Sparkasse Duisburg macht sich “Fit für die Zukunft”

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Ausführlich unterrichtete nun der Vorstand der Sparkasse Duisburg über die Pläne zur umfangreichen Neuorientierung des Geldinstitutes bis zum Jahr 2022.

“Wie auch die Wettbewerber müssen wir uns den Veränderungen in der Finanzwelt stellen.“ erklärte Sparkassen-Chef Joachim Bonn.

Stellenabbau, Finanzkrise, Filialschließungen, die fortschreitende Digitalisierung, die momentane Tiefstzinsphase, Ertragseinbrüche oder das Internetbanking sind nur einige Beweggründe, die man zum Anlass genommen hat, ein tragfähiges Filialkonzept für die Zukunft zu erarbeiten.

Ein verändertes Kundenverhalten macht eine Umstellung ebenfalls notwendig!

„Die Welt der Finanzen ist in einem Prozess dynamischen, teilweise abrupten Wandels!“ so Joachim Bonn.

Die Kunden sollen künftig frei entscheiden können, in welcher Form sie Kontakt mit ihrem Berater aufnehmen wollen.

„Dieses ist auch auf elektronischem Wege und auch telefonisch möglich! Das Netz der Geschäftsstellen stammt aus den 1980er Jahren und muss dringen überarbeitet werden!“

Der renommierte Finanzexperte Prof. Dr. Wolfgang Gerke von der Universität Frankfurt/Main hat bereits Anfang 2015 festgestellt:

„Das traditionell dichte Zweigstellennetz der Sparkassen und Volksbanken ist aus Kostengründen auf Dauer nicht zu halten. Der große Strukturwandel steht den Häusern noch bevor. Warten wir mal ab, was in fünf Jahren ist. Mehr noch als die aktuelle Zinspolitik stellt die zunehmende Verlagerung von Bankgeschäften ins Internet die Regionalbanken vor große Herausforderungen.“

Nur noch 50 % der deutschen Sparkassenkunden besuchen mehr als einmal im Jahr
eine Geschäftsstelle. Ein immer weiter steigender regulatorischer Aufwand
verbunden sei verbunden mit erhöhten Personal- und Prozesskosten.

Auch bei der Sparkasse sei die Nachfrage nach digitalen Angeboten und qualitativ hochwertiger Beratung gestiegen. Und dieses nicht nur stationär, sondern über alle Kommunikationswege und zu ausgeweiteten Beratungszeiten.

„Die Sparkasse Duisburg wird in den kommenden sieben Jahren auf diese Veränderungen reagieren, und dieses, ohne die Kundenbedürfnisse und -erwartungen an Komfort und Qualität und ohne ihren öffentlichen Auftrag zur Versorgung aller Bevölkerungsschichten mit Finanzdienstleistungen zu vernachlässigen.“
gab Vorstandsmitglied Ulrich Schneidewind zu verstehen.

Man plane die Anpassung an die Wirklichkeit. Die Notwendigkeit zur Anpassung der Vertriebs- und Standortstrategie sei hierbei unabdingbar, auch in Anbetracht der sinkenden Bevölkerungszahl.

Ein Vertriebswege- und Standortkonzept wurde in den letzten 15 Monaten erarbeitet und zeigt, welche Änderungen die Sparkasse Duisburg anstrebt, um ihren Kunden und der Region auch künftig ein zuverlässiger und starker Partner bleiben zu können.

Rahmenbedingungen im Geschäftsgebiet

Die Bevölkerungszahl lag in Duisburg im Jahr 2008 noch bei fast 493.000 Einwohnern und wird bis 2027 auf rund 447.000 sinken. Die in den Jahren 2017 und 2022 auslaufenden Mietverträge für einige Geschäftsstellen bieten die Möglichkeit, die oft seit über 40 Jahren unveränderten Standorte zu überdenken und den veränderten Verkehrswegen, Gewohnheiten und Bedürfnissen der Kunden anzupassen.

Das neue Konzept benötigt auch eine entsprechende Planungssicherheit (z.B. Bei Entscheidungen über Erhaltungsaufwendungen, mögliche Neu- und Umbauten oder Grundstückskäufe und einer entsprechenden Personalplanung).

„Das bedarf es frühzeitiger Entscheidungen, die der Verwaltungsrat in seiner gestrigen Sitzung getroffen hat.“
so Schneidewind.

Vertriebswege- und Standortkonzeption

Im Rahmen eines Multikanalkonzeptes werden künftig Kundinnen und Kunden auf unterschiedlichen Wegen beraten:

- im persönlichen Kontakt in der Geschäftsstelle oder den künftig entstehenden Privatkunden- und Kompetenz-Centern
- in der Internetfiliale
- im Telefon-Service-Center
- im Berater-Chat (inkl. Bildübertragung)
- im Mobile Banking

„Alleine das Investitionsvolumen für Bauten, Einrichtungen und Technik wird aktuell mit 30 Mio. Euro veranschlagt. Die Sparkasse Duisburg investiert so in die Modernisierung und die Attraktivität der Standorte Duisburg und Kamp-Lintfort!“ bezifferte Ulrich Schneidewind die finanziellen Aufwendungen für die geplanten Maßnahmen.

„Ab 2022 sparen wir allerdings auch 11 Millionen Euro pro Jahr ein!“

Der Ausbau des Internetbankings ist ein ganz besonders wesentlicher Aspekt der Planung. Eine Internetfiliale wird hierfür eingerichtet. Hinzu kommt der Ausbau der Kundenkommunikation mittels E-Mail, Chat oder Video, also die Möglichkeit 24 Stunden an 365 Tagen Geldgeschäfte abwickeln zu können.

„Nähe bleibt dabei ein festes Element unseres Markenkerns. Sie wird in Zukunft aber nicht mehr nur in Metern zu messen sein.“
so die abschließende Erklärung seitens des Vorstandes.

Bis Ende 2022 wird in jedem der 7 Stadtbezirke der Stadt Duisburg und in Kamp-Lintfort mindestens eine „Flaggschiff“-Geschäftsstelle mit erhöhtem Leistungsangebot angesiedelt.

Dabei handelt es sich um sogenannte Privatkunden-Center, die die komplette Privatkundenproduktpalette vorhalten und die ehemaligen Beratungs-Center einschließen, oder um Kompetenz-Center, die das Leistungsspektrum der Privatkunden-Center abbilden und darüber hinaus ein Baufinanzierungs-Center und ein Firmenkunden-Center beinhalten.

Ein umfangreiches Netz an SB-Standorten mit Geldausgabeautomaten und/oder Selbstbedienungsterminals komplettieren das Standortangebot in Duisburg und Kamp-Lintfort und gewährleisten die flächendeckende Vollversorgung mit Bankdienstleistungen.

Bei den Kompetenz-Centern, Privatkunden-Centern und Geschäftsstellen wird besonderer Wert auf günstige Verkehrslage und gute Parksituation gelegt. SB-Stellen und Geldausgabeautomaten werden in eigenen Räumen, vor allem aber auch in gut frequentierten Einrichtungen (z.B. Supermärkten) oder an viel genutzten Verkehrswegen bereitgestellt.

Eine Expertengruppe um Michael Günther beschäftigt sich mit der zeitnahen Bereitstellung von zunächst zwei „Multikanal-Beratungs-Geschäftsstellen“, die ab 2016 insbesondere die Kunden betreuen sollen, die uns nicht mehr in den Geschäftsstellen, sondern flexibel von zuhause oder mobil erreichen wollen. Diesen Kunden will die Sparkasse Duisburg nicht nur einen festen Berater bieten, sondern in Fällen von wichtigen Beratungen ermöglichen, ihren Berater in regionaler Nähe persönlich aufsuchen zu können.

Das gleiche Team arbeitet zeitgleich an der Umsetzung von Maßnahmen (Telefon-Service-Center ab 2017) zur Steigerung der Beratungs- und Servicequalität sowie Erreichbarkeit per Telefonie.

Folgende Änderungen sind im Detail geplant

Bezirk Mitte

2017:

Die heute im Wechsel geöffneten Geschäftsstellen (GS) Friedrich-Wilhelm-Platz und Neuenkamp (Tandem-GS) werden in das Kompetenz-Center Duisburg-Mitte integriert. In Neuenkamp wird ein SB-Standort installiert. Der SB-Standort Großmarkt wird aufgegeben. Ein Alternativstandort für ein SB-Angebot wird in Kaßlerfeld gesucht.

2022:

Die GS Neudorf und Koloniestraße werden an einem neuen Standort (Neubau oder bestehendes Objekt) zusammengelegt.

Bezirk Süd und Wanheimerort

2015:

Die aktuell als Tandem-GS fungierende GS Wedau wird ab 01.08.2015 bis zur abschließenden Umsetzung des Konzeptes 2022 wieder als GS- und BC-Standort täglich geöffnet. Für das Kassengeschäft erhält die GS Automaten für die Geldein- und -auszahlung.

2017:

Die Tandem-GS Mündelheim und Ungelsheim werden mit der GS Huckingen verbunden. Die SB-Stellen Serm, Lindenstraße und Bissingheim werden aufgegeben. Neue SB-Standorte entstehen in Mündelheim und Hüttenheim. Passende Standorte werden aktuell gesucht.

2022:

In der Nähe des Sittardsbergs ist der Neubau eines großen Privatkunden-Centers geplant, das mit Ausnahme der GS Großenbaum und Wanheimerort alle OE des Bezirks Süd aufnehmen wird. Es entstehen neue SB-Standorte in Huckingen, Buchholz und Wedau. Die SB-Stelle am Sittardsberg wird aufgegeben.

Bezirk Rheinhausen

2017:

Die vier Tandem-GS Bergheim, Schwarzenberg, Asterlagen und Oestrum werden mit den Beratungs-Centern Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen sowie den Firmenkundenberatern Duisburg-West zum Kompetenz-Center Rheinhausen zusammengezogen. Hier ist ein Neubau geplant. Der SB-Standort Rumeln-West wird aufgegeben.

2022:

Die GS Rheinhausen, Hochemmerich und Friemersheim werden in der heutigen GS Rheinhausen oder in einem alternativen Standort zu einer GS vereinigt. Ein Neubau in zentraler Lage von Rumeln-Kaldenhausen wird die GS Rumeln und Kaldenhausen aufnehmen. Zusätzliche SB-Angebote (angedacht sind vier neue Standorte, je zwei in 2017 und 2022) komplettieren das Angebot in Rheinhausen.

Bezirk Meiderich, Beeck und Rurort

2017:

Die GS Bruckhausen wird zur GS Beeck, die Tandem-GS Untermeiderich zur GS Meiderich und die Tandem-GS Laar zur GS Ruhrort übergeleitet. Die SB-Standorte Beeckerwerth und Koopmannstraße werden aufgegeben. In Untermeiderich wird im Umfeld der heutigen GS ein neuer und verkehrsgünstiger SB-Standort eingerichtet.

2022:

Die GS Meiderich-Bahnhof wird zum Privatkunden-Center aufgewertet und nimmt die GS Meiderich auf.

Bezirk Hamborn und Walsum

2017:

Die GS Walsum, die GS Schwan und das BC Walsum werden zum Privatkunden-Center Walsum vereint. An den bestehenden Baukörper des BC Friedrich-Ebert-Straße wird eine Kassenhalle angebaut.

2022:

Die GS Hamborn, Marxloh, Alt-Hamborn und das BC Alt-Hamborn gehen in einem neu zu errichtenden Kompetenz-Center in Hamborn auf. Nach Fertigstellung nimmt dieses auch die Baufinanzierung Nord (bisher Walsum) auf. In Marxloh wird ein neuer SB-Standort eingerichtet.

Markteinheit West - Kamp Lintfort und Bezirk Homberg Baerl

2017:

Für die GS Baerl werden neue Räumlichkeiten gesucht. Die GS Niersenbruch wird ins Kompetenz-Center Kamp-Lintfort übergeleitet. Im Umkreis der heutigen GS Niersenbruch wird eine SB-Stelle eingerichtet.

2022:

Die Zusammenlegung der GS Homberg und GS Hochheide sowie des BC Homberg- Hochheide an neuer Stelle wird geprüft. Die GS Geisbruch wird ins Kompetenz-Center Kamp-Lintfort übergeleitet. Im Umkreis der GS Geisbruch wird eine SB-Stelle eingerichtet.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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