Über Pfingsten Vollsperrungen im Bahnverkehr sowie auf der A 40
Umleitungen und Busse statt Bahnen

Die Bahnstrecke zwischen Duisburg, Mülheim und Essen wird über Pfingsten noch einmal gesperrt, um das neue Elektronische Stellwerk Duisburg in Betrieb zu nehmen. Auch die A 40 ist betroffen, da weitere Folgeschäden des Tanklasterbrands im letzten September beseitigt werden.
Foto: PR-Foto Köhring
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  • Die Bahnstrecke zwischen Duisburg, Mülheim und Essen wird über Pfingsten noch einmal gesperrt, um das neue Elektronische Stellwerk Duisburg in Betrieb zu nehmen. Auch die A 40 ist betroffen, da weitere Folgeschäden des Tanklasterbrands im letzten September beseitigt werden.
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„Wir sind einschließlich der Vorplanungen jetzt acht Jahre mit dem Projekt unterwegs. So langsam kommen wir zum Schluss“, sieht Björn Schniederken, Projektleiter der Deutschen Bahn Netz für das neue Elektronische Stellwerk Duisburg, eine 90 Millionen Euro-Maßnahmen vor einem entscheidenden Schritt, der allerdings über Pfingsten noch einmal zu Sperrungen im Bahnverkehr und auf der A 40 führt.

Es ist die inzwischen sechste Sperrung in drei Jahren und „vorerst“ die letzte, signalisiert Schniederken. In ein paar Jahren, wenn die aufgrund des Tanklasterbrands unter der Eisenbahnbrücke auf der A 40 errichteten Behelfsbrücken nach Fertigstellung einer neuen Brücke zurückgebaut werden, wird es dann noch einmal zu Sperrungen kommen. „Wann das sein wird, kann heute noch niemand voraussagen“, so der Projektleiter.

In drei Wochen, am 26. Mai um 5 Uhr, nimmt die Deutsche Bahn, nach einer Bauzeit von gut drei Jahren die zweite Ausbaustufe des Elektronischen Stellwerks Duisburg (ESTW) endgültig in Betrieb. Das neue, hochmoderne Stellwerk löst die alten Stellwerke in Mülheim-Styrum und Essen-West ab. Es sorgt auf der hochausgelasteten Eisenbahnstrecke für mehr Qualität und mehr Flexibilität im Zugverkehr. Die DB hat das umfangreiche Bauprogramm überwiegend „unter rollendem Rad“ bewältigt und dabei so manche Herausforderung meistern müssen. Die Bahn erinnert beispielsweise an den Neubau der Eisenbahnbrücke über den Ruhrkanal zwischen Duisburg und Mülheim.

Erhebliche
Einschränkungen

Auf einem Abschnitt von rund 20 Kilometern hat die DB nach Abschluss der Arbeiten 600 Kilometer neue Kabel verlegt, 24 Kilometer Kabelkanäle gebaut und 160 Querungen für Kabel unter den Gleisen gezogen. Außerdem hat die Bahn 178 Signale aufgestellt und 29 Weichenantriebe erneuert. In der neuerlichen Sperrzeit ab Mittwoch, 21.Mai, 21 Uhr, muss die Eisenbahnstrecke zwischen Duisburg, Mülheim und Essen für das neue ESTW in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden, bevor es in Betrieb gehen kann.

In nur fünf Tagen muss die DB alle alten Signale abbauen und die neuen Signale und Weichen an die neue Technik anbinden. Außerdem werden vier neue Weichen in Mülheim-Heißen in Betrieb genommen. Sie bieten künftig mehr Fahr- und Überholmöglichkeiten auf dem Streckenabschnitt. Um sämtliche Weichen und Signale in allen denkbaren Fahroptionen zu testen, müssen noch umfangreiche sogenannte „Inbetriebnahmefahrten“ durchgeführt werden.

Zwei weitere
Hilfsbrücken

Um die Sperrung der Gleise bestmöglich auszunutzen, erneuert die DB drei Weichen im Duisburger Hauptbahnhof und führt Arbeiten für den Bau der zwei weiteren Hilfsbrücken im Zusammenhang mit dem Tanklasterbrand auf der A 40 durch. Deshalb ist auch die A 40 vom 21. Mai., 21 Uhr, bis zum 26. Mai., 5 Uhr, für den Autoverkehr in beiden Richtungen voll gesperrt.

Natürlich wird es in diesem Zeitraum auch zu erheblichen Einschränkungen und Fahrplanänderungen im Zugverkehr kommen. Neben der Hauptstrecke zwischen Duisburg und Essen stehen auch die Gleise zwischen Mülheim-Styrum und Oberhausen Hauptbahnhof sowie zwischen Essen-West und Bottrop nicht für den Eisenbahnverkehr zur Verfügung. Hier werden die aus den vergangenen Sperrungen bewährten Ersatzkonzepte umgesetzt, um die Auswirkungen auf die Bahnkunden so gering wie möglich zu halten. Es werden Niederflur-Gelenkbusse und teilweise auch Schnellbusse in dichtem Takt eingesetzt.

Deutlich mehr
Servicepersonal

Die Deutsche Bahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr stellen anlässlich der Sperrung zusätzlich wieder erhebliche Mittel für die Reisendeninformation und -lenkung bereit. So setzt die DB wieder deutlich mehr Servicepersonal mit rund 2.000 Einsatzstunden an den wichtigen Haltestellen insbesondere in den Hauptbahnhöfen Duisburg , Essen, Mülheim/Ruhr und Oberhausen sowie im Bahnhof Essen-Altenessen ein. Darüber hinaus werden die Wegeleitung und die Information an den Bahnhöfen verstärkt: Mehr als 600 Plakate an den Stationen und in den Zügen, mehr als 80 Spannbanner an den Bahnhöfen und 1.000 „Footsteps“, die zu den Halte- und Anschlussstellen führen.

Fazit von Bahnsprecher Dirk Pohlmann: „Es wird noch einmal anspruchsvoll. Aber dann wird Pfingsten zu Weihnachten. Das Geschenk ist der Abschluss eines riesigen Projektes, das künftig erhebliche Verbesserungen im Bahnverkehr bringen wird.“

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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