Gen-Z-Influencerin:
Ich mache keine unbezahlten Überstunden
So lautet die Schlagzeile, und schon geht die Facebook-Gemeinde steil.
Ich verstehe das so, als wenn es ihr gar nicht um ein paar wenige Minuten geht oder wenn es MAL vorkommt, dass man länger bleiben muss, sondern um den Fall, wenn die Arbeit nur zu schaffen ist, wenn man ständig eine halbe Stunde dranhängt. Und wenn das der Fall ist, ist die Personaldecke zu dünn. In einem guten Unternehmen kommt so was nämlich gar nicht vor. Schwankungen werden in einem guten Unternehmen entweder über ein Zeiterfassungskonto verrechnet oder es wird, wenn es im Ausnahmefall mal notwendig ist, länger zu bleiben, vorab angekündigt und der Mitarbeiter darf sich die Stunden aufschreiben und zu einem späteren Zeitpunkt Freizeitausgleich nehmen.
Aber an den Facebook-Kommentaren zeigt sich wieder, dass die meisten scheinbar lieber nach oben buckeln und nach unten treten, sprich auf den Mitarbeiter einhauen, der nicht bereit ist, das mitzumachen. So aber wird sich die Situation nicht ändern.
Besser ist es, den Arbeitgeber anzusprechen und auf die Situation hinzuweisen. Ein guter Arbeitgeber, dem etwas an seinem Personal liegt, wird nun reagieren und, wenn es ein dauerhafter Zustand ist, mehr Personal einstellen; wenn es ein saisonaler oder vorübergehender Zustand ist, ggf. auch befristet oder von der Zeitarbeit oder auch einen Minijobber, der hier oder da mal aushelfen kann.
Reagiert er nicht, sind ihm die Mitarbeiter anscheinend egal und es geht nur um den Umsatz. Hier müssten nun eigentlich alle zusammenhalten und es wirklich ein paar Tage oder Wochen durchziehen, pünktlich Feierabend zu machen. Wenn dadurch die Situation eskallert, muss der Arbeitgeber handeln. Und wenn alle Mitarbeiter zusammenhalten, kann ihnen gar nicht groß passieren. Wenn es nur ein oder zwei Arbeitnehmer sind, die aufmucken, können diese schnell entlassen und durch andere ersetzt werden. Die gesamte Belegschaft einen Betriebs zu entlassen wird allerdings schwierig.
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