Duisburger Kirchenparlament stellt die Weichen
"Wirken mit Weniger"

Dieses Foto von der Herbstsynode im Gemeindezentrum Meiderich zeigt Superintendent Dr. Christoph Urban, der zu Beginn die prognostizierten Zahlen aufzeigt.
Foto: Rolf Schotsch
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Weg- und richtungsweisende 25 Tagesordnungspunkte verhandelte die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg - das sogenannte evangelische Kirchenparlament - bei ihrer Sitzung am letzten Wochenende.

Zu dem vollen Programm der gewählten Vertreterinnen und Vertreter aus den Gemeinden und der berufenen Mitglieder gehörte u.a. der Beschluss über einen Haushalt für das nächste Jahr, der einen finanziellen Verzicht von 14 Prozent bei Gemeinden und 15 beim Kirchenkreis im Vergleich zum Vorjahr einplanen muss, ein Wahlmarathon mit 16 Abstimmungen und das Schwerpunktthema „Wirken mit Weniger“, das den Weg einer drängenden Prioritätendiskussion bei den gemeindeübergreifenden Aufgaben aufzeigte. 

Mindestens 800.000 Euro - wahrscheinlich eher mehr - werden im Evangelischen Kirchenkreis Duisburg im Jahr 2030 allein den gemeindeübergreifenden Aufgaben fehlen. Das ist den Abgeordneten des Duisburger Kirchenparlamentes klar, daher haben sie im Juni eine zügige Prioritätendiskussion beschlossen, die bereits läuft: Gemeinden und Leitungsgremien der Einrichtungen haben detaillierte Fragebögen erhalten und sollen bis Ende Januar ihre Stellungnahmen und gerne auch Vorschläge zurückmelden.

Steuerungsgruppe

Auf der Tagung hat eine Steuerungsgruppe den Synodalen diesen Prozess namens „Wirken mit Weniger“ mit allen Unterlagen vorgestellt – dabei ging es um den Weg, Vorschläge zu erarbeiten, um Inhalte ging es noch nicht. Der Abend endete mit dem Eindruck vieler, dass die Abgeordneten des Kirchenparlamentes in ihren Gemeinden für die Auseinandersetzung mit „Wirken mit Weniger“ aus Überzeugung werben werden.

Grundsatzentscheidungen soll die Synode schon im Juni 2025 treffen, damit erste Richtungsangaben aus der Prioritätensetzung bereits für Planungen der Haushalte 2026 aufgenommen werden.

Mit „Wirken mit Weniger“ würden Synode, Kirchenkreis, Gemeinden und Einrichtungen sich nicht nur jetzt beschäftigen, sondern auch auf den nächsten Synodentagungen und in der Zeit dazwischen, betonte Superintendent Dr. Christoph Urban im mündlichen Teil seines Jahresberichtes.

Herausforderungen

„Wir stehen vor einer wirklich umfangreichen und vor allem langwierigen Herausforderung, die unsere gesamte Aufmerksamkeit und all unsere Energie verlangt. Wir haben die Chance, einen wirklich breiten und partizipativen Prozess gemeinsam zu gestalten und fundierte, weithin anerkannte Entscheidungen miteinander zu treffen.“

Wie aktuell ein „Wirken mit Weniger“ ist, macht schon die Haushaltsplanung für 2025 deutlich, die auf der Synode beschlossen werden musste: Weil die Evangelische Kirche im Rheinland die landeskirchlichen Planzahlen für 2025 deutlich senken musste, müssen auch Gemeinden und Kirchenkreise mit einem geringeren Pro-Kopf-Betrag im kommenden Jahr rechnen als in 2024.

Für das Haushaltsjahr 2025 wird im Duisburger Kirchenkreis eine Summe von 12.657.487 Euro einkalkuliert - 11 Prozent weniger als im Vorjahr, als noch 14.203.124 eingeplant werden konnten. Nach Abzügen, wie die für kreiskirchliche Pfarrstellen oder dem Trägeranteil für die Kindergartenarbeit, erhalten die 13 Gemeinden im Jahr 2025 einen anteiligen Verteilbetrag von 7.449.187 Euro, der Kirchenkreis 2.160.231 Euro – das sind 14 bzw. 15 Prozent weniger als im Vorjahr.

Verhandlungen

Nach dem Absichtsbeschluss auf der letzten Tagung im Juni, das Diakonische Werk in das Diakoniewerk zu integrieren, stimmte das Kirchenparlament jetzt auf der Novembertagung auch dem notwendigen detaillierten Vertrag zu: Zum 1.1.2025 wird somit das Diakoniewerk bisherige Aufgaben des Diakonischen Werkes übernehmen, und Pfarrerin Barbara Montag, Geschäftsführerin im Diakoniewerk, ist dann Diakoniesprecherin für den Kirchenkreis in die Stadt, in die Politik und in die Kirche hinein.

Eine der Aufgaben ist die Koordination und Vernetzung der diakonischen Träger in Duisburg, eine andere die Kontakt- und Verhandlungsfunktion zur Stadtverwaltung, den Interessenverbänden und den Parteien. Dem Integrationsvertrag müssen die Gesellschaftergremien des Diakoniewerks ebenfalls noch zustimmen.

Wahlmarathon

Vor Beratungsende am späten Samstagnachmittag standen noch Wahlen zur Besetzung mehrerer Fach- und Synodalausschüsse an. Außerdem mussten durch Stimmabgabe mehrere Positionen im Kreissynodalvorstand besetzt werden. So wurde Pfarrer Andreas Satzvey in das Amt des Assessors, der Stellvertretung des Superintendenten, wiedergewählt. 

Pfarrer Martin Winterberg wurde zum 1. stellvertretenden Skriba gewählt, Lars Bollmann zum 2. Synodalältesten, Ursula Bartels als 4. Synodalälteste, Anke Bendokat als Stellvertretung zur Position des 1. Synodalältesten, Stephanie Scharwächter als Stellvertretung der 4. Synodalältesten und Reiner Siebert wurde als Stellvertretung der Position des/der 6. Synodalältesten gewählt.

Infos zum Evangelischen Kirchenkreis Duisburg, den Gemeinden und Einrichtungen gibt es im Netz unter www.kirche-duisburg.de.
 

Stichwort Kreissynode

Die Kreissynode leitet den Kirchenkreis. Sie ist vergleichbar mit dem Parlament auf politischer Ebene. Die Kreissynode setzt sich zusammen aus Pfarrerinnen und Pfarrer, gewählten Presbyterinnen und Presbyter, die von den einzelnen Kirchengemeinden als Delegierte entsandt werden, sowie berufenen Mitgliedern.

Laut Kirchenordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland dürfen Theologen in einer Kreissynode nicht in der Mehrzahl sein. Die Kreissynode trifft sich in der Regel zweimal im Jahr und tagt ein oder zwei Tage.

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Hier sind Pfarrer Rainer Kaspers und Organisationsberater Jürgen Schreiber zu sehen, die mit der Steuerungsgruppe den Beratungs- und Entscheidungsfindungsprozess "Wirken mit Weniger" vorstellten.
Foto: Rolf Schotsch
Autor:

Evangelischer Kirchenkreis Duisburg aus Duisburg

Am Burgacker 14-16, 44319 Duisburg
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