Initiative zeigen für eine gesunde Arbeitswelt – „Diabetes@Work“ als Gast von HKM in Duisburg

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Experten diskutierten nun in Zusammenarbeit mit HKM im Haus der Unternehmer Möglichkeiten der Prävention und Unterstützung von chronisch Kranken am Arbeitsplatz

Arbeiten am Stahlkessel bei extremen Temperaturen, körperlich anstrengende Tätigkeiten, Schichtarbeit im 24-Stunden-Modus an sieben Tagen in der Woche – für das Stahlunternehmen Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH in Duisburg der ganz normale Betriebsablauf. Dies ist nur mit gesunden und leistungsfähigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu bewerkstelligen.

Traditionelle Industriezweige bilden neben dem wachsenden Dienstleistungssektor die Grundlage für die Wirtschaftskraft Deutschlands.

Trotz moderner Produktionsverfahren und technologischer Innovationen gibt es in der Schwerindustrie auch heute noch Arbeitsplätze mit großen körperlichen Belastungen für die Angestellten. Für Unternehmen mit chronisch kranken Arbeitnehmern, insbesondere Menschen mit Diabetes, stellt dies eine große Herausforderung dar.

Steigende Zahlen chronischer Erkrankungen im arbeitsfähigen Alter, wie beispielsweise Diabetes, stellen ein Risiko für die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter dar – und damit für die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen.

Was können Unternehmen tun, um diese Risiken zu begrenzen und sich frühzeitig für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu engagieren? Welche politischen Rahmenbedingungen braucht es, um die Betriebe dabei zu unterstützen?

Und last but not least: Wie können Prävention und Kuration von chronischen Krankheiten wie Diabetes, speziell bei körperlich stark herausfordernden Tätigkeiten gelingen?

Diesen und weiteren Fragen ging die Initiative Diabetes@Work bei seiner zweiten Länderstation als Gast von HKM in Duisburg nach.

Die Moderation hatte Lisa Braun, Presseagentur Gesundheit, übernommen.

„Der Betrieb ist ein sehr wichtiger Ausgangspunkt für Gesundheit. Seit mehreren Jahrzehnten arbeiten wir kontinuierlich an der Verbesserung der Arbeitsschutzmaßnahmen für unsere rund 3.000 Mitarbeiter und an der Einbindung von Menschen mit Diabetes in den alltäglichen Betriebsablauf“, führte Peter Gasse, Arbeitsdirektor von HKM, nach seiner Begrüßung aus.

Dr. Gerd Kräh, Director Government Affairs, Lilly Deutschland GmbH, ging bei seiner Begrüßung ebenfalls auf die Notwendigkeiten ein, ein adäquates Gesundheitsmanagement in einem Unternehmen vorzuhalten.

Dr. Wolfgang Panter, Leitender Betriebsarzt bei HKM gab einen Praxiseinblick zum betrieblichen Gesundheitsmanagement und Diabetesprävention bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann und fügte hinzu:

„Schichtarbeit und körperlich belastende Tätigkeiten, wie sie bei uns an der Tagesordnung sind, erfordern frühzeitige Interventionen und Präventionsmaßnahmen, die auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnitten sind.“

Unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales von Nordrhein-Westfalen und nach einem Impulsvortrag zum Thema

„Die Rolle von Unternehmen bei Prävention und Gesundheit am Arbeitsplatz in NRW“

von Staatssekretär Dr. Wilhelm Schäffer erörterten die vor Ort aktiven Akteure in Person von Dr. med. Ernst-Otto von Reis, Diabetologe DDG und Reinhard Brücker, Vorstandsvorsitzender der BKK vor Ort, wie der Austausch zwischen Werksarzt und niedergelassenen Diabetologen unter Beteiligung von Krankenkassen und weiteren Netzwerkakteuren funktionieren kann.

Die anschließende politische Diskussion nahm diesen Ball auf. Vertreter von Bundes- und Landespolitik sowie von Krankenkassen und Gewerkschaften diskutierten über die Rolle der Politik bei der Unterstützung von Maßnahmen gegen Diabetes im Unternehmen.

Die Podiumsteilnehmer, Helga Kühn-Mengel MdB, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit für die SPD-Bundestagsfraktion und Präsidentin der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V., Peter Preuß MdL, Mitglied im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie arbeits- und sozialpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion NRW, Anne-Kathrin Klemm, Abteilungsleiterin Politik des BKK-Dachverbandes, Norbert Keller, Betriebsrat HKM und Bernhard Graefenstein, Fachsekretär für Demografie IG BCE Nordrhein waren sich einig, dass Politiker auf Landes- und Bundesebene in der Pflicht seien, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen und dadurch Betriebe noch besser zu unterstützen.

Die Länderstation in Nordrhein-Westfalen war bereits die zweite Veranstaltung von „Diabetes@Work“, den Auftakt bildete ein Besuch bei der Fraport AG im Herbst 2014. Ziel der Initiative und ihrer Partner ist es, aufzuzeigen, wie Unternehmen zum Ausgangspunkt für Prävention und Früherkennung bei Diabetes werden können und welche politischen Rahmenbedingungen dafür nötig sind.

Dabei soll auch erkundet werden, wie sich bestehende Leuchtturmbeispiele flächendeckend umsetzen und auf alle Unternehmensgröße anpassen lassen. Mit den Erkenntnissen der einzelnen Länderstationen will die Initiative auf Bundesebene Impulse für eine Nationale Diabetesstrategie setzen.

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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