Rote Luftballons eroberten den Himmel über dem "Königreich" Duissern
Durchaus symbolträchtig ließ die AWOcura zur Eröffnung des Büros für Quartiersentwicklung 60 rote Luftballon-Herzen mit den besten Wünschen für den Stadtteil aufsteigen.
Ebenso stilvoll gestaltete die Schirmherrin des Projekts auch die Einweihung der Räume.
Die SPD-Landtagsabgeordnete Sarah Philipp durchschnitt gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Reinhard Meyer am Mittwoch das Band. Sie machte so den Weg zur "Dienststelle" im AWOcura-Seniorenzentrum Ernst Ermert auf der Wintgensstraße frei.
Die AWOcura-Mitarbeiter Rabea Gröning und Benjamin Hübbertz-Ivartnik arbeiten ab sofort von hier aus an einer altengerechten Entwicklung des Stadtteils. In seiner Eröffnungsrede sagte Benjamin Hübbertz-Ivartnik: "Kommen Sie mit uns ins Gespräch - entwickeln Sie mit uns gemeinsam kreative Ideen - knüpfen Sie mit uns gemeinsam Netzwerke – und fördern Sie mit uns gemeinsam eine fürsorgliche Nachbarschaft."
Das Büro für Quartiersentwicklung wird, wie in weiteren 38 Kreisen und Städten im Land, mit Landesmitteln gefördert. Aufgrund der Haushaltslage der Stadt Duisburg trägt die AWOcura den geforderten Eigenanteil für dieses neue Projekt selbst.
Hartmut Ploum, Stellvertretender Vorsitzender der AWO-Duisburg, konnte beim Startschuss für eine gute Entwicklung im "Königreich" Duissern zahlreiche Gäste begrüßen. Die Idee, durch gemeinsame Anstrengungen aller Partner das Leben im Stadtteil an den Bedürfnissen seiner Bewohner zu gestalten, wirkt ausgesprochen attraktiv.
Bezirksbürgermeister Reinhard Meyer freute sich, dass die AWOcura für dieses beispielhafte Projekt gerade "seinen" Stadtteil im Herzen Duisburgs ausgewählt habe.
Sarah Philipp verwies darauf, dass das Büro Teil des Masterplans "Altengerechte Quartiere NRW" sei. Das Ziel dieses Plans: Möglichst viele ältere Menschen sollen ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung und Umgebung führen können.
Wilma Katzinski, Geschäftsführerin der AWOcura, machte deutlich, warum gerade das AWO-Haus auf der Wintgensstraße der richtige Kristallisationskern für Ideen und Projekte aller Kräfte im Stadtteil sei: "Unsere Pflegeheime waren und sind schon immer Seniorenzentren. Denn sie öffnen sich den Bürgern und der Nachbarschaft. Wir bieten ihnen Gastronomie, Veranstaltungen und Beratung. Diese Erfahrungen und Kontakte können wir in die Quartiersentwicklung einbringen."
Die AWOcura-Mitarbeiter Benjamin Hübbertz-Ivartnik und Rabea Gröning bauen auf diesem festen Fundament ihre Arbeit auf. Als Gerontologen können sie nun die Theorie von der Uni in der Praxis erproben und ihre Strategien für eine funktionierende Nachbarschaft und eine gute Infrastruktur umsetzen. Das Büro baut dabei eine Brücke zwischen den Generationen. Die beiden Quartiersentwickler gehören zur Generation U40. Sie verbinden damit ihre Vorstellungen vom Älterwerden im Stadtteil mit den konkreten Erwartungen und Bedürfnissen der Seniorinnen und Senioren in Duissern.
Benjamin Hübbertz-Ivartnik: "Getrieben von dem Wunsch, selbst im Alter in einem Netzwerk von Kümmerern und ambitionierten Mitbürgern und Versorgungssystemen so lange und so gut wie möglich in der eigenen Häuslichkeit leben zu können, möchten wir ein Teil der Kräfte werden, die den Stadtteil Duissern vereinen und beflügeln."
Allein in Duissern, einem Stadtteil mit knapp 14.600 Einwohnern, leben fast 3.400 Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Mehr als 1.000 Bewohner sind über 80 Jahre alt (Stand: 2015). Zugleich schrumpft die Bevölkerungszahl im Stadtteil um jährlich etwa 3,5 Prozent.
"Duissern wird nicht nur immer älter, es wird auch immer leerer", beschreibt Rabea Gröning die momentane Situation. Das Büro für Quartiersentwicklung soll dazu beitragen, gegen den Trend zu wirken. "Zugleich geht es uns darum, durch das Zusammenspiel aller aktiven Partner die Nachbarschaft an diese sich verändernde Situation anzupassen."
Eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gehört ebenso dazu wie eine umfangreiche Angebotsstruktur vom Einzelhandel über die medizinische und pflegerische Versorgung. Ebenso sind die Freizeit- und Erlebensmöglichkeiten in den Fokus zu stellen.
Wie diese Synergien wirken, zeigte sich bereits klangvoll und nachhallend bei der Eröffnung des Büros: Die in Duissern ansässige Musik- und Kunstschule Duisburg leistete mit dem Nachwuchstalent Samuele Frijo den musikalischen Beitrag bei der offiziellen Einweihung.
Öffnungszeiten des Büros:
montags von 10 bis 12 Uhr,
dienstags von 14 bis 16 Uhr und
donnerstags von 15 bis 17 Uhr
oder nach Vereinbarung!
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.