Die neue Leiterin VHS Nord will verstärkt junge Menschen motivieren
Marissa Balkiz Turac: „Neue Besen kehren gut“
Seit Anfang Februar leitet Marissa Balkiz Turac die Volkshochschule (VHS) im Duisburger Norden. Die Handschrift der „Neuen“ ist schon erkennbar.
Dabei hat ihr die Corona-Pandemie den Einstieg nicht gerade leicht gemacht. Nach dem Ausscheiden des „Bildungs-Urgesteins“ Michael Fastabend, der fast zwei Jahrzehnte die Arbeitsstelle leitete, hatte Gabriele Petrick, Leiterin der VHS West, den Norden als „Interims-Chefin“ mit übernommen. Sie hat die Erziehungswissenschaftlerin mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung eingearbeitet und sie auf die Planung des Herbstsemesters vorbereitet.
Vom ersten Tag an hat Marissa Balkiz Turac eigene Ideen eingebracht. Gabriele Petrick: „Sie ist ein Gewinn für den Duisburger Norden.“ Zudem kann sie bei ihrer weiteren Arbeit auf kompetente Unterstützung bauen, denn „ihre“ Verwaltungsmitarbeiterin Birgit Callea, seit über 35 Jahren in der VHS-Geschäftsstelle an der Parallelstraße in Hamborn „zuhause“, gilt längst als die gute Seele der VHS Nord. Das Team hofft, dass die Arbeit nicht umsonst war und das neue Semester ab Ende August wirklich so abläuft, wie es geplant wurde. „Im letzten Semester“, erinnert sich Gabriele Petrick, „haben gerade mal fünf Kurse stattgefunden.“
Das aktuelle Programm für den Duisburger Norden umfasst 102 Veranstaltungen, davon fast 70 Kurse, die in der Regel über 13 Wochen laufen, sowie 14 Einzelveranstaltungen und Wochenendseminare. Neben Präsenzveranstaltungen wurde es um digitale Formate erweitert. Altbewährtes steht an, aber auch viel Neues. Turac hat sich zum Ziel gesetzt, verstärkt junge Menschen anzusprechen, sie zu motivieren und ihrer Kreativität einen breiteren Raum zu geben.
Klassiker und viel
Geschichte im Angebot
Man kann ein Drehbuch schreiben, Filme mit dem Smartphone drehen und künstlerisch bearbeiten, im Seminar Upcycling aus Verpackungsmaterial dekorative Gegenstände gestalten. Online kann man Zeichnen lernen aber auch an Sportkursen teilnehmen, wie etwa Fit im Homeoffice, Bodystyle Soft und „Allroundgymnastik“.
Historische Führungen sind zudem wieder fester Bestandteil des Programms. Jörg Weißmann, Vorsitzender des Heimatvereins Hamborn, geht mit den Teilnehmern auf Entdeckungstour. Am 9. September um 15 Uhr gibt es eine Führung zum Thema „Auf jüdischen Spuren durch Hamborn“. Dabei geht es um das Schicksal des jüdischen Kaufhauses Berger an der Ecke Jäger-/Weidmannstraße, das vielen Hambornern als Modehaus Braun in Erinnerung sein wird. Am 6. Oktober, ebenfalls um 15 Uhr, begibt sich Weißmann bei einem Rundgang unter dem Titel „Die Amerikaner befreien Hamborn“ gedanklich in die Nachkriegszeit.
Weitere „Klassiker“ ergänzen das Programm. Afrikanischer Trommelwirbel und Tänze stehen an. Schottischer Tanz wird ebenso angeboten wie künstlerisch-kreative Workshops. Auch der IT-Bereich ist erweitert worden. Hoch im Kurs stehen stets Computerkurse für Senioren. Drei Bildungsurlaube sind geplant, die sich allesamt mit moderner Textverarbeitung, Fotoblog, Webseitengestaltung oder professionellem Layouten befassen.
Fitnesskurse
für Senioren
Im Bereich Gesundheitsförderung gibt es Wirbelsäulengymnastik, Yoga, Walken im Mattlerbusch, Fitnessangebote für Einsteiger und etliche Wassergymnastik- und Aquafitnesskurse. Einige Fitnesskurse sind Senioren vorbehalten. In Kooperation mit dem ADFC führt am 11. September eine 18-Kilometer-Radtour durch Marxloh, Bruckhausen und Hamborn.
Sechs Kurse sind den Fremdsprachen Spanisch, Italienisch und Türkisch gewidmet. Das Angebot an Deutschkursen ist sehr differenziert. Neben dem Alphabetisierungskurs für Deutsche, die nicht oder nicht gut lesen und schreiben können, laufen Integrationskurse in unterschiedlichen Niveaustufen für Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Programmhefte für das Herbstsemester liegen in den Stadtbezirken Meiderich, Hamborn und Walsum an den bekannten Auslagestellen aus, etwa in den Sparkassen, Bezirksämtern, Stadtteilbibliotheken, Buchhandlungen und in der Regionalstelle Nord der VHS in Hamborn auf der Parallelstraße. Persönliche Beratung ist nur nach vorheriger telefonischer Terminvergabe unter Tel. 0203 / 2838451 möglich.
Empfehlungen
> Um niemanden aus finanziellen Gründen vom Besuch der VHS auszuschließen, können Schüler, Studierende, Auszubildende, Arbeitslosengeld-I und -II-Empfänger sowie Bezieher von Wohngeld gegen einen Nachweis eine zum Teil erhebliche Ermäßigung beantragen. Eine weitere Vergünstigungsmöglichkeit besteht durch den Erwerb der VHS-Karte für 19 Euro.
> Die VHS empfiehlt für alle Angebote eine Online-Anmeldung unter www.vhs-duisburg.de. Die Anmeldung kann auch per Post (Anmeldekarte im Programmheft) oder per E-Mail erfolgen.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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