Über den Journalisten
Journalisten informieren die Öffentlichkeit über Vorgänge, die von allgemeiner, politischer, wirtschaftlicher, kultureller odre sonstiger Bedeutung sind. Damit erfüllen sie eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe - sie tragen nämlich zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Dafür haben die Journalisten ein Auskunftsrecht gegenüber Behörden, das in verschiedenen Gesetzen geregelt ist.
Das Sammeln und Recherchieren von Informationen zu bestimmten nimmt oft viel Zeit in Anspruch. So müssen beispielsweise die Quellen auf Richtigkeit und Zuverlässigkeit überprüft, Interviews geführt und die Informationen bewertet werden. Meldungen von Nachrichtenagenturen gelten allerdings in der Regel als seriös.
Die Fakten und Hintergrundinformationen werden in einem zweiten Schritt für das jeweilige Medium aufbereitet - also beispielsweise Zeitung, Zeitschrift, Film, Hörfunk und Internet. Dafür muß beispielsweise mit Tonmeister, Cutter, Tontechniker im Übertragungswagen oder schreibenden Kollegen zusammengearbeitet werden. Dafür müssen die Journalisten auch die Grundregeln für die Präsentation und Verbreitung von Texten im Internet kennen.
"Die Ursprünge des professionellen Journalismus gehen auf den Berufszweig der Korrespondenten großer Handels- und Fürstenhäuser des 16. Jahrhunderts zurück. Regelmäßig erscheinende Zeitungen im 17. Jahrhundert und die Herausbildung des kritischen Journalismus im Zuge der Aufklärung sind weitere wichtige Meilensteine in der Geschichte der Fachdisziplin. Einen tiefen Einschnitt erfuhr der Journalismus während des nationalsozialistischen Regimes: Presse und Rundfunk wurdne gleichgeschaltet und für Propagandazwecke genutzt. Erst mit der zunehmenden Formalisierung und Professionalisierung der journalistischen Ausbildung gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Berufsbild des Journalisten wieder aufgewertet," berichtet BerufeNet, die berufskundliche Datenbank der Bundesagentur für Arbeit im Internet.
Nach ihren Worten lautet "Trimedialität" das Zauberwort der Zukunft. Damit ist die Integration von Hörfunk, Fernsehen und Online gemeint, bei der Beiträge und Formate für alle drei Medienbereiche aufbereitet werden.
www.berufenet.arbeitsagentur.de
Was macht den guten Journalisten aus? Welche Qualitäten zeichnen ihn aus? Diese Fragen seien an dieser Stelle erlaubt.
Eine gewisse Neugierde ist sicherlich Grundvoraussetzung für den Beruf. Ein sicheres Auftreten, Freundlichkeit, Höflichkeit und rhetorische Fähigkeiten kommen im Sozialverhalten hinzu - Selbstorganisation, Ordnung, die Konzentration auf ein Themengebiet (z. B. Sport, Kultur, Kommunales, Politik), die Fähigkeit zur Informationsbeschaffung, Mobilität, Reisebereitschaft, die Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten sowie zu Wochenend- und Feiertagsarbeit und ein gutes Gedächtnis gehören zu den Soft Skills.
Der Beruf ist in einigen Punkten im Wandel. Ein guter Journalist beherrscht nicht nur ein Medium. Ein Computer ermöglicht es heute, Schrift, Fotos und Filme in einem einzigen Beitrag zu veröffentlichen. Grundkenntnisse in Fotographie und digitaler Bildbearbeitung müssen also auch bei schreibenden Journalisten vorhanden sein.
Das Berufsbild ändert sich auch hinsichtlich der Zusammensetung von Redaktionen. Momentan geht der Trend in Richtung freiberuflicher und selbständiger Arbeit. Und zwar notgedrungen, weil festangestellte Redakteure entlassen und Volontäre als Nachwuchskräfte nach ihrer Ausbildung nicht weiter übernommen werden.
Die Fähigkeit zur Selbstdisziplin, kaufmännisches Denken und das Wissen um den Wert der eigenen Arbeit werden bei den Journalisten zunehmen müssen. Sollte ein Journalist ein Generalist sein, der viele Themen beherrscht und sich vor Ort jeweils kurzfristig einarbeiten kann? Oder ein Spezialist, der sich in einem Spezialgebiet auch vor Ort auskennt? Eine pauschale, allgemeingültige Antwort wird es kaum geben können. Wer - nur so als Beispiel - über die Fußball-Bundesliga berichtet, wird anders arbeiten müssen als ein Buchkritiker.
Wie kann in Zukunft gute Qualität im Journalismus sichergestellt werden? Auch dazu seien einige Gedanken erlaubt.
Unsere Verfassung erlaubt es uns, ungehindert journalistisch tätig zu sein. Für Verlage wie Privatpersonen ist es in jüngster Zeit reizvoll, Plattformen ins Internet zu stellen, in denen ungehindert Texte eingestellt werden können. Auf den ersten Blick mag es reizvoll erscheinen, über Pfarrfeste, Presbyteriumswahlen und Vereinsausflüge zu berichten. Die Anforderungen an die Herausgeber sind damit aber auch gestiegen. Die Autoren des Blogs sollten ihnen zumindest namentlich, wenn nicht gar persönlich bekannt sein. Ein regelmäßiger persönlicher Kontakt erscheint fast schon zwingend erforderlich. Schließlich gilt es gerade bei diesen Freizeitjournalisten (noch mehr als anderswo), bei Terminabsprachen (was Pressekonferenzen, Rats- und Ausschußsitzungen, Sportveranstaltungen usw. anbelangt), der Vermittlung von Ansprechpartnern (insbesondere bei Firmen, Behörden und Organisationen) und dem Austausch untereinander helfend zur Seite zu stehen
Die festen Redakteure sollten auf eine einwandfreie Rechtschreibung (ganz egal, ob alt oder neu) und Grammatik geachtet werden. Gleichzeitig sollte es auch innerbetriebliche Weiterbildungsmöglichkeiten für die Bürgerreporter und Graswurzeljournalisten geben: Die Fotographie und Erstellung von Videofilmen sowie deren Veröffentlichungsmöglichkeiten, Informationsbeschaffung, die im Betrieb eingesetzte Software, Rhetorik, Formen der Berichterstattung und des Schreibens sowie Formen der Arbeitszeitgestaltung können mögliche Themen sein. Dieser Arbeitsaufwand ist so hoch wie er sich anhört. Von daher wird es auf Dauer unerläßlich sein, daß es in Redaktionen zwingend Personal geben muß, das sich ausschließlich um die Hobbyjournalisten kümmert. Notfalls muß dieses Personal eingestellt werden. Ansonsten wird die mangelhafte Qualität des Blogs auf dessen Betreiber zurückfallen.
Die Frage der Aus- und Weiterbildung ist ja oben schon kurz angerissen worden. Auch wenn es keine staatlich reglementierte Ausbildung gibt, stehen Journalisten schon in der Pflicht und Verantwortung (auch sich selbst gegenüber), sich in beruflichen Fragen auf dem Laufenden zu halten, insbesondere weil sich die Anforderungen erhöht haben wie wir oben gesehen haben.
Wo gibt es Nischen, in denen noch Geld verdient werden kann? Dies berührt die Frage, ob und wie man im Journalismus sein täglich brot verdienen kann. Vordergründig vermitteln Einsatzgebiete wie Pressestellen, Internet, Radio und Fernsehen den Eindruck, der Journalismus würde boomen. Ein ausufernder Spartenjournalismus, das Gejammere um sinkende Werbeeinnahmen, eine große Zahl an Journalisten und die Konkurrenz durch frei zugängliche Seiten im Internet setzen aber auch denjenigen Journalisten zu, die von ihrer Arbeit leben möchten. Gibt es zündende Ideen, wo sich Journalismus und Berichterstattung lohnen. Wenn ja, sollen sie hier nicht erwähnt werden. Schließlich soll jeder Journalist seinen eigenen Weg finden, reich zu werden.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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