrere Kühlkammern für Obst und Gemüse, ein Tiefkühlraum für Fleisch, einer für Fisch, ein Lager für Körnerfutter sowie eine Industrieküche für die Zubereitung tierischer Mahlzeiten: Das Futterlager bietet Platz für jede Art von Nahrung, die die Zootiere brauchen. Die einzelnen Kühlräume werden dabei gradgenau auf die Temperaturen heruntergekühlt, unter denen die jeweilige Nahrung am besten lagert. Auch für die Mitarbeiter ist die Ausstattung des Futterlagers eine Erleichterung: „Früher mussten wir kistenweise Futter per Hand abladen und einräumen, wenn sie angeliefert wurden. Heute haben wir dafür unsere Ameisen“, berichtete Zoo-Pressesprecher Christian Schreiner und bezieht sich dabei auf die kleinen Hubwagen, die „Ameisen“ genannt werden.
Auch die wöchentlich rund 350 Kilogramm Fleisch für die Raubtiere können durch ein modernes Rohrbahnsystem aufwandsarm zwischen dem Kühlraum und dem Portionierraum transportiert werden, ergänzte Richard Luhmer, Revierleiter des Futterhofs. Sören Link betonte insbesondere die Bedeutung solcher Projekte für die Attraktivität des Zoos: „Der Zoo ist ein Publikumsmagnet und Aushängeschild für unsere Stadt zugleich. Um die Faszination des Zoobesuchs auch in den kommenden Jahren zu sichern, müssen wir auch hinter den Kulissen zeitgemäß aufgestellt sein.“
Mehr als nur ein Lager für den Zoo
Bei allem Augenmerk auf das Futterlager darf nicht untergehen, dass der Wirtschaftshof mehr beinhaltet als bloß Lagerräume: Zum einen gibt es moderne Sozialräume, wie Duschen und Umkleiden, die den Mitarbeitern ihren Arbeitsalltag durch einen gewissen Komfort erleichtern sollen. Zum anderen sind direkt neben dem Futterlager neue Werkstätten errichtet worden, in denen die Schlosser, Schweißer und Elektrotechniker handwerkliche Projekte umsetzen und Reparaturen vornehmen können. Der zoologische Leiter Oliver Mojecki ist dankbar dafür, dass die Stadt Duisburg die dazu nötigen Gelder dem Zoo zur Verfügung gestellt hat und versteht den Wirtschaftshof als „einen weiteren Schritt für die kontinuierliche Entwicklung des Zoos.“
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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