Wie die Stadt die Gänseplage in den Griff bekommt
Schon seit Jahren gibt es immer Ärger wegen der Hinterlassenschaften der Kanadagänse, Nilgänse und Graugänse an den Duisburger Gewässern. Seit 2009 wird schon der Bestand geregelt. Erfolgreich, wie aus einer im Umweltausschuss veröffentlichten Mitteilung hervorgeht.
2009 war es schlimm. Beim Spaziergang am Toeppersee lief man an den Tretminen der Gänse vorbei wie Slalomfahrer an ihren gesteckten Toren. Gerade die kurz geschorenen Wiesen machten Gänsen das Leben an den Gewässern dieser Region so angenehm. Spätes Mähen und sogar Bejagung reichten nicht aus, sie zu verdrängen. Gemeinsam mit der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet wurden andere Maßnahmen ergriffen, um den Bestand zu reduzieren. Gelegemanagement ist das Stichwort.
Am Barbara-, Wolfs-/Wildförstersee, Haubachsee, Toeppersee und Uettelsheimer See wurden 2010 306 Nester mit 1726 Eiern gefunden. Davon wurden 1148 Eier unfruchtbar gemacht. Das (und das Ausweichen der Gänse auf andere Plätze) reduzierte den Bestand natürlicher Weise auf nur noch 207 Nester mit 1241 Eiern in 2011.
Die Erfolge dieser Manipulation würden allerdings erst viel später sichtbar. So heißt es in der Mitteilung: „Die beschriebene Maßnahme kann erst dann eine Wirkung auf die Gänsepopulation zeigen, wenn die derzeitigen Brutpaare durch die nächste Generation ersetzt werden.“ Hier sei mit fünf bis zehn Jahren zu rechnen. „Da Gänsepopulationen aber Verluste einzelner Jahre schnell ausgleichen, muss auch die Maßnahme so lange durchgeführt werden.“
Möglicherweise könnten Zuwanderer von anderen Seen den Effekt wieder zunichte machen, wenn sich neue Gänsepaare in Duisburg niederlassen.
Hier wäre eine Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen erforderlich, die kein Gelegemanagement durchführen.
Insgesamt sei eine „deutliche Reduzierung der Verschmutzung“ nur am „Uetti“ und am „Toepper“ zu beobachten gewesen.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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