Evangelische Kirche macht sich "winterfest"
Vielfältige Maßnahmen beschlossen
„In diesen anspruchsvollen Zeiten ist Solidarität mehr denn je gefragt“, ist Dr. Christoph Urban, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg, im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger überzeugt.
Nicht nur Corona, auch der Ukraine-Krieg, Inflation und die Energiekrise haben ihre Spuren hinterlassen. Der bevorstehende Winter wird für viele Menschen die Lebenssituation noch erschweren. Gemeinden, Einrichtungen und Werke im Kirchenkreis stellen sich auf den Winter ein, indem sie Menschen in den Stadtteilen auf ganz unterschiedliche Weise helfen. Und indem sie Maßnahmen treffen, damit sie bei den Rechnungen für Strom und Gas nicht allzu böse Überraschungen zu erleben.
Zudem haben alle 15 Gemeinden und der Kirchenkreis beschlossen, die zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen, die auf die vom Staat an die Bürgerinnen und Bürger einmalig ausgezahlten Energiepauschalen anfallen, komplett Bedürftigen, etwa über Diakoniekassen oder die Bahnhofsmission zu Gute kommen zu lassen. Urban freut sich über diese Initiative und dass diese so geschlossen mitgetragen wird.
Mehreinnahmen
gehen an Bedürftige
Bei den zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen handelt es sich um eine zu erwartende Summe von insgesamt 120.000 Euro (zwei Euro je Gemeindemitglied). Die Gemeinde Alt-Duisburg zum Beispiel rundet die ihr zustehenden Beträge auf und wird je 10.000 Euro für „Gemeinsam gegen Kälte“ und die Duisburger Tafel für deren Arbeit in diesem Winter spenden.
Auf die Erhöhungen der Energiepreise reagieren Gemeinden und Einrichtungen des Kirchenkreises mit vielfältigen Maßnahmen. Schon im September hat Svenja Stepper, Leiterin des Verwaltungsamts im Kirchenkreis Duisburg, den Gemeinden und Einrichtungen empfohlen, in den Finanzplanungen eine Erhöhung der Energiekosten für sämtliche Energieträger um 170 Prozent einzukalkulieren. Im Verwaltungsamt wird freitags nur im Homeoffice gearbeitet, denn übers lange Wochenende wird die Heizung von Freitag bis Montag früh ausgeschaltet.
Temperaturen werden
heruntergefahren
Die Temperaturen in Kirchen und Gemeindehäusern werden in allen Gemeinden heruntergefahren. Vorreiterin war hier die Evangelische Auferstehungsgemeinde Duisburg Süd, die schon im März 2022, kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine, als Zeichen der Solidarität für „kalte Kirchen“ gestimmt hatte. Beschlossen wurde, dass die Kirchen in Huckingen und Ungelsheim zu den Gottesdiensten bis auf weiteres nicht mehr wie gewohnt beheizt werden. Statt 19 bis 20 Grad werden es nur 14 bis 15 Grad sein. Diese Entscheidung gilt nach wie vor.
Auch die Nachbargemeinden fahren die Heizungen in den Gotteshäusern und Gemeindezentren herunter. So wird die Großenbaumer Versöhnungskirche in der kommenden Heizperiode in der Regel nicht geheizt. Die Gottesdienstbesucher werden gebeten, Decken mitzubringen.
Anschaffung von
zusätzlichen Decken
In der Nachbargemeinde Trinitatis (Buchholz / Wedau) wird die Raumtemperatur in den Gebäuden auf 18 bis 19 Grad abgesenkt. Die Außenbeleuchtung von Gebäuden, sofern sie nicht der Gehwegsicherung dient, wird nicht eingeschaltet. In der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Duisburg werden die Gottesdienste in Duissern statt in der Lutherkirche in der kleineren, benachbarten Notkirche gefeiert (Ausnahme ist Heiligabend). Und die Salvatorkirche wird auf maximal 16 Grad geheizt. Außerdem werden zusätzliche Decken angeschafft, die den Aufenthalt im Gotteshaus gemütlicher machen.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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