Prima Klima in der Wanheimer Kneipp-Kita
Zeitgemäße Wärmepumpe
Im Wanheimer Familienzentrum der Evangelischen Rheingemeinde Duisburg hat sich einiges getan im letzten Jahr, davon konnten sich die Besucher am Tag der offenen Tür überzeugen.
„Jetzt sagen wir mal alle zusammen: Raumlufttechnische Anlage“, fordert Pfarrer Rolf Seeger die kleinen und großen Gäste auf. Was jetzt einfach von den Lippen geht, hat das Presbyterium im Vorfeld lange beschäftigt. Schon im Pandemiejahr 2020 begann die Planung der Anlage, die bei den Kleinsten in der Gemeinde für mehr als frische Luft sorgen sollte.
„Das macht sich nicht so nebenbei“, sagt Seeger und denkt zurück an lange Sitzungen in denen noch nachts um halb elf Themen wie CO2-Messung, Heizleistung und Luftfeuchteregulierung ventiliert wurden. Der Baukirchmeister Werner Prost ist zum Glück mit großem technischen Sachverstand gesegnet. Die Anlage mit der zeitgemäßen Wärmepumpe und den dicken Rohren, die in die Kita führen, ist diskret mit einem blickdichten Zaun eingehaust.
„Sieht ein bisschen aus wie
das Centre Pompidou in Paris"
„Sieht ein bisschen aus wie das Centre Pompidou in Paris, oder?“ schmunzelt Prost und erklärt, dass die dicken Querschnitte der Rohre nicht nur die Geräuschbelästigung reduzieren. Die Anlage tauscht in den angeschlossenen Räumen zweimal in der Stunde die komplette Luft aus. Sie hat 11 Kilowatt Heizleistung und 4 Kilowatt Kühlleistung und springt an, wenn die gemessenen CO2 Werte es nötig machen. Und sie läuft seit einem knappen Jahr störungsfrei.
„Wir merken davon praktisch nichts“, sagt Kitaleiterin Anja Bluhmki und das ist durchaus als Kompliment an die Planung zu verstehen. 47 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren und sechs Teammitglieder verbringen einen großen Teil des Tages in den angenehm klimatisierten Kitaräumen. Vergessen ist die Zeit, in der die Montagefirma für ihre Kernbohrungen morgens um fünf Uhr anrückte, um den laufenden Betrieb in der Kita nicht allzu sehr zu stören.
Während der Bauzeit alle
Fensterplätze gerecht vergeben
Natürlich mussten während der Bauzeit die Fensterplätze gerecht vergeben werden, weil alle Kinder die Bauarbeiten neugierig beobachten wollten. Ob die fertige Anlage nun die Zahl der Infekte in der Kita tatsächlich reduzieren kann, dazu kann Prost derzeit keine belastbare Aussage machen. „Dazu bräuchte es Langzeitbeobachtungen, außerdem hängt die Zahl der Infekte in einer Kita ja von vielen Faktoren ab“, sagt er. In einer zertifizierten Kneipp-Kita gibt es ohnehin mehr als eine Möglichkeit, das Immunsystem der Kleinen zu unterstützen. Das gute Klima durch die raumlufttechnische Anlage ist nur eine davon.
„Die Gemeinde hat mit dem Einbau der im Kirchenkreis einmaligen Anlage gezeigt, dass sie ihre Verantwortung als Trägerin der Kita sehr ernst nimmt,“ sagt Pfarrer Seeger. Das sieht man auch an den hohen Besucherzahlen am Tag der offenen Tür. Empfangen werden die Gäste inzwischen auch nicht mehr von einer bekritzelten Hausfront. Anja Bluhmki ärgerte sich schon länger über die „fiesen Sprüche“ am Haus und sammelte Geld und Ideen für eine schöne Frontgestaltung.
Nun heißt auf allgemeinen Wunsch ein zauberhafter Wald aus Pilzen an der dunkelroten Wand der Straßenseite alle Besucher herzlich willkommen.
Text: Sabine Merkelt-Rahm
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