Ist Friemersheim unterversorgt? Im Stadtteil sorgt man sich um die Lebensmittel-Märkte und streitet
Große Aufregung in Friemersheim: Wie es nach der Schließung des Edeka-Marktes auf der Kronprinzenstraße weitergehen soll, fragen sich unter anderem auch die Fraktionen.
"Das urplötzliche Aus des Edeka-Markts Marktstraße/Kronprinzenstraße hat nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Verantwortlichen überrascht. Nunmehr stehen Friemersheim, das Dorf und die Eisenbahnsiedlung ohne Vollversorger da. Lediglich zwei Discounter sorgen für eine Grundversorgung der Bevölkerung", schreibt Ferdi Seidelt (CDU) und bringt Anfragen in die nächste Bezirksvertretung ein. Fragen nach der Zukunft. Außerdem soll die Bezirksvertretung eine Task Force beschließen, "die alle Möglichkeiten des Areals Markt-/Kronprinzenstraße auslotet, um über auch eine bauliche Erweiterung den augenscheinlich unverzichtbaren Anforderungen an einen zeitgemäßen Vollversorger-Standort möglichst nahe zu kommen." Das klingt nach Notfall.
Dass die CDU die Schließung der Edeka-Filiale quasi mit dem Niedergang des Stadtteils inhaltlich verbindet, kritisierte Dietmar Vornweg vom Bauverein Friemersheim. Und Reiner Friedrich (SPD) beanstandete, dass das Thema in den parlamentarischen Raum eingebracht wird, wo es doch dafür die "Ideenwerkstatt" gibt, darin vertreten sind alle Fraktionen der Bezirksvertretung, der Bauverein, das Bündnis für Familie, die Kaufleute, die Bezirksverwaltung und das Planungsamt.
Eigentlich Thema der Ideenwerkstatt
Friedrich: "Nach der Pressemitteilung von Samstag müssen wir davon ausgehen, dass die CDU die Zusammenarbeit in diesem Gremium aufkündigt, denn sie zieht jetzt wieder durch ihre Anfragen und Anträge die Kompetenz dieser Ideenwerkstatt in den parlamentarischen Raum der Bezirksvertretung, obwohl sie durch ihre Mitglieder in dem Gremium doch immer inhaltlich informiert sein müsste."
Ideenwerkstatt besteht seit anderthalb Jahren
Wenn nun Inhalte ohnehin wieder in der Bezirksvertretung diskutiert werden, ist das Gremium de facto überflüssig.
Friedrich zu den Fakten: "Die Ideenwerkstatt ist mit Edeka seit mehr als einem Jahr im Gespräch, um zukunftsträchtige Lösungen für Friemersheim zu finden, da nach Aussage von Edeka der derzeitige Bestand nur noch mittelfristig aufrecht erhalten wird. Von kurzfristiger Schließung war nie die Rede."
Eine Erweiterung am derzeitigen Standort sei nicht möglich, da nicht genügend Fläche zur Verfügung stehe. Die Ideenwerkstatt habe prüfen lassen, ob es denn vom Flächenbedarf her möglich sei, einen neuen Vollversorger, unter Beibehaltung des Wochenmarktes, auf der Marktplatzfläche zu errichten.
Die Untersuchung habe ergeben, dass dies grundsätzlich möglich ist.
Die Ideenwerkstatt habe für das Frühjahr beschlossen, einen öffentlichen Workshop unter Federführung der EG DU durchzuführen, auf dem die Fragen der zukünftigen Nutzung der Marktfläche mit der Friemersheimer Bevölkerung diskutiert werden sollen. Erst dann solle entschieden werden.
"Eine schnelle Lösung wird es für Friemersheim nur geben", so der Sozialdemokrat, "wenn eine Neuvermietung des derzeitigen Edeka-Standortes möglich ist. Dies ist auch Sache des Eigentümers."
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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