Unternehmerpreis „Der Traum vom Fliegen“ ging an Wilhelm Franken - Unternehmerverband zeichnet Oberhausener Familienunternehmer aus
Wilhelm Franken ist mit dem Unternehmerpreis des Jahres 2013 ausgezeichnet worden.
Der Geschäftsführer der Oberhausener FRANKEN APPARATEBAU GmbH erhielt den
„Traum vom Fliegen“
einen Preis des Unternehmerverbandes in Form einer Plastik der Ruhrgebiets-Künstlerin Annette Seiler.
Überreicht wurde er von Wim Abbing, dem Vorsitzenden des Vorstands der Unternehmerverbandsgruppe, mit den Worten:
„Wenn nicht im Unternehmerverband, sondern in Ihrer Belegschaft über diese Preisvergabe abgestimmt worden wäre, das Ergebnis wäre sicher ebenso einstimmig für Sie ausgefallen wie bei uns.“
Abbing würdigte in seiner Laudatio den 63-jährigen Firmenchef, der das Kriterium
„herausragendes und vorbildliches unternehmerisches Engagement“
vollständig erfülle. Franken reiht sich in die Liste bisheriger Preisträger ein, die sich wie ein Who ist Who der regionalen Wirtschaft liest: Gabriela Grillo (Duisburg), Dieter Fitscher (Oberhausen), Dr. Paul Hackenberg (Mülheim), Gerhard Eickhorn (Bocholt), Theodor Wüllenkemper (Mülheim), Erich Staake (Duisburg) und im Duett im vergangenen Jahr Gisela Pieron (Bocholt) und Heike Gothe (Mülheim).
In guter Tradition wusste weder der Preisträger noch das Publikum, wem die Ehre des zum achten Mal verliehenen Unternehmerpreises dieses Mal zuteilwerden würde.
Wie immer wurde es spannend gemacht. Abbing gab zwar einen Hinweis nach dem anderen, ohne aber allzu konkret zu werden:
Der Preisträger arbeitet als gelernter Ingenieur lösungsorientiert – was seine Produkte als auch sein Verhältnis zu den Mitarbeitern angeht. Er braucht jeden Tag individuelle Lösungen, jede seiner Anlagen und Apparate, die extremen Drücken und extremen Temperaturen standhalten müssen, ist ein Einzelstück.
Alles andere als Druck baut er aber im eigenen Betrieb auf, den er gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn führt. Abbing sprach aber nicht nur von einem Familienbetrieb, sondern sogar von einer großen Familie aus Geschäftsführung und Belegschaft.
„Sie sind bodenständig geblieben, haben für jeden Mitarbeiter immer ein offenes Ohr, viele Ihrer Mitarbeiter halten Ihnen über viele Jahre und inzwischen schon über Generationen hinweg die Treue.“
Jammern ist, so Abbing weiter, seine Sache nicht, der Preisträger packt einfach an. So sei es ihm in der Wirtschaftskrise gelungen, kein Personal zu entlassen, noch nicht einmal Kurzarbeit anzumelden und auch noch die Azubis zu übernehmen.
Mit der Zusammenfassung
„Sie, lieber Herr Franken, sind einfach ein Optimist mit Herz und Verstand, der unternehmerischen Erfolg mit sozialer Verantwortung verbindet“ löste Wim Abbing das Rätsel um den Preisträger auf. Völlig überrascht nahm Wilhelm Franken den Unternehmerpreis entgegen:
„Ich nehme den Preis gerne an – aber nur stellvertretend für meine Belegschaft und meine Familie“, zeigte sich der würdige Preisträger überwältigt.
1963 gründete Gerhard Franken auf dem Hinterhof eines Kohlenhändlers in Oberhausen-Holten das Familien-Unternehmen „Franken Apparatebau“.
Sechs Jahre später zog es in eigene Hallen im Stadtteil Sterkrade um. Als es auch dort zu eng wurde, erwarb man von der sich zurückziehenden Gute-Hoffnungs-Hütte einen Teil des Geländes mit vorhandenen Hallen; bis heute ist an der Dorstener Straße 121 der Firmensitz.
1983 stieg Wilhelm Franken ins Unternehmen ein, heute führt er es mit seiner Ehefrau Gabriele und seinem Sohn Sebastian, der in diesem Jahr Mitgesellschafter und Mitgeschäftsführer wurde.
Die FRANKEN APPARATEBAU GmbH hat sich auf den Rundumservice vom Engineering über die Fertigung bis hin zur Montage von Apparaten und Rohrleitungen spezialisiert.
Frankens Kunden kommen u. a. aus (Petro)chemie, Stahlindustrie, NE-Metallindustrie sowie dem Maschinen- und Anlagenbau. In seiner genau 50-jährigen Geschichte lieferte Franken bereits Anlagen von der Einzelkomponente bis zum kompletten Rohrleitungsnetz der Güteklasse „Made in Germany“ in ganz Europa aus, aber auch nach Südamerika, Afrika, China oder Australien.
Der größte dieser Apparate hatte ein Fertiggewicht von 182 Tonnen. Den runden Geburtstag griff Wim Abbing auch in den Abschlussworten seiner Laudatio auf:
„Was könnte es Schöneres geben, als zu einem 50-jährigen Jubiläum den ‚Traum vom Fliegen‘ geschenkt zu bekommen? Wer mit 50 Unternehmensjahren noch vom Fliegen träumt, um den müssen wir uns auch in Zukunft keine Sorgen machen!“
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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