Mit den entsprechenden Maßnahmen
könnte man den Radverkehr verdreifachen

Zu diesem Ergebnis kommt eine vom ADFC in Auftrag gegebene Studie des Fraunhofer Instituts. Wohlgemerkt, es handelt sich um Alltagsverkehr, nicht um Freizeitradler, deren Infrastruktur schon jetzt weitestgehend zufriedenstellend ist. Bleibt allerdings alles wie gehabt, also eine Infrastruktur mit der nur Mutige und / oder Routinierte klarkommen, wird lediglich eine Steigerung des Radverkehrs an den Alltagsfahrten um 2 % prognostiziert.
Gegner der Studie führen an, Deutschland würde nie einen Radverkehrsanteil wie Dänemark und die Niederlande erreichen, da die Topografie eine ganz andere ist. Stimmt, Deutschland ist mal flach, mal hügelig, mal bergig. Aber selbst in hügeligen und bergigen Gegenden gibt es längere flache Abschnitte, wo man problemlos mit dem Fahrrad fahren kann.
Außerdem liegt es ja nicht nur an der Topografie, dass nur ein geringer Prozentsatz der Bürger bereit ist, ihr Fahrrad im Alltag zu nutzen. Ein nicht minder wichtiger Grund dafür ist die Infrastruktur mit ihren vielen Gefahrstellen.
Auf breiten, vom Autoverkehr getrennten Radwegen im Stil des RS1 traut sich vermutlich jeder, zu fahren und bei allen Wegen, die nicht allzu weit sind und bei denen keine schweren Gegenstände transportiert werden müssen, könnte dann zumindest bei einigen das Fahrrad anstelle des Autos zum Einsatz kommen.
Warum tut sich Deutschland eigentlich so schwer damit, solche zu bauen? Und wieso dauert der Bau des RS1 sooooo lange?
P.S. Eine bessere Radinfrastruktur hilft nicht nur Radfahrern, sondern allen. Wenn sich mehr Leute für ihre kurzen Alltagswege aufs Fahrrad trauen, werden die Straßen leerer und es gibt weniger innerstädtische Staus sowie weniger Kampf um Parkplätze. Des weiteren spart es Geld - zumal sich dann einige Paare ein Auto teilen werden, wenn nicht mehr zwingend für jeden Weg eines gebraucht wird.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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