Videokonferenz von Kulturforscherkindern mit vielen interessanten Fragen an den ersten Bürger der Stadt
Was hat ein Oberbürgermeister alles zu tun?
Eigentlich stand auf dem Besuchsplan für die Kulturforscherkinder im Frühjahr ein Besuch im Duisburger Rathaus. Seit 15 Jahren nehmen sich auch Bürgermeister, häufig auch schon mal der Oberbürgermeister persönlich Zeit, die Schulkinder im Ratssaal zu begrüßen.
All das geht jetzt zurzeit wegen der Corona-Pandemie nicht. Deshalb hat das Büro des Oberbürgermeisters mit unserem Schulleiter Herrn Steuwer nach einer Möglichkeit gesucht, wie die Kulturforscherkinder ihre Fragen per Video stellen können. Am Freitag, 5. Juni, durften dann sechs Kinder, jeweils zwei aus den drei vier Schuljahren ihre Fragen in einer Skype-Konferenz loswerden. Nachdem sich die Kinder vorgestellt hatten, gab es dann persönliche Fragen, Fragen zum Beruf eines Oberbürgermeisters, zu Corona und am Ende gab es auch ganz konkrete Bitten um Hilfe.
Vorbereitungszeit hatten die Kinder kaum, denn sie kommen Anfang Juni nur an einem Tag in der Woche in die Schule und auch nicht alle zur selben Zeit. Trotzdem legten die Kinder schnell ihre Scheu ab. Das lag auch daran, dass der Oberbürgermeister sich sichtlich selbst freute, ins Gespräch mit jungen Duisburgerinnen und Duisburgern zu kommen. So erfuhren die Kinder, dass der Oberbürgermeister wie sie in Vierlinden aufgewachsen ist, eine Schwester hat und dass vor wenigen Tagen sein Hund gestorben ist. Die Kinder waren aber auch neugierig darauf, wie lange sein Arbeitstag ist und was er alles zu tun hat. Sie erfuhren, dass die Arbeit in Corona-Zeiten etwas weniger Zeit beansprucht, weil viele Besuche bei Festen und Veranstaltungen in Duisburg nun ausgefallen sind.
Wünsche der Kinder
Dafür war die Arbeit aber sehr viel stressiger, weil manchmal in kurzer Zeit wichtige Entscheidungen getroffen wurden. Interessant für die Kinder war auch, dass ein OB nicht alles alleine entscheiden kann. Er braucht dafür seine Ratsmitglieder, die alle fünf Jahre gewählt werden. Auch ein Oberbürgermeister muss sich zur Wahl stellen, das nächste Mal in Duisburg im Jahr 2025. Verblüfft waren die Kinder als sie erfuhren, dass der Oberbürgermeister keinen besonderen Schulabschluss braucht.
Bei den drei Wünschen war der Oberbürgermeister ehrlich. Den ersten Wunsch nach der Renovierung der Toilettenanlage wird die Stadt im nächsten Jahr erfüllen. Das ist schon länger geplant und dauert nur etwas. Wie man manche Eltern dazu bringt, nicht vor der Schule falsch zu parken, wollte ein Junge wissen. Dieses Problem, das an fast allen Schulen besteht, lässt sich höchstens durch regelmäßige Kontrollen und notfalls auch Strafen lösen. Vielleicht hilft es ja, dass demnächst ein Halten im absoluten Halteverbot 100 Euro statt bisher 20 Euro kostet.
Um die Bitte eines Mädchens nach einer größeren Wohnung für die Familie will der Oberbürgermeister sich gerne kümmern. Ob er helfen kann, kann er nicht versprechen. Aber er wird es versuchen, vier Kinder in einem kleinen Kinderzimmer und dann noch in Ruhe Hausaufgaben zu machen, das geht natürlich nicht.
Vielleicht hat sich dieser "besondere Kulturforscherbesuch" am Ende sogar richtig gelohnt. Den Kinder hat das Interview Spaß gemacht, und vielleicht sind sie nun so neugierig, dass sie mit ihren Eltern einmal an einer Führung durch das Rathaus teilnehmen. Dann, wenn endlich wieder alles so normal läuft wir vor dem Beginn der Corona-Pandemie.
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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