tolles Kunstwerk, langweiliges Touristenziel
Ruhr-Radtour endet nicht erst an der Rheinorange

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Nicht nur, aber besonders, durch die Arbeit an und mit farbigen Skulpturen, machte sich der der ehemalige Student der Düsseldorfer Kunstakademie einen Namen. Mitte der 90ger Jahre durfte er selbst wiederum den Studenten an der Münsteraner Kunstakademie unterrichten. Wobei er seinen Lehrauftrag wohl weniger im Unterrichten, als mehr im inspirieren, unterstützen und im vermitteln von der Liebe an die Kunst sah.

Außenskulpturen für übersehende Orte 

Da der in Köln lebende Fritsch, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes in Köln, mit seinen Außenskulpturen auch auf übersehende Orte aufmerksam machen möchte, passt die von ihm geschaffene Rheinorange hervorragend an den verlassenen langweiligen, aber dennoch höchst interessanten Platz an der Ruhrmündung in Duisburg.

Im Jahre 1992 kam Lutz Fritsch auf die Idee, für die Ruhrmündung eine interessante Skulptur zu erschaffen.
Genau 780 KM entfernt von der Rheinquelle, mündet die Ruhr in Duisburg-Kaßlerfeld in den Rhein. Gerade an dieser Stelle steht seit dieser Zeit die Rheinorange.

Es sind schon einige tausend Jahre her, als sich zum ersten mal an dieser Stelle Rhein und Ruhr trafen. Ohne dieses wäre Duisburg wahrscheinlich nicht entstanden. Industrialisierung am Rhein ohne Duisburg, wäre undenkbar gewesen. So wurde Duisburg auch zu einer der wichtigsten Städte am Rhein und der Duisburger Hafen zum größten Binnenhafen der Welt.

                               Ein Farbton

Den wenigsten Touristen und Einheimischen ist jedoch bewusst, dass der Name "Rheinorange" im Zusammenhang mit der leuchtenden Farbe des Kunstwerkes in Verbindung steht. Der Farbton RAL 2004, wird auch Reinorange (ohne „H“) genannt. Welcher Name würde besser zu dem Wahrzeichen passen?

Während die ersten Radsportler sich auf die 237 KM lange Route von der Ruhrquelle bei Winterberg auf den Weg nach Duisburg machen, um nach einigen Tagen die Rheinorange in Kasslerfeld als Ziel verbuchen zu können, hat Silke Maas die Rheinorange jeden Tag vor Augen und am Gaumen.

Nicht nur Souvenirstand wird vermisst

Am Ende der langen Radtour angekommen, sind alle Touristen sehr enttäuscht, dass es an diesem Ort außer einer schönen Aussicht auf Rhein und Ruhr und einigen Parkbänken, absolut nichts gibt.
Weder ein Café, ein Kiosk, eine Toilette, ein Souvenirstand und auch keine Eisdiele. Hier sollte sich die Stadt Duisburg sehr zeitnah etwas einfallen lassen.

Dieses tat Silke Maas jedoch schon vor einiger Zeit. Knapp 500 Meter dem Rheindeich entlang, bietet sie in Ihrer Eisdiele nicht nur den Radfahrern eine Spezialität an.
Die Eissorte „Rheinorange“.

Besonders während der Rad-Saison können die Gäste hier bei einem Eis oder Kaffee verweilen und so auch den Stadtteil Duisburg-Neuenkamp kennenlernen.

Frau Maas möchte ungern mit Werbung im Mittelpunkt stehen, denn Ihr geht es um das Wohlbefinden Ihrer Gäste und wer "ihr Eis und den Stadtteil Neuenkamp nicht mag, kann sich gerne zum Kuckuck scheren", so die nette Eisdielenbesitzerin.

Wer also in der nächsten Zeit seinen Drahtesel aus der Garage oder dem Keller herausholen und eine interessante Radtour unternehmen möchte, dem kann ich einen Abstecher zur Rheinorange nach Duisburg-Kaßlerfeld empfehlen.

Autor:

Olaf Oberkalkofen aus Duisburg

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