Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine
Stadt Duisburg richtet Krisenstab zur Ukrainekrise ein
Auf Initiative von Oberbürgermeister Sören Link hat der Krisenstab „Ukraine“ seine Arbeit aufgenommen. Unter der Leitung von Stadtdirektor Martin Murrack wird er die notwendigen Maßnahmen zur Versorgung und Unterbringung der Geflüchteten aus der Ukraine koordinieren. Zudem sollen über den Krisenstab die lokalen Hilfsangebote der Duisburgerinnen und
Duisburger organisiert werden.
Oberbürgermeister Sören Link betont: „Einmal mehr zeigt Duisburg große Solidarität. Dafür bin ich sehr dankbar. Es ist mir wichtig, dass wir den Menschen aus dem Kriegsgebiet in Duisburg einen sicheren Hafen bieten. Wir werden sie mit offenen Armen empfangen und in unserer Stadt willkommen heißen.“
Als eine der ersten Maßnahmen hat der Krisenstab ein Welcome Center eingerichtet. Im Bertolt-Brecht-Berufskolleg/Schulzentrum Süd Am Ziegelkamp 28-30 in Duisburg-Huckingen soll die Aufnahme der Geflüchteten in Duisburg organisiert werden. Dazu zählen die medizinische
Erstuntersuchung, Coronatests, die Einrichtung einer Apotheke sowie eine Kleiderkammer.
Heute Nacht konnten die Hallen 3 und 4 im Schulzentrum Süd fertig gestellt werden. Die Turnhallen des BBBK und der Sekundarschule sind für jeweils 135 Flüchtlinge eingerichtet. Die einzelnen „Wohneinheiten“ sind jeweils für vier Flüchtlinge vorgesehen. Auch die Betreuung und Unterbringung von Haustieren ist berücksichtigt und sichergestellt.
„Die Feuerwehr hat über Nacht ganze Arbeit geleistet, um den Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind, das Ankommen in Duisburg so angenehm wie möglich zu machen. Dafür mein herzliches Dankeschön“, sagt Krisenstabsleiter Martin Murrack.
Vor Ort werden alle Ankommenden zunächst einem Corona-Schnelltest unterzogen und registriert. Danach bekommen sie ihre vorübergehende Unterkunft zugeteilt. Fehlende Medikamente, Hygieneartikel, Bekleidung usw. bekommen sie ebenfalls vor Ort aus einer eingerichteten Kleiderkammer und Apotheke. Hierzu werden die von den Duisburger*innen gesammelten
Spenden verwendet. Auch für eine Spielecke ist gesorgt. Innerhalb der ersten 48 Stunden werden dann alle Ankommenden vor Ort medizinisch untersucht. In diesem Rahmen wird auch eine TBC-Untersuchung stattfinden.
Ziel ist es im Anschluss den Geflüchteten möglichst schnell eine Wohnung zuzuteilen. Hierzu werden alle Wohnungsangebote zeitnah gesichtet.
Hintergrundinfos zur aktuellen Situation:
Üblicherweise erfolgt die Zuweisung geflüchteter Menschen über eine zentrale Zuweisung durch Bund und Land. Geflüchtete aus der Ukraine, die auf privatem Weg nach Duisburg kommen, werden gebeten, sich zunächst an die Stadt Duisburg zu wenden.
(Zum Hintergrund: Personen aus der Ukraine dürfen sich 90 Tage frei im Bundesgebiet aufhalten. Von daher ist es durchaus möglich, dass Personen selbständig oder mit Hilfe von Verwandten oder - wie in der vergangenen Woche zum Beispiel durch die jüdische Gemeinde - nach Duisburg kommen.
Die grundsätzliche Verteilung wird aktuell zwischen dem Bund und den Ländern geregelt.
Über Call Duisburg 0203/94000 ist die Erreichbarkeit sichergestellt. Unterzubringende Personen werden registriert und kontaktiert.
Für Hilfsangebote wurde die E-Mail-Adresse „ukrainehilfe@stadt-duisburg.de“ eingerichtet.
Wie viele Personen aus der Ukraine sich zurzeit im Stadtgebiet Duisburg aufhalten, ist nicht zu beziffern. Viele geflüchtete Personen halten sich augenscheinlich bei Verwandten, Freunden oder Bekannten auf. Die Stadt Duisburg hat aktuell 101 Personen untergebracht. Weitere 59 Personen
wurden bereits von Privatpersonen angekündigt, die Aufnahme soll im Welcome-Center stattfinden. Hier wurden Stand heute Mittag 16 Personen untergebracht. Der ungesteuerte Zustrom über private Initiativen ist für die Stadt Duisburg nicht kalkulierbar. Deshalb bittet die Stadt den Unterbringungsbedarf von Personen rechtzeitig bekannt zu geben.
Die wohnungswirtschaftlichen Netzwerke Wohnen und Leben in Duisburg als auch das Duisburger Beratungsnetzwerk für private Vermieter DBI wurden aktiviert, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Dabei ist es wichtig, dass die Wohnungen auch schnell beziehbar sind. Bisher sind die ersten fünf Wohnungen mit insgesamt 17 Personen belegt. Die Gemeinnützige Gesellschaft für Beschäftigungsförderung mbH (GfB) ist mit Hochdruck dabei, die zur Verfügung stehenden Wohnungen mit Möbeln auszustatten. Außerdem hat die GEBAG 51 Wohnungen bereitgestellt.
Über die zentrale E-Mail-Adresse „wohnraumangebot@stadt-duisburg.de“ sind inzwischen deutlich mehr als 200 Hilfsangebote eingegangen, die nun durch das Amt für Soziales und Wohnen gemeinsam mit der Feuerwehr Duisburg gesichtet und ausgewertet werden. Die meisten Angebote stammen von Privatpersonen. Die Herausforderung besteht darin, jedes Angebot auf Realisierbarkeit zu prüfen und mit den Bedarfen der Flüchtlinge abzugleichen. Zu den Wohnraumangeboten gehören meist leerstehende Wohnungen. Die Stadt Duisburg bittet um Verständnis dafür, dass nur abschließbare Wohnungen (mit eigenem Badezimmer und Kochmöglichkeit) genutzt werden können. Nicht mehr benötigte Kinderzimmer, das Schlafsofa
im Wohnzimmer oder ähnliches sind nicht tauglich.
Die Beigeordnete für Bildung, Arbeit und Soziales Astrid Neese erklärt: „Ich freue mich sehr, dass wir bereits 17 Menschen in Wohnungen unterbringen konnten. Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck daran, die zahlreichen Wohnungsangebote zu sichten, auszustatten und den Familien zur Verfügung zu stellen. Die Versorgung mit einer Wohnung hat erste Priorität."
Zur Sicherstellung der Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) ukrainische Flüchtlinge, wurde der Fachbereich Asyl des Amtes für Soziales und Wohnen personell aufgestockt. Auf der Beekstraße 38 in Duisburg-Stadtmitte werden von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 16 Uhr Anträge entgegengenommen. Auch der Krankenversicherungsschutz ist durch den Bezug von Leistungen nach dem AsylbLG gewährleistet.
Die Hilfsbereitschaft ist enorm und geht weit über reine Wohnangebote hinaus. Dringend benötigte Sachspendenartikel können der Internetseite der Stadt Duisburg (www.duisburg.de) entnommen werden. Für Geldspenden für Geflüchtete in Duisburg wird in Kürze auf der Internetseite der Stadt Duisburg ebenfalls eine Möglichkeit bekannt gegeben.
Spendenaufruf bleibt bis einschließlich Samstag bestehen
Bereits eine halbe Stunde nach dem gestrigen Aufruf kamen die ersten Bürger zur Feuerwache in Duisburg-Homberg. Am gestrigen Abend und heutigen Vormittag haben ca. 200 BürgerInnen bereits einige Sachspenden abgegeben. Aus den gespendeten Hygieneartikeln entstehen momentan ca. 500 Hygiene Sets für die ankommenden Flüchtlinge.
Wir erneuern noch einmal den gestrigen Aufruf mit den benötigten Artikeln. Diese Materialien werden dringend benötigt: Zahnbürsten, Zahncreme, Duschgel, Damenbinden, Tampons, Handtuch 70x140 cm, Einwegrasierer, Rasiergel, Waschhandschuh Baumwolle, Deodorant, Körperlotion, Tiernahrung für Hunde, Katzen und Vögel. Spielzeuge für Babys, Kleinkinder und Kinder sind mittlerweile ausreichend vorhanden.
Besonders hoher Bedarf besteht an Duschhandtüchern (70x140 cm) und Hygieneartikeln für Kinder (Zahnbürste und -Pasta, Duschgel) sowie Kinderschlafsäcke.
Am heutigen Mittwoch können die Spenden auf der Feuerwache in Homberg (Rheindeichstr. 22, 47198 Duisburg) bis 20 Uhr und ansonsten noch von Donnerstag bis einschließlich Samstag in der Zeit von 8 bis 20 Uhr abgegeben werden. Bitte dazu die Notausfahrt hinter der Westfalen-
Tankstelle auf der Rheindeichstraße nutzen und der Beschilderung folgen.
Dieser Text stammt von der Stadt Duisburg höchstpersönlich.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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