Dr. Ludger Stratmann war Talkgast beim 20. Landhaustreff im Hotel Landhaus Milser

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Wieder einmal war der Landhaustreff Im „Hotel Landhaus Milser“ in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Bereits zum 20. Male fand die Traditionsveranstaltung nun in den Räumen von Rolf Milser und Antonio Pelle statt.

Neben „Manni Breuckmann“ der in bewährter Weise wieder die Moderation übernommen hatte, wurde als Talkgast Dr. Ludger Stratmann begrüßt. Für die Unterhaltung sorgten diesmal fünf beeindruckende Stimmen, zehn flinke Hände und fünfzig geschickte Finger. Eine faszinierende und unterhaltsame Mischung aus „A capella trifft Zauberkunst“ bot die Gruppe „AbraCapella“.

Und auch die Gästeliste war erneut ein „who is who“ aus Sport, Kultur und Gesellschaft.

Zu den Stammgästen zählen neben Sportjournalist Heribert Fassbender auch „Mr. Hobbythek“ – WDR Moderator Jean Pütz. Aus der direkten Nachbarschaft konnte man Chefarzt Dr. Donald Becker vom Huckinger Malteser Krankenhaus, Elke Sommer und Arno Eich vom Kultur- und Bürgerzentrum „Steinhof“ sehen. „Füchse Chef“ Ralf Pape vertrat u.a. die Duisburger Sportszene und mit ein wenig Verspätung sah man auch den neuen Sportdirektor des MSV Duisburg „Ivo“ Grlic.

Ebenfalls unter den rund 150 Gästen, GEBAG Geschäftsführer Dietmar Cremer und Dirk Smaczny, Referent im Stadtplanungsdezernat.

Und während diese noch eintrafen, setzten sich Raffael (1. Tenor), Stefan Gusgen (2. Tenor), Thorsten Happel (2. Tenor), Sven F. Heubes (Bariton) und Peter Zinnen (Bass) von „AbraCapella“ spontan an dem im Foyer stehenden Flügel und gab mit „Magic Moments“ schon einmal erste Eindrücke ihres musischen Könnens.

Nach einer kurzen Begrüßung wurde die Vorspeise serviert: „Vitello in Salsa Verde“, zu Deutsch Kalbfleisch Scheiben in grüner Kräutersoße.

Und dann stieg Manni Breuckmann in ein interessantes Gespräch mit Dr. Ludger Stratmann ein, bei dem man nicht immer wusste, ob dieser nun als Privatmann oder als Kabarettist antwortet.

Interessante Einblicke in sein Leben gab Stratmann und so manches persönliches Schmankerl erfuhren die Gäste des Abends aus direkter Quelle.

Im „Währungsjahr“ 1948 In Verl geboren wuchs er in einer Familie mit neun Kindern auf. Damals wohl nichts Seltenes, wie „Manni“ Breuckmann beipflichtete. Das die katholische Kirche – „ich war Messdiener und später sogar Lektor in der 11 Uhr Messe“ - gerade im Westfälischen das Thema „Verhütung“ zum Tabu gemacht hatte, sei u.a. ein Grund für den reichen Kindersegen gewesen.

Die Ausbildung bei der Sparkasse war sein erster beruflicher Werdegang. „Hier hat man mir die Regeln des Zusammenlebens beigebracht.“ So Stratmann mit einem Augenzwinkern. – Erst auf dem 2. Bildungsweg habe er am bischöflichen Abendgymnasium in Essen (heute: Nikolaus Groß Abendgymnasium) sein Abitur nachgeholt. Und an seine Fußballspiele mit dem verstorbenen Dieter Krebs erinnerte er sich ebenfalls gerne und das er auch schon mal die Hausaufgaben morgens abgeschrieben hat.

In der Schule war Stratmann ein Ass in Mathematik. „In Mathe konnte ich am Besten den Dreisatz!" Danach studierte er Humanmedizin in Bochum und Essen und da habe er seinem Chemie Professor sogar die Extensionskurve nach diesem berechnet.

Erfrischend auch die Erinnerungen an seine Zeit als praktischer Arzt in Bottrop – „eine hübsche Stadt“ - wo er den „Kumpeln“ das Leben mit der Silikose erleichterte. So entstand auch seine Liebe zu den Menschen im Revier. Süffisant auch seine Auslassungen zum Karneval in der „Metropole Bottrop“ – „wir lachen, schunkeln, tanzen – nur man sieht dat nicht“.

Dann berichtete Stratmann von seinem Sprung vom Doktor zum Kabarettisten im Jahr 2002.

Es gab drei Testvorstellungen auf Noderney und dann war der Bann schnell gebrochen. „Das ging dann auch nicht mehr. Abends Vorstellungen und morgens wieder in die Praxis, denn Papst und Arzt bleibst du ein Leben lang!“
Herrlich auch seine Auslassungen zu seiner Ehe mit seiner Frau Brigitte Sliwinski, mit der seit 40 Jahren verheiratet ist – „sie wollte unbedingt ein „A“ im Namen“. Hieraus sind „durch mäßiges Fortpflanzungsinteresse“ allerdings nur zwei Kindern hervorgegangen, die stolz auf den Vater sind, auch wenn zumindest der Sohn das Programm seines FDP-wählenden Vaters – „ich bin liberal durch und durch“ - nicht immer politisch korrekt findet.

„Das war schon mutig, in Bottrop Wahlplakate zu hängen! Damals war da noch die KPD im Stadtrat!“

Seiner Frau sind seine kabarettistischen Darstellungen, für die er zum Teil einen niveaulos nasebohrenden Ruhrpott Bewohner spielt, angeblich noch heute peinlich, und sie begleitet ihn nur selten zu seinen Aufführungen.

Gemeinsam mit seinem Bruder Christian Stratmann hatte er im Dezember 1994 im ehemaligen Essener Amerikahaus das „Stratmanns Theater Europahaus“ eröffnet, nachdem sie jahrelang einen geeigneten Ort für eine Kleinkunstbühne gesucht und das marode Gebäude für 2.500.000 Euro saniert hatten.

Im November 2009 wurde Stratmann der „Tegtmeiers - Erben-Ehrenpreis“ verliehen.

Und dann gab es auch einen nicht überhörbaren Seitenhieb auf „Ruhr2010“ und Stratmann prangerte das Kulturbild der Verantwortlichen an. Es war enttäuschen für ihn, das sein Theater nicht in den Spielplan einbezogen wurde.

„Da haben sogar die Politessen unsere Besucher und Künstler aufgeschrieben!“

„Andere, größere Theater wären froh, wenn sie so viele Zuschauer hätten wie wir,“ so Stratmann und weiter: „Ich glaube die Stadt Essen will uns nicht! Abends wollen wir Spaß und Freude verbreiten und müssen uns tagsüber mit Bürokraten rumärgern!“

Und dann brachte er, geschickt verpackt, noch einige schöne Beiträge aus dem aktuellen Programm.

Nun gab es den Hauptgang des Abends: Riesengarnelen Provencale, dazu Blattspinat und Risotto.

Was dabei herauskommt, wenn zwei Zauberer, die auch leidenschaftliche Musiker sind, sich drei weitere Musiker- und Magier Kollegen zusammensuchen und mit ihnen eine A-cappella-Gruppe gründen, konnten die Gäste im zweiten Block des Abends bestaunen.

„AbraCappella“ bot ein sehr eigenes Repertoire. Neben mehrstimmigem Satzgesang präsentierten die „funf Männer, (...) jenseits des Boygroup-Alters” (Welt Kompakt) verbluffende Zaubereffekte und eigenwillige Texte zu bekannten Liedern. Diese Kombination der zwei Unterhaltungsformen ist weltweit bisher einzigartig und die Gäste des Landhaustreff hatten ihr Vergnügen bei dieser außergewöhnlichen Darbietung und den tollen Stimmen.

Und den süßen und krönenden Abschluss der Speisenfolge des Abends bildeten Dessertvariationen aus Mousse au chocolat, Zimtmousse, Panna Cotta und Tiramisu.

Die Gäste dankten nicht nur der Küche sondern auch dem hervorragenden Talkgast und den Künstlern des Abends mit anhaltendem Applaus.
Beim nächsten Landhaustreff im Februar hat sich ganz besonderer Besuch angekündigt. Dann können Rolf Milser, Toni Pelle und Siegrid Köllmann, die den „Landhaustreff“ organisiert und vorbereitet, unsere Landesmutter, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in Huckingen begrüßen.

Die Fotostrecke von Detlef Schmidt ist hier zu finden:

http://www.lokalkompass.de/duisburg/leute/fotostrecke-dr-stratmann-gastierte-im-landgasthof-milser-d110092.html

Autor:

Harald Molder aus Duisburg

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