Lebenshilfe hat doppelten Grund zur Freude
Jubiläum und Neubau
Die Lebenshilfe Duisburg e.V. will Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen dabei unterstützen, ein möglichst normales Leben zu führen, von der Kindheit bis ins Alter. Sie setzt sich deshalb für die Anerkennung behinderter Menschen ein. Und das seit sechs Jahrzehnten.
Erst vor kurzem feierte sie ihr 60-jähriges Jubiläum mit Festreden von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Ulla Schmidt, der Vorsitzenden der Bundesvereinigung Lebenshilfe und ehemaligen Bundesministerin für Gesundheit. Lobende Worte für die Arbeit der Organisation fanden auch Brüning, Landesgeschäftsführerin der Lebenshilfe NRW, und Oberbürgermeister Sören Link.
Im Kreise vieler Mitglieder, Freunde und Sponsoren würdigte Bundestagspräsidentin würdigte Bärbel Bas im AV Concept Store der Duisburger Werkstatt die Arbeit der Lebenshilfe Duisburg für Menschen mit Handicap und deren Angehörige. Dass es noch viele Problemfelder in der Inklusion zu bearbeiten gilt, zeigten auch die Ausführungen der weiteren prominenten Festredner. Die Auszeichnung verdienter Mitglieder als Ehrenmitglied rundete den offiziellen Teil ab.
"Es ist doch normal,
verschieden zu sein"
Für willkommene Unterbrechungen sorgte als Moderator der Kabarettist Kai Magnus Sting, der in gewohnt witziger Weise die Überleitungen zu den nächsten Rednern herstellte. Unterstützt wurde er dabei von Jupp Götz, dem es nach dem offiziellen Teil gelang, mit Gitarre und Gesang die Gäste zum Mitsingen zu animieren.
Angetan vom Verlauf der Veranstaltung zeigte sich auch die Vorstandsvorsitzende Dagmar Frochte: „Es war ein schöner Abend im festlichen Rahmen mit besonderen Gästen, vielen Freunden und Förderern der Lebenshilfe Duisburg.“ Anton Koller, ihr „Vize“, zog ein ähnlich positives Fazit nach der Veranstaltung: „Unser Motto 'Es ist normal verschieden zu sein' scheint mehr und mehr Gehör zu finden.
Es gab jetzt für die Lebenshilfe noch einen weiteren Grund, 2022 als wegweisendes Jahr zu bezeichnen. Die GEBAG als Bauherr hat im November gemeinsam mit der Lebenshilfe Duisburg feierlich das „Bunte Haus der Lebenshilfe“ an der Weseler Straße 151-153 in Marxloh eröffnet. Das fünfgeschossige Mehrfamilienhaus ist kein „gewöhnlicher“ Neubau. Es bietet auf über 2.000 Quadratmetern Fläche sechs verschiedene Angebote in den Bereichen Therapie, Betreuung und gemeinschaftliches Wohnen.
Eine Vielzahl an
Therapiemöglichkeiten
In einer viergruppigen Kindertagesstätte werden auf zwei Etagen rund 65 Kinder mit und ohne Handicap betreut. Auf insgesamt über 600 Quadratmetern Außenfläche haben die kleinen Hauptpersonen genügend Platz, sich an der frischen Luft auszutoben. Zudem bietet eine Interdisziplinäre Frühförderung Therapie-Möglichkeiten wie Logopädie, Ergotherapie oder psychologische und heilpädagogische Maßnahmen für Kinder bis zu sechs Jahren.
„Die GEBAG hat am Standort eine Problemimmobilie gekauft und durch den Abriss Platz für Neues geschaffen. Das neue Haus der Lebenshilfe wird den Stadtteil Marxloh bereichern, da bin ich mir sicher.“, betonte OB Sören Link bei der Eröffnung. „Einen Mehrwert schaffen, dies gelingt uns mit dem Projekt in der Weseler Straße gleich in zweifacher Hinsicht“, führt GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer aus.
„Zum einen werten wir den Standort durch den Neubau architektonisch und städtebaulich auf, zum anderen können wir gemeinsam mit unserem Partner, der Lebenshilfe Duisburg, für die Menschen in Marxloh wichtige Angebote schaffen“, ergänzt er.
Unterstützung von
Menschen mit Handicap
Die Lebenshilfe Duisburg hat einen Mietvertrag mit einer Laufzeit von 30 Jahren abgeschlossen. Das sei ein weiteres Zeichen für die bewährte und starke Partnerschaft zwischen der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft und der Lebenshilfe. Michael Reichelt, Geschäftsführer der Lebenshilfe Duisburg: „Das Bunte Haus setzt ein Zeichen für Marxloh, den Duisburger Norden und auch für die Gesamtstadt. Wir glauben an die Zukunftsfähigkeit von Marxloh. Das Bunte Haus wird mitten drin sein und Anlauf- und Treffpunkt für die verschiedensten Menschen werden.“
Zusätzlich werden am Standort unterschiedliche (betreute) Wohnformen eingerichtet: In einer WG werden in acht Apartments erwachsene Autisten im Alter von 18 bis 35 Jahren betreut. Die Bewohner werden bei der eigenständigen Lebensführung und auch bei der beruflichen Orientierung unterstützt. Einen ähnlichen Schwerpunkt hat eine Wohngruppe für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren mit autistischen Verhaltensweisen.
Ein weiteres Augenmerk legt die Lebenshilfe Duisburg am neuen Standort auf die Unterstützung von Menschen mit Handicaps. Es sind Singlewohnungen für Menschen mit Einschränkungen entstanden, die zwar betreut werden, aber dennoch allein leben können. Die GEBAG hat insgesamt über 5,6 Millionen Euro in das Projekt investiert.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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