Wer ist ein Retter-Typ? Hilfe bei Leukämie – Typisierungstag an Lise-Meitner-Gesamtschule
Die Lise-Meitner-Gesamtschule in Rheinhausen will helfen. Und sie nimmt ihren sozialen Auftrag sehr ernst. Nun führt sie eine Aktion durch, die Schule machen sollte. Denn sie kann Leukämie-Patienten helfen.
„Hoffnung auf Leben“ lautet der Titel eines ganzen Tages an der Lise-Meitner-Gesamtschule, Lessingstraße 3. Thema ist die Typisierung für die Stammzellen-Spenderdatei der Westdeutschen SpenderZentrale (WSZE).
An diesem Tag werden aber nicht nur mögliche Stammzellen-Spender typisiert, sondern zunächst einmal beraten.
„Jeder muss sich sogar vorher beraten lassen“, erklärt Anne Wittgen vom Organisationsteam. Das sei Pflicht. Schließlich könne sich auch herausstellen, dass man als Spender nicht geeignet sei – etwa, wenn bestimmte Erkrankungen vorliegen. Daher sei am Mittwoch, 13. Mai, jeder sehr willkommen, der sich einfach nur informieren will. Etwa über die Krankheiten Leukämie, Lymphome oder Aplastische Anämien.
Oder über das heutzutage sehr einfache Verfahren, per Blutdurchlauf, Stammzellen aus dem Blut herauszufiltern. „Man bekommt an drei Tagen ein Mittel gespritzt, das das Blut des Spenders mit Stammzellen anreichert, danach kommt man circa sechs Stunden an eine entsprechende Apparatur“, beschreibt Wittgen in einfachen Worten den Ablauf des Stammzellen-Spendens.
Doch, um „Hoffnung auf Leben“ überhaupt erst schenken zu können, muss man sich zunächst typisieren lassen. Idealer Weise ist man zwischen 18 und 40 Jahre alt. Ältere Menschen müssen im persönlichen Gespräch klären, ob sie in Frage kommen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir diese Aktion mit der WSZE hier stattfinden lassen können“, sagt Wittgen, „Die Globalisierung wird ja oft kritisiert, doch in diesem Zusammenhang wird sie uns nutzen: Jeder, der sich typisieren lässt, kommt in die weltweite Datenbank.“
Spender werden kostenlos zwischen 13 und 17.30 Uhr beraten und behandelt.
Um 18 Uhr beginnt die Benefiz-Veranstaltung im Forum der Schule, um die Typisierungen (zu je 50 Euro) zu refinanzieren.
Comedian Jens Heinrich Claassen zu Gast
Um 19 Uhr tritt der Düsseldorfer Comedian Jens Heinrich Claassen (Eintritt fünf Euro) auf. Die gewonnenen Einnahmen und zusätzlichen Spenden werden der WSZE zu Gute kommen.
Auch an einem Song bastelte der Jahrgang 12. Carlos Howard, ein Beatbox- und Urbanartix-Künstler, unterstützt die Komposition. Und fürs Musik-Video tanzt das Duisburger Tanztheater. Im Mai werden die Resultate online gestellt. Besucher der Benefiz-Veranstaltung erleben die Vorführung um 18.30 Uhr.
Übrigens wird noch medizinisches Personal gesucht, das ehrenamtlich Blut abnehmen kann.
Helfer melden sich im Sekretariat unter 02065/689980.
Ziel dieser Aktion
Stammzellen-Spenderinnen und -Spender zu finden, um den doch weit verbreiteten Krankheiten wie Leukämie, Lymphome oder Aplastische Anämien wirksam begegnen zu können.
Alle 45 Minuten bekommt in Deutschland ein Mensch die Diagnose Leukämie. Oft sind es Kinder und junge Menschen. Etwa 70 Prozent der Betroffenen können bereits mithilfe der internationalen Spenderregister ihren „genetischen Zwilling“ finden. Die Heilungschancen liegen dann bei 95 Prozent.
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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