Neue Dynamik für den Büro- und Kreativstandort Ruhrort

Neue Mieter in Ruhrort
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Duisburgs Wirtschaftsakteure treiben die durch Haniel eingeleitete Stadtteil Revitalisierung mit voran. Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH (GFW Duisburg) zieht in die erste Etage des Business Center Ruhrort, Dr.-Hammacher-Straße 49. Mit im Boot in den Hafenstadtteil sind noch andere Akteure wie die Effizienz-Agentur NRW (EFA).

Diese stellten ihre Beweggründe im Rahmen einer Pressekonferenz am vergangenen Dienstag der Öffentlichkeit vor.

Das 19-köpfige Team der GFW Duisburg, zuletzt seit rund neun Jahren auf der Friedrich-Wilhelm-Straße 12 ansässig, bricht ab 1. Juli auf zu neuen Ufern.

"Der Anzug im ICC ist für uns zu kleine geworden," gab GFW-Chef Ralf Meurer zu verstehen und beschrieb den Strukturwandel wie folgt:

„Wo früher Binnenschiffer unterwegs waren, gehen wir jetzt vor Anker. Dann befinden wir uns in Gesellschaft anderer Dienstleistungsunternehmen, die bereits in Ruhrort ansässig sind. Wir alle tragen gemeinsam dazu bei, dass der Stadtteil mittlerweile als drittgrößter Bürostandort Duisburgs gilt!“

Die GFW Duisburg sieht den Umzug als gelebte Wirtschaftsförderung:

„Ruhrort ist ein Stadtteil mit Potenzial. Wir wollen am neuen Unternehmenssitz als Ansprechpartner dazu beitragen, Ruhrort in den Köpfen als Büro- und Kreativstandort zu verankern“.

Meurer bezeichnete den Umzug als einen Beitrag "Gelebter Wirtschaftsförderung".

Neuer Nachbar der GFW Duisburg wird die Effizienz-Agentur NRW (EFA). Damit treffen sich zwei Altbekannte wieder, die bereits in der Vergangenheit Tür an Tür arbeiteten.

Die EFA wurde 1998 auf Initiative des nordrhein - westfälischen Umweltministeriums gegründet, um produzierenden Unternehmen Impulse für eine ressourceneffizientere Wirtschaftsweise zu geben und sie bei der Umsetzung zu unterstützen. Damals war die EFA für kurze Zeit Untermieter der GFW Duisburg – und zwar im Haus der Wirtschaftsförderung in Neudorf – wo sie dann eigene Räume bezog.

Und diese sind nun zu klein geworden. Eine Erweiterung in Neudorf ist nicht mehr möglich und so zieht man auf 900 qm auf einer Etage in den Hafenstadtteil.

„Die Effizienz-Agentur NRW ist seit ihrer Gründung mit dem Standort Duisburg verbunden. In dieser Zeit ist sie von fünf auf 22 Mitarbeiter gewachsen und hat in den vergangenen Jahren sechs Regionalbüros gegründet, die über ganz NRW verteilt sind.

Wir sehen Ruhrort als aufstrebenden Stadtteil zwischen Rhein und Ruhr, zwischen Tradition und Innovation, und freuen uns, bald mit vor Ort zu sein. Die gute Verkehrsanbindung und die vorhandene Infrastruktur waren ausschlaggebend für unseren neuen Standort“, so Dr. Peter Jahns, Leiter der EFA.

"Für uns war es wichtig, das wir in Duisburg bleiben können! Ruhrort steht bei uns für Tradition und Innovation!" erklärte Dr. Jahns abschliessend.

Ein Plus von rund 160 Arbeitsplätzen

Eigentümer des Business Center ist die Haus Ruhrort II Verwaltungsgesellschaft – ein Gemeinschaftsunternehmen von Haniel und GEBAG.

„Nach Auszug des Baustoffhändlers Xella Mitte April waren in der Immobilie rund 2.500 Quadratmeter Fläche freigeworden. Nun zieht hier ab 1. Juli die GFW Duisburg ein; einen Monat später folgt die Effizienz-Agentur NRW.

Last, but not least, werden unsere Vermietungserfolge durch die Imperial Reederei abgerundet. Sie hat ihren bestehenden Mietvertrag verlängert und zum 1. September weitere Flächen im Erdgeschoss angemietet. Somit erreichen wir zum 1. Oktober die Vollvermietung des Business Center“, fasst Dietmar Cremer, GEBAG Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Haus Ruhrort II Verwaltungsgesellschaft, zusammen.

Cremer erinnerte an die auch städtebauliche Aufwertung des Bereiches neben dem 1000 Fenster Haus. "Früher war hier eine öde Landschaft und es wurde eine hochwertige Bebauung geschaffen! Allerdings müssen hier noch Verkehrsfragen angegangen werden!"

In Folge der neuen Mietabschlüsse werden rund 40 Arbeitsplätze nach Ruhrort verlagert. „Zusammen mit den Firmenansiedlungen, die Haniel jüngst für das Bürogebäude am Neumarkt sowie die Immobilie an der Hafenstraße 2 und Dammstraße 34 unter Dach und Fach gebracht hat, macht das rund 160 neue Arbeitsplätze.

Hinzu kommen die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, das seine acht Verwaltungsstellen ab Herbst komplett im Medical Center bündeln wird“, sagt Udo Hemker, Geschäftsführer der Haniel Verwaltungsgesellschaft und der Haus Ruhrort II Verwaltungsgesellschaft.

„Unsere Immobilieninvestitionen der vergangenen Jahre haben sich also gelohnt. Ruhrort lebt als attraktiver Bürostandort wieder auf – das ist nicht mehr von der Hand zu weisen“. Als Unternehmen, dessen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in dem Hafenstadtteil liegen, prägt Haniel den Strukturwandel traditionell mit und versteht sich als Motor der Revitalisierung.

Hemker betonte allerdings auch, dass man hier keine Dumpingpreise finden wird. "Bei uns findet man marktübliche Preise und innovative Konzepte!"

Eine kulinarische und kulturelle Aufwertung wurde in diesem Zusammenhang ebenfalls geschaffen. Seit Montag ist Ruhrort um einen Ort der Begegnung reicher: Die „Viventeria“ im Medical Center an der Ruhrorter Straße 195 hat nach anderthalbjähriger Schließung wieder eröffnet.

„Montags bis freitags von 11 bis 16 Uhr bieten wir frisch zubereitete Gerichte in Wohlfühlatmosphäre an. Auf der Speisekarte stehen knackige Salate, buntes Gemüse und leckere Pasta zu günstigen Preisen“, wirbt Gastronom Frank Schwarz für seinen kulinarischen Treffpunkt. Firmenangehörigen, Einwohnern und Besuchern Ruhrorts stehen nun mehr Lokale zur Auswahl.

(siehe auch gesonderten Bericht hier im LOKALKOMPASS)

„Ob Viventeria, Café Kaldi oder KuKi am Neumarkt – sie alle tragen dazu bei, dass nicht nur die wirtschaftliche Anziehungskraft Ruhrorts steigt, sondern auch der Freizeitwert“, sagt Hemker. Hinzu kommt Anfang Juni der Brunnen samt Lichtinstallation auf dem Marktplatz.

Die Verschönerungsmaßnahmen unterstreichen den einzigartigen Charme des Hafenstadtteils. Damit und mit einigen weiteren Initiativen im Kunst- und Kulturbereich wollen wir das Szene-Flair voll entfalten und die Aufmerksamkeit der kreativen Klasse auf Ruhrort lenken.“

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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