Gemeinsame Leidenschaft
Professor Andreas Granetzny teilt die Liebe zum Radsport mit seinen Patienten

Prof. Dr. Andreas Granetzny auf dem Rennrad, diese Leidenschaft teil er zusammen mit einem Patienten, dem er geholfen hat, wieder auf das Rad zu steigen. | Foto: EVKLN
  • Prof. Dr. Andreas Granetzny auf dem Rennrad, diese Leidenschaft teil er zusammen mit einem Patienten, dem er geholfen hat, wieder auf das Rad zu steigen.
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  • hochgeladen von Marcel Faßbender

Die Diagnose Lungenkrebs bedeutet für die Betroffenen, ihre Familien und Freunde in jedem Fall einen Schock. Auch wenn es oftmals gelingt, die Krankheit mithilfe eines operativen Eingriffs und anschließender Chemotherapie in den Griff zu bekommen, so ist die Lebensqualität und Belastbarkeit der Patienten doch dauerhaft eingeschränkt. An Sport, so die landläufige Meinung, ist beispielsweise nicht mehr zu denken.

Professor Dr. Andreas Granetzny, Chefarzt der Thoraxchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord in Fahrn, erlebt in seiner täglichen Arbeit aber immer wieder, dass es auch Gegenbeispiele gibt. Dazu fällt dem erfahrenen Chirurgen etwa der Patient Karl-Heinz H. ein, dem Professor Granetzny wegen eines Tumors vor einigen Jahren zwei Drittel der rechten Lunge entfernen musste. Nach dem Ende seiner Behandlung gründete Herr H. eine Fahrradgruppe und unternahm zahlreiche große Touren. Höhepunkt war eine Tour, bei der er in sechs Tagen den rund 600 Kilometer weiten Weg von seinem Wohnort Oberhausen nach Kiel zurücklegte. Von dort schickte er der Klinik für Thoraxchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord ein Foto von sich mit seinem Fahrrad vor dem Ortsschild von Kiel und einen Brief, in dem es heißt: „Es war ein tolles Erlebnis und beweist, dass man mit zwei entfernten Lungenlappen und mit viel Training und eisernem Willen wieder fast der Alte ist.“ Für Professor Granetzny sind Brief und Foto von Karl-Heinz H. eine wichtige Bestätigung für die Arbeit, die er mit seinem Team jeden Tag leistet: „Dieser Brief hing lange in unserem Sekretariat. Ich glaube, dass der Brief und das Foto aus Kiel ebenso viele Patienten von der Sinnhaftigkeit einer Operation überzeugt haben, wie manches ärztliche Gespräch.“
Ein ähnliches Positivbeispiel bietet der Fall des Patienten Uwe W.: Der ambitionierte Rennradfahrer litt unter einem riesigen Lungentumor, der als nicht operabel galt und mittels Chemotherapie behandelt wurde. Als bei dem Patienten eine Blutvergiftung auftrat und der Tumor – so Professor Granetzny – „förmlich explodierte“, entschied sich das Team der Thoraxchirurgie für einen Eingriff, bei dem die komplette rechte Lunge entfernt wurde. Aufgrund seiner guten Konstitution erholte sich Uwe W. schnell von der schweren Operation. Das Rennradfahren musste er aufgeben, aber auf einem eBike unternimmt er zusammen mit seiner Frau wieder zahlreiche Radtouren. Auf einer Postkarte, die er an Professor Granetzny geschickt hat, bedankt er sich dafür, „…dass ich am 10. Juni (Datum der erfolgreichen Operation) meinen zweiten Geburtstag feiern darf.“
Zwei Erfolgsgeschichten, die Grund zum Optimismus geben – und die Professor Dr. Andreas Granetzny besonders am Herzen liegen. Der Chef der Thoraxchirurgie ist selber passionierter Rennradfahrer, verbringt große Teile seiner Freizeit im Sattel und nimmt regelmäßig an Radrennen auf dem Nürburgring teil. Am wichtigsten ist ihm aber, mit diesen Fallbeispielen anderen Patientinnen und Patienten Mut machen zu können und ihnen zu zeigen, dass trotz der Diagnose Lungenkrebs ein erfülltes, aktives Leben möglich sein kann.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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