Verlauf einer Plasmaspende – ein persönlicher Bericht von Astrid Günther

Ich habe einen Termin zum Plasmaspenden. Ein Blick auf die Uhr – ja, ich schaffe es, nach der Arbeit noch zum Essen nach Hause zu gehen. Ist mir auch lieber so, als in der Stadt noch was zu Essen. Zumindest dann, wenn es lediglich um Nahrungsaufnahme geht und nicht um ein geselliges Ereignis wie ein Essen mit Freunden. Viel Zeit habe ich jedoch nicht, sondern ich muß nach dem Essen gleich wieder los. Zur Bushaltestelle sind es von meiner Wohnung in der Gneisenaustr. 252 aus gerade mal zwei Minuten, und von da aus bin ich mit der 933 schnell in der Stadt. Ich bin pünktlich. Die nette Dame am Empfang läßt sich meinen Perso und den Blutspendeausweis geben, vergewissert sich, daß ich auch wirklich Astrid Günther bin und tippt die Daten in ihren Computer ein. Dann händigt sie mir den Fragebogen aus. Dieser ist recht umfangreich und beinhaltet Fragen nach meinem Gesundheitszustand, nach in letzter Zeit durchgeführten Operationen und Zahnarztbesuchen, nach Auslandsaufenthalten,….Weiterhin werde ich gefragt, ob ich in letzter Zeit Medikamente genommen habe und ob ich drogen- oder alkoholabhängig bin. Die vielen Fragen sind vielleicht ein wenig lästig, aber es muß sein, denn schließlich will man sichergehen, daß das gespendete Blut in Ordnung ist und ohne Bedenken einem Verletzten oder Kranken ( Einsatzbereiche: Krebserkrankungen, Herzerkrankungen, Magenkrankheiten, Darmkrankheiten, Nierenkrankheiten, Leberkrankheiten, Knochenkrankheiten, Gelenkkrankheiten, Blutarmut, Blutkrankheiten, Arbeitsunfälle, Straßenunfälle, Haushaltsunfälle, Komplikationen bei Geburten,…. Schon allein aus dieser Vielzahl sieht man, wie wichtig Blutspenden sind! ) übertragen werden kann. Ich würde auch niemand raten, da unrichtige Angaben zu machen, denn abgesehen davon, daß sicher niemand mehr ruhigen Gewissens einschlafen kann, wenn er wissentlich die Gesundheit anderer Menschen gefährdet hat ( ich zumindest könnte es nicht ), wie peinlich ist das denn, wenn sich bei der Untersuchung herausstellt, daß Sie etwas verschwiegen haben und in Wahrheit ein Deltatrinker, Pegeltrinker oder Spiegeltrinker mit einem Rest-Alkohol im Blut sind?
Nach einer kurzen Wartezeit erfolgt die Voruntersuchung. Es ist alles im grünen Bereich und ich darf den abgezeichneten Fragebogen beim Arzt abgeben und nochmal Platz nehmen. Es dauert gar nicht lange, da werde ich hereingerufen und darf es mir auf einer der bereitstehenden Liegesessel bequem machen. Gekonnt setzt die Schwester die Spritze so, daß es kaum weh tut. Dann bringt sie mir Kopfhörer, damit ich das Fernsehprogramm verfolgen kann. Es läuft gerade „The Bing Bang Theory“. Ich tauche ein in die Abenteuer von Sheldon, Leonard und Co. Ehe ich mich versehe, steht eine freundlich lächelnde Schwester vor mir und erklärt mir, dass ich es nun geschafft habe. Es ist fast ein bisschen zu früh, denn nun erfahre ich gar nicht, mit welchem Trick es Sheldon letztendlich schafft, nicht zum Geburtstag von Amys Großtante zu müssen.
Dann darf ich mir noch einen kleinen Imbiss aussuchen. Ich entscheide mich für einen Johannisbeersaft und ein Stück Pizza.
Schließlich bekomme ich noch 15,00 EUR Aufwandsentschädigung und werde freundlich verabschiedet. Bis zum nächsten Mal!
Ich hoffe, dass es mir mit diesem Bericht gelungen ist, eventuelle Bedenken und Ängste auszuräumen, und sich noch mehr Leute entscheiden, diese recht unaufwendige und dabei doch so nützliche Hilfe zu geben.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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