Evangelische Gemeinde startet Aktionswoche
Umweltsiegel Ansporn zum Weitermachen
Die Evangelische Kirchengemeinde Duisburg Meiderich engagiert sich schon seit Jahren für den Schutz der Umwelt und für Nachhaltigkeit - mit Maßnahmen und verschiedensten Aktionen. Jetzt erhält die Gemeinde nach einem aufwendigen Bewerbungs- und Zertifizierungsverfahren das Umweltsiegel „Grüner Hahn“.
Für die Menschen in der Gemeinde, die sich für den Erhalt der Schöpfung stark machen, ist das kein Grund zum Stillstand. Vielmehr feiern sie die Auszeichnung mit einer ganzen Umweltwoche und vielen Veranstaltungen zum Mitmachen. Welche das sind und wie weit der Weg der Gemeinde zum Umweltsiegel war, lesen Sie hier.
Welches der Antrieb für diesen Einsatz ist, macht Katja Hüther, Gemeindesekretärin, Presbyteriumsmitglied und Umweltbeauftragte der Gemeinde, bei einem Medientermin im Vorfeld der Umweltwoche deutlich: „Wir wollen unser Bewusstsein für die Umwelt schärfen und aktiv zum Schutz unserer Natur beitragen.“
Rohstoffe zum
Wiederverwenden
Und das macht die Gemeinde nicht erst seit gestern, denn die erste Photovoltaikanlage setzte die Gemeinde schon vor 23 Jahren auf das Dach des Gemeindezentrums. Ersetzt wurde diese vor zwei Jahren durch eine größere Anlage, die mit einem Speicher von 10 kWh das Gebäude auch nachts mit Sonnenenergie versorgt.
Und auch die regelmäßigen Aktionen, die Katja Hüther, Küsterin Uta Rogalla und andere anbieten, gibt es schon länger. So kam das mehrfache Metallkorkensammeln gut an. Dabei kamen bisher über 500 Kilogramm Rohstoffe zum Wiederverwenden zusammen. Das Lastenfahrrad, das Menschen aus dem Stadtteil für umweltfreundliche Transporte ausleihen können, gehört ebenso zum Umweltpaket der Gemeinde. Genauso die vielen Info-Tage zur Nachhaltigkeit, die Interessierte bei Kaffee und Kuchen verbringen.
Bei so viel Tatendrang sei es nur konsequent gewesen, sich für den „Grünen Hahn“ zu bewerben, sagt beim Medientermin auch Dirk Strerath, Gemeindepädagoge im Gemeinsamen Pastoralen Amt und stellvertretender Presbyteriumsvorsitzender. Vergeben wird das Umweltsiegel von der Evangelischen Kirche im Rheinland (EkiR).
Umweltleitlinien
und Management
Verschenkt wird die Auszeichnung jedoch nicht, denn die Anforderungen sind hoch: Die externe Validierung durch eine unabhängige Umwelt-Revisorin stand nur am Schluss. Hier prüfte die Expertin die Einführung des Umweltmanagementsystems in der Gemeinde - durch Gespräch, Begehung vor Ort und durch stichprobenhafte Einsicht in das Handbuch. Dem Ganzen gingen Einführung von Umweltleitlinien, Bestandsaufnahmen und Erstellung von Berichten voran.
Das Umweltsiegel war also kein Geschenk der Landeskirche, sondern harte Arbeit, denn der „Grüne Hahn“ erfüllt die Vorgaben der internationalen Norm DIN EN ISO 14001 ff sowie der Europäischen Öko-Audit-Verordnung EMAS. Nach dieser Norm werden Umweltmanagementsysteme in Unternehmen – vom Großkonzern bis zum Handwerksbetrieb – eingeführt. Die Evangelische Kirchengemeinde Duisburg Meiderich ist derzeit eine von nur 11 Gemeinden in der EKiR, die dieses Siegel nutzen dürfen (620 Gemeinden gibt es in der Landeskirche insgesamt). Damit Meiderich das Siegel auch nach 2026 nutzen darf, kommt das Umweltmanagementsystem schon in zwei, drei Jahren wieder auf den Prüfstand.
Das Programm der
Umweltwoche
„Das finden wir gut“ sagt Uta Rogalla, „denn diesen Hahn wollen wir behalten.“ Das gefiederte Symbol für den Einsatz der Schöpfung kommt am Sonntag, 29.10.2023 um 11 Uhr zum Abschluss der Umweltwoche ganz groß heraus: In einem bunten Gottesdienst in der Meidericher Kirche, Auf dem Damm 6, zum Thema „Die Farben der Schöpfung“. Dort überreicht bei der anschließenden Feier Superintendent Dr. Christoph Urban der Gemeinde den 50 Zentimeter großen Metallvogel, der dann gut sichtbar auf dem Seitenportal am Kirchplatz seinen festen Ort finden wird und von dort an den Schutz der Welt mahnt.
Die Umweltwoche startet aber schon am Dienstag, 24. Oktober 2024 um 19 Uhr im benachbarten Gemeindezentrum mit der Auftaktveranstaltung zu der auch der Film „Kann Kirche Klima?“ mit anschließender Diskussion gehört. Außerdem ist zum ersten Mal in den Räumen die Fotoausstellung zum Thema Klimaschutz der „Parents for future Duisburg“ zu sehen. Sie sind für die Gemeinde wichtige Partnerinnen und Partner im Geiste und in der Zusammenarbeit.
Am Mittwoch, 25.10.2023 gibt es um 15 Uhr einen Blick hinter die Kulissen der Nachhaltigkeit; und zwar bei der Besichtigung der Müllverbrennungsanlage Oberhausen (Infos und Anmeldungen bei Katja Hüther: (0203-4519622; katja.huether@ekir.de).
Freiwillige machen im
Stadtteil „klar Schiff“
Am Donnerstag, 26.10.2023 können Groß und Klein unter Anleitung im Gemeindezentrum um 18 Uhr gemeinsam Vogelfutterstationen bauen. Die Aktion „Füttern für die Umwelt“ kam bei Meidericher Familien schon beim letzten Mal gut an. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Diese ist auch für die Kirchenkneipe nicht nötig: Am Freitag, 27.10.2023 um 19.30 gibt es eine Sonderausgabe des beliebten Klönens, denn neben Essen und Getränken darf beim Umweltquiz gestaunt und mit Wissen geglänzt werden.
Am Samstag steht von 10 bis 13 Uhr das „CleanUp Meiderich“ auf dem Programm. Zu der Aktion lud die Gemeinde bereits mehrfach ein, und jedes Mal kommen Freiwillige, die sich dort Säcke und Müllzangen schnappen und ihrem Stadtteil und der Natur mit dem Aufräumen etwas Gutes tun. Eine Anmeldung ist auch hier nicht erforderlich.
Mehr Infos zur Gemeinde und ihrem außergewöhnlichen Umweltengagement gibt es im Netz unter www.kirche-meiderich.de.
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