Gesprächskreis für Eltern chronisch kranker Kinder
„Ich bin nicht allein“

Der monatliche Gesprächskreis für die Eltern chronisch kranker Kinder findet immer am 1. Dienstag eines Monats statt.
Foto: Helios
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Am Dienstag, 5. April, startet der Gesprächskreis „Ich bin nicht allein“ in der Helios St. Johannes Klinik in Duisburg-Hamborn für Eltern chronisch kranker Kinder.

Damit soll ein Raum für die unterschiedlichsten Fragen und Themen geschaffen werden, die gemeinsam besprochen und diskutiert werden können. Dabei steht Cornelia Kaiser, gelernte Kinderkrankenschwester und Pflegetrainerin der Familialen Pflege am Helios Klinikum Duisburg, mit ihrer langjährigen beruflichen Erfahrung, aber auch mit ihrem persönlichen Erleben als Mutter eines chronisch kranken Kindes den Eltern zur Seite.

Der Bedarf
ist groß

„Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn Eltern von gesunden Kindern überhaupt nicht verstehen können, welche Sorgen und Ängste das tägliche Leben mit einem chronisch kranken Kind belasten. Man fühlt sich so allein. Deshalb ist es mir eine Herzensangelegenheit, diesen Gesprächskreis anzubieten“, erklärt Kaiser. Der Bedarf ist groß, denn chronische Erkrankungen bei Kindern sind häufig.

Zu ihnen zählen unter anderem Allergien, Atemwegserkrankungen wie Asthma, Hauterkrankungen wie Neurodermitis, chronische Darmentzündungen, Epilepsien oder ADHS. Das Robert Koch-Institut hat in einer Langzeit-Kindergesundheitsstudie herausgefunden, dass 11,4 Prozent der Mädchen und 16 Prozent der Jungen zwischen 0 und 17 Jahren von chronischen Gesundheitsstörungen, die länger als ein Jahr andauern, betroffen sind. Bei jedem sechsten Kind und jedem vierten Jugendlichen liegt eine chronische Grunderkrankung vor.

Dramatische
Schicksale

Hinter diesen Zahlen stecken viele dramatische Schicksale, denn trifft die Diagnose einer chronischen Erkrankung das eigene Kind, stellt sie das Leben vieler Familien auf den Kopf. Viele zusätzliche Fragen, die für andere gleichaltrige Kinder keine Rolle spielen, sind nun elementar. Wie kann man bestmöglich mit der Situation umgehen, für sich selbst, für das Kind und für die gesamte Familie? Erzählt man dem Umfeld (Kindergarten und Schule) von der Krankheit oder verschweigt man diese? Macht man das eigene Kind damit zum Außenseiter? Wie kann man es am besten schützen? Wie schaffe ich trotz alledem eine größtmögliche Normalität?

Doch nicht nur das Kind selbst, auch die Eltern, Geschwisterkinder und andere Familienmitglieder sind von den Veränderungen direkt betroffen. „Für betroffene Eltern ist es häufig schon eine große Erleichterung, wenn sie feststellen ‚ich bin nicht alleine‘“, so Kaiser. Unter diesem Motto steht deshalb auch der Gesprächskreis, der jeden 1. Dienstag im Monat in der Helios St. Johannes Klinik stattfindet. In lockerer Runde haben betroffene Eltern hier die Möglichkeit, sich auszutauschen, Informationen zu erhalten und mehr über verschiedene Anlaufstellen zu erfahren.

Schlimme
Isolation

Aber auch die Frage, was man für sich selbst tun kann, um Kraft zu tanken, soll Thema sein. Dazu gehören auch Zeit für soziale Kontakte und für Selbstfürsorge. „Ich habe mich damals allein gefühlt. Die Isolation, welche die Krankheit des eigenen Kindes mit sich bringt, ist schlimm. Daher möchte ich die Eltern gerne vernetzen und ihnen einen sicheren Raum geben, in dem alle Fragen gestellt werden dürfen“, sagt Kaiser.

Sie ergänzt: „Es ist mir wichtig, dass die Teilnehmer gestärkt aus dem Gesprächskreis herausgehen, um besser für die herausfordernde Situation zu Hause gewappnet zu sein. Es gibt zwar kein Geheimrezept, jeder muss seinen eigenen Weg in dieser Situation finden. Aber genau dabei möchte ich die Eltern gerne unterstützen.“

Monatlicher
Gesprächskreis

Der Gesprächskreis findet jeden 1. Dienstag im Monat von 9.30 bis 11.45 Uhr statt.
Um eine telefonische Anmeldung unter Tel. 0203 / 546 41 723 wird gebeten.
Die geplante Gruppengröße beträgt fünf bis sechs Personen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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