Gruselige Halloween Horrorshow lockte in das Haus der Familie Driske in Rheinhausen
„Cirkus des Grauens“ - so stand es über dem Eingang zu einem Einfamilienreihenhaus an der Winkelhauser Straße in Asterlagen, und eingeladen hatte am Halloweenabend Michael Driske, 42 Jahre alt, und ein Freund des alten Volksbrauchs am Abend und in der Nacht vor Allerheiligen.
Dieses Brauchtum war ursprünglich vor allem im katholischen Irland verbreitet. Die irischen Einwanderer in die USA pflegten ihre Bräuche in Erinnerung an die Heimat und bauten sie aus.
Nach zwei Jahren in den USA und vielen Besuchen war das, was wir dort in Rheinhausen gesehen haben, aber ein echtes Highlight, das zumindest für mich völlig ungewöhnlich war.
Bei unserer Ankunft warteten vor dem Haus gut 500 Menschen um durch den genialen Gruselparcours in mehreren Themenzimmern laufen zu können.
Hausherr Michael Driske erzählte, wie es zu diesem außergewöhnlichen Speltakel gekommen war:
„Vor 4 Jahren wollte ich mit meiner damals 13 Jahre alten Tochter zu Halloween irgendwohin gehen. Doch es gab nichts Vernünftiges. Da haben wir eben das eigene Heim dekoriert und Schilder raus gehängt, dass die Kinder der Nachbarn vorbeischauen können, um Halloween kennenzulernen. Aber Es kam niemand! Eine Frau rief sogar an und fragte Kann mein Kind wirklich kommen?
Es kamen dann auch zwei Kinder an dem Abend! Doch dann kam die Entscheidung, hören wir damit auf oder machen wir es so groß, dass mehr Kinder kommen!? Wir entschieden uns für „Weitermachen!“.
Es gibt eine Szene in Deutschland, die Halloween begeistert feiert. Dann ging es um den Ort. Die Garage war zu klein und so wurde dann mit einem 50qm Zelt im Garten angefangen. Wir haben dann noch Familie und Kollegen mit eingebunden und daraus wurde das, was wir heute hier sehen!“
Jahrelang hat man an dem Konzept gearbeitet und alleine 2012 gab es ein halbes Jahr der Vorbereitungen. Und da stimmte dann aber einfach alles an diesem Halloweenabend. Man hatte viel Arbeit bei den Vorbereitungen und Requisiten sogar aus den USA besorgt.
Gruselige Geräusche schallten aus Lautsprechern in dem Gruselkabinett im Garten und Haus der Familie Driske und es erschallte ein schaurig schriller
„Geisterschloss Song“
Spürt ihr die Luft, Tief aus der Gruft
Weht ein gar sonderbarer Duft
Ein Geruch ganz auserlesen,
Von Kadavern die verwesen
Voyez les signes, Versteht ihr die Zeichen
An diesem Ort voll von friedlichen Leichen
Wächst neues Leben, entsteht neue Wärme
Schon fressen Maden sich durch die Gedärme
Fauliges Fleisch ganz mit Würmern bedeckt,
dann isch jo gut, dass ma vorher verreckt
Tief aus der Gruft, klingt unser Lied, Fröhlich beschwingt und schön morbid
Wie jedes Jahr wird offenbar,
dass sie noch lebt, die Geisterschar
Wenn im Herbst die Nebelschwaden,
Grausam kriechen um die Waden
Aus dem Sarg aufzustehen,
Alte Freunde mal wieder zu sehen
A quell plaisier, Mit ihnen zu scherzen,
Du spürst die Angst frist sich in ihre Herzen
Doch s’isch scho schzpot für die Mensche zu fliehn,
Denn heute Nacht feiern wir Halloween
Tief aus der Gruft, klingt unser Lied, Fröhlich beschwingt und schön morbid
Langsam wird’s Kalt,
denn du wirst alt, dann endet hier dein Aufenthalt
Auf dich wartet schon der Klerus,
Du sagst nur noch leise Servus
Denn irgendwann kommt auch jeder dahinter,
Ob man es will oder nicht es wird Winter
Es tut so gut seine Wut abzukühlen
Doch hört man dabei auch auf was zu fühlen
Über das Land legt ganz sacht sich der Schnee
E bientot tu seras tu gelee
Tief aus der Gruft, klingt unser Lied, Fröhlich beschwingt und schön morbid
Und sogar Patrick Steffen, den man bei einem Musikevent kennengelernt hat, hat man über die Halloween Aktion berichtet und dieser hatte sich spontan entschieden, mit seinem Gesang die Wartezeit der Besucher etwas angenehmer zu gestalten. Als Vampir verkleidet gelang dem „richtigen Ausnahmetalent mit einer Wahnsinnsstimme", so das überwiegende Urteil bei Fans, Medien und im Musikbusiness, dieses bravourös
Patrick ist eingeladen worden und hat spontan zugesagt!
Und für Anna, die in der langen Schlange anstand, gab es zum 11. Geburtstag sogar ein nettes „Happy Birthday“ von dem bekannten Nachwuchsstar und den rund 500 Wartenden.
Ebenfalls für die musikalische Unterhaltung sorgte auch Sänger Maiko Marcell, dessen Karriere 1999 mit seiner Debüt-Single "Du ich klau Dir Dein Herz" startete sowie die bekannte Schlagersängerin „Nicki“.
Natürlich waren viele Rheinhausener gekommen, aber auch aus Baerl, Krefeld, Willich, Moers und sogar aus Köln waren die Besucher angereist um das herrliche Spektakel zu genießen.
Besucherstimmen:
Eine Familie aus Köln: „Einfach nur faszinierend. Soviel Liebe zum Detail! Ich bin überwältigt!“
Die Nachbarin von gegenüber: „Ich bin hellauf begeistert! Weiter so!“
Und auch der 8 jährige Francesco hatte sich nicht erschreckt!
Dani, die Dame des Hauses erklärte noch einmal:
„Es wird jedes Jahr ein bisschen schöner! Der Gruselexkurs ist bis aufs letzte I Tüpfelchen geplant! Es ist alles geschützt! Die Menschen benehmen sich ganz toll! Wir brauchen immer 6 Monate für die Planung und wenn dann Anfang Oktober das Zelt aufgebaut und dann alles nach und nach entsteht steigt natürlich die Spannung. Ich habe dieses Michael so gegönnt und machen gerne mit. Die Dekoration zu basteln ist nach einem langen Arbeitstag wie eine Erholung und die Vorfreude wächst von Tag zu Tag!“
Als Cirkusdirektorin steht sie am Eingang und lässt immer kleine Gruppen ins „Gruselhaus von Rheinhausen“.
Und immer wieder hört man die Schreckensschreie der Besucher. Die 24 Akteure sorgen für perfekt gruselige Begegnungen. Man hatte viele gruselig schaurige Statisten in das Spektakel eingebunden.
Da war Angela aus Viersen, eine Kollegin. Oder Kerstin, als arme Ratte, eine Cousine der Hausherrin aus Meinerzhagen. Und „Chucky die Mörderpuppe“, alias Ute Klein aus Krefeld, war wiederum eine Arbeitskollegin der Hausherrin. Sie saß im Laufstall und zupfte den durch das gruselige Halbdunkel laufenden Besuchern am Bein.
In einer großen Bratpfanne wurden leckere Bratkartoffeln geschmort und an die wartenden Besucher gegen Spenden für die Schulmaterialkammer der Caritas ausgegeben. Eine gelungene Aktion, die nicht nur altes Brauchtum zeigte sondern auch noch einem guten Zweck diente, fanden dann auch Detlef Schmidt und ich.
Die Fotostrecke von Detlef Schmidt ist hier zu finden:
http://www.lokalkompass.de/duisburg/ratgeber/fotostrecke-geniale-horrorshow-im-rheinhauser-reihenhaus-lockte-hunderte-besucher-am-halloweenabend-an-d230289.html
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.