Krankheit, Unfall oder Tod

Notfallordner für schwere Zeiten

Duisburg. Der Familienvater verunglückt tödlich auf dem Weg zur Arbeit, oder Oma, die ein erfülltes Leben hatte, wird nicht mehr lange leben – in beiden Fällen steht die Familie kopf- und orientierungslos da. Kann man sich auf so ein Gefühlschaos vorbereiten? Wohl kaum, aber auf das zweifellos folgende Papierchaos.

Die Lösung heißt: Notfallordner. Wer sich in gesunden Tagen drei oder vier Stunden Zeit nimmt und alle wichtigen Papiere in einem Ordner sammelt, muss bei Krankheit, Unfall oder Todesfall nicht erst mühsam in Schubladen und Schränken wühlen, um die Vorsorgevollmacht, die Patientenverfügung, das Testament oder Passwörter zu finden. Natürlich macht die Erstellung eines persönlichen Notfallordners Arbeit, aber diese geht mit klarem Kopf leichter von der Hand als in einem Trauerfall, in dem die Nerven ohnehin blank liegen und die Gedanken um ganz andere Themen kreisen.

Vorbereitung
Besorgen Sie sich einen Ordner in einer auffälligen Farbe (orange, rot, etc.) und beschriften Sie diesen mit „NOTFALLORDNER“. Mit einem 10er-Register schaffen Sie Ordnung bei der Ablage von Unterlagen. Die 10 Kapitel heißen:

1. Persönliche Daten
2. Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung
3. Informationen zu Familie, Freunden und Arbeitskollegen
4. Finanzen
5. Altersversorgung: Renten/Pensionen und Betriebsrenten (Anforderung des Versicherungsverlaufs)
6. Versicherungen
7. Medizinische Informationen
8. Laufende Verträge/Abonnements/Mitgliedschaften
9. Testament und Erbfolge/Todesfall und Bestattungsverfügung
10. Sonstiges (Organspendeausweis / Notfallkarte)

Vordrucke für die jeweiligen Kapitel findet man kostenlos bei der Gewerkschaft ver.di. Die PDF-Dateien können von Hand oder am PC ausgefüllt und gespeichert werden.

Der Notfallordner soll im Fall der Fälle schnell gefunden werden. Er gehört daher am besten in den Wohnzimmerschrank und nicht in den Tresor.

Wie man so einen Notfallordner anlegt, erklärt dieses Video: